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Firkin 01 - Der Appendix des Zauberers

Firkin 01 - Der Appendix des Zauberers

Titel: Firkin 01 - Der Appendix des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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mehr, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.«
    Franck verschränkte die Arme, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und grinste blasiert. »Man wird sehen«, sagte er. »Man wird sehen.«
    Seltsamerweise wurde Firkin dabei unbehaglich zu Mute.
     
    Irgendwann später an diesem Tag, nachdem ihnen Franck noch die eine oder andere Geschichte – beziehungsweise die eine oder andere private Version der einen oder anderen Geschichte – erzählt hatte, stieß Firkin die Tür zu der Hütte auf, in der er mit seinen Eltern wohnte, und wußte noch im selben Augenblick: Es gab Rübeneintopf. Der Geruch war übermächtig.
    »Hallo, Mama.«
    »Oh, hallo, Kleiner. Wo warst du denn?«
    »Bei Franck.«
    »Wasch dir die Hände, Kleiner. Mittagessen ist fertig.«
    »Er hat uns von Vampiren erzählt und daß sie tagsüber nicht rauskönnen und keinen Knoblauch mögen …«
    »Komm schon, beeil dich. Es gibt Rübeneintopf, dein Lieblingsessen.«
    »… und daß sie Leute in den Hals beißen und Blut trinken und rumfliegen wie Fledermäuse …«
    »Nun mach schon. Hast du dir die Hände gewaschen? Das Essen steht auf dem Tisch.«
    »Fein.« Er war nur mäßig begeistert. »Wie geht’s Dawn heute?«
    »Nicht sehr gut, Kleiner. Eigentlich nicht anders als gestern.«
    Firkins Mutter stand am Herd und rührte in einem Topf, in dem etwas Dickflüssiges brodelte und blubberte: der immer gleiche, immer vorhandene, sich unentwegt wie von selbst wieder auffüllende Rübeneintopf. Schurl war nicht unbedingt eine erfinderische Köchin. Allerdings gab es in Khucaph auch keine sonderlich üppige Auswahl an Rohprodukten.
    »Ich schau nur schnell bei ihr rein.«
    »Essen ist fast fertig. Sag Vater Bescheid.«
    »Bescheid geben oder Bescheid stoßen?« Firkin sparte sich den Witz. Seine Mutter hätte ihn sowieso nicht gehört. Im Augenblick drehte sich ihre Welt um den Topf mit kochendem Rübeneintopf. Und darum, wie sie ihn am besten unter die Mitgliedern der Familie verteilen sollte. Darüber hinaus spielte im Moment kaum etwas eine Rolle.
    Firkin ging durch die Hintertür hinaus in den Garten.
    »Hallo, Paps! Mama sagt, du sollst zum Essen kommen.«
    »Ha, wird höchste Zeit, daß du dich mal blicken läßt! Willst mir vielleicht bißchen helfen? Nicht? Dacht ich mir. Dabei tät dir ein bißchen Gartenarbeit ganz gut. Wär ganz nett, wenn du auch mal bißchen zupacken würdest. Bist schließlich kein Kleinkind mehr.«
    Sein Vater und der Garten – es war immer dasselbe. Wenn er tonnenweise klebrige schwarze Erde bewegt hatte und dann wieder einmal nur auf eine hauchdünne Schicht verschimmelten Mutterboden gestoßen war, dann brauchte er jemanden, an dem er seine Enttäuschung auslassen konnte. Und dieser Jemand war sehr häufig Firkin. Wylff, Firkins Vater, glaubte hartnäckig, daß das Zeug hinter der Hütte Humus sei. Nichts konnte ihn von dieser Überzeugung abbringen: Es lag auf dem Boden und man ging drauf, Teppich war es nicht, also mußte es Humus sein. Obwohl manchmal … Manchmal beschlichen ihn auch gewisse Zweifel. Manchmal glaubte er fast, daß er mit einem Restposten gut gewässerten Teppichbodens mittlerer Qualität größere gärtnerische Erfolge erzielen könnte.
    »Ich nehm mir nur schnell ein Geschenk für Dawn.«
    »Nehmen, nehmen, nehmen: Was anderes hast du nicht im Kopf. Wie wär’s, wenn du mal bißchen mit anpacken würdest? Aber nein! Fällt dir ja gar nicht ein. Nie. Als ich noch klein war, da mußten wir …«
    Sein Vater redete und redete, immer das gleiche und immer wieder von vorn. Firkin, der über den sumpfigen Gartenfleck patschte, hatte das Genörgel schon oft und oft gehört: Heutzutage wurde nichts mehr hergestellt, das noch länger als zwei Tage hielt, das Leben war viel zu unruhig geworden, und früher enthielt die Wurst auch mehr Fleisch …
    Es war beinahe ein Wunder: In der morastigen schwarzen Öde blühten zwei Schneeglöckchen. Sie hatten es, obwohl alles dagegen sprach, geschafft und Blüten getrieben. Wunderschöne Schneeglöckchen. Eigentlich hätte Firkin das als Symbol auffassen müssen, als gutes Omen… Aber das konnte er nicht. Immerhin: Dawn würde sich bestimmt darüber freuen. Er bückte sich, pflückte sie und trug sie vorsichtig ins Haus. Blumen für Dawn. Zum Geburtstag. Sie würden ihr bestimmt gefallen. Darüber freute sich auch Firkin. Und gleichzeitig bedrückte es ihn, daß er ihr nicht mehr schenken konnte. Und daß er nichts dazu tun konnte, damit es ihr wieder besser ging.
    Er

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