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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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glühendes Messer in sein Fleisch schnitt. Panik stieg in ihm auf. So stark waren die Schmerzen noch nie gewesen. Schon schnürte der erste Krampf seine Brust zusammen und preßte ihm die Luft aus der Lunge. Schatten tanzten vor seinen Augen.
    Nein! dachte er verzweifelt. Ich darf nicht zusammenbrechen, nicht hier im Kommandostand … !
    Mit übermenschlicher Kraftanstrengung stemmte er sich aus dem Sessel hoch. Seine Beine drohten unter ihm nachzugeben, aber irgendwie gelang es ihm, die wenigen Schritte bis zum Schott zurückzulegen und die rechte Hand gegen das Sensorschloß zu pressen.
    Zischend glitt das Schott zur Seite.
    Ein weiterer Schritt, und er stand draußen in der kahlen Stahlröhre des Hauptgangs. Kaum hatte sich das Schott hinter ihm geschlossen, marterte ihn der nächste Krampf. Eine erbarmungslose Faust schien sein Herz zu zerdrücken. Er stolperte und sackte halb gegen die Wand. Ein erstickter Laut entrang sich seiner Kehle.
    Bei den Ahnen! durchfuhr es ihn. Ich schaffe es nicht!
    Keuchend, am ganzen Körper bebend, hielt er sich an der Wand fest. Langsam flauten die Schmerzen ab und hinterließen Schwäche und Übelkeit.
    Er wankte weiter. Seine Beine waren bleischwer, und er konnte kaum noch etwas sehen. Kalter Schweiß rann über sein verzerrtes Gesicht.
    Wieder eine Schmerzwelle, gefolgt von neuen Krämpfen.
    Er stürzte und schlug schwer auf dem Boden auf, doch er spürte den Aufprall kaum. Die Schmerzwellen kamen jetzt immer schneller, und das Ende des Gangs war noch schrecklich weit entfernt.
    Nicht aufgeben, dachte Krom. Du mußt es versuchen, du mußt es schaffen!
    Er kroch weiter. Meter um Meter kämpfte er sich vorwärts, während tief im Bauch des Schiffes die Fusionsmeiler anliefen und die Triebwerke mit Energie beschickten. Die MORTUS beschleunigte und nahm Kurs auf das Schattentor. Das Dröhnen der Triebwerke wurde lauter; nicht mehr lange, und das Flaggschiff der herculeanischen Flotte würde durch das Dimensionstor in das sterbende Nachbaruniversum zurückkehren, in das Kroms Vorfahren vor Jahrtausenden verbannt worden waren.
    Weiter! dachte Krom. Weiter!
    Endlich, nach Stunden, wie ihm schien, hatte er das Schott am Ende des Gangs erreicht. Blind tastete er nach dem Sensorschloß, und als sich die Tür öffnete, fiel er halb in die Kabine. Das Licht flammte auf. Es stach in seinen Augen und ließ sie tränen, und durch den Tränenschleier sah er alles verzerrt, wie eine unscharfe Fotografie: den wuchtigen Block des Computerterminals, die einfache Pritsche, den schweren Metallschreibtisch und den Servosessel.
    Jetzt, wo er von Krämpfen geschüttelt am Boden lag, kam ihm die karge Einrichtung seiner Kabine abweisend, fast feindselig vor. Die wenigen Meter bis zur Rückwand dehnten sich, als hätten die Gesetze von Raum und Zeit ihre Gültigkeit verloren. Furcht packte ihn.
    War es schon soweit? Hatte das Schiff bereits zum Transit durch das Schattentor angesetzt? Bei den Ahnen, wieviel Zeit blieb ihm noch?
    Die Furcht kondensierte zu Schwäche. Das war es, was ihn am meisten entsetzte, ihn, der sonst Entsetzen verbreitete: das Gefühl der eigenen Ohnmacht, das Wissen, daß es in den Tiefen seiner Seele Dinge gab, die eines Reinen Menschen unwürdig waren.
    Halb betäubt wie er war, die Glieder verkrampft, von Schmerzen gepeinigt, schleppte er sich weiter. Seine Augen waren weit aufgerissen und verdreht, sein Gesicht von Qualen zerfurcht, aus seinem Mund drangen unartikulierte Laute. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und durch das Rauschen hörte er — hohl und unwirklich — das aggressive Wimmern einer Sirene. Krom ächzte.
    Das Transitsignal! Die MORTUS war im Begriff, das Schattentor zu passieren! Wenn es ihm nicht gelang, vor dem Transit das Gegenmittel einzunehmen, würde er bei der Ankunft auf Herculea in tiefer Bewußtlosigkeit daliegen, und nichts und niemand konnte dann noch verhindern, daß seine schändliche Schwäche bekannt wurde.
    Die drohende Schmach ließ ihn seine letzten Kraftreserven mobilisieren. Zentimeter um Zentimeter näherte er sich der Wand, und dann, als das zweite Signal ertönte, spürte er kalten Stahl an seiner Stirn. Er blinzelte, aber das Flimmern vor seinen Augen blieb. Sein Blickfeld war auf einen winzigen Ausschnitt geschrumpft. Er wußte, daß es jetzt nicht mehr lange dauern würde, bis er das Bewußtsein verlor.
    Nur noch das Fach öffnen, dachte er benommen, die Phiole herausnehmen, das Gegenmittel trinken … komm schon, du schaffst es, du

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