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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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1.
     
    Der Anfall begann harmlos, mit einem Brennen in der Brust, aber Kriegsherr Krom wußte, daß das Brennen nur der Anfang war.
    Ausgerechnet jetzt! dachte er mit einer Mischung aus Zorn und Verzweiflung. So kurz vor der entscheidenden Sitzung des Direktoriums … !
    Das Brennen wurde stärker. Bald würden die Schmerzen kommen, und nach den Schmerzen die Krämpfe — und dann der tiefe Sturz in die Bewußtlosigkeit, vor der ihn nur das Gegenmittel bewahren konnte. Krom biß die Zähne zusammen.
    Hoffentlich gelang es ihm, seine Kabine zu erreichen, bevor die Krämpfe einsetzten. Er durfte keine Schwäche zeigen, nicht jetzt, nicht hier im Kommandostand der MORTUS, nicht vor den Augen der Klonsoldaten, die an ihren Kontrollpulten saßen und die letzten Vorbereitungen für den Transit durch das Schattentor trafen.
    Auf dem parabolischen Sichtschirm, der die gegenüberliegende Seite des treppenförmig abfallenden Raums einnahm, glitzerten die Sterne des Herculeshaufens. Mit halber Lichtgeschwindigkeit fiel die MORTUS dem dunklen Fleck des Schattentors entgegen, das sich in wenigen Minuten öffnen würde. Im kalten Licht der scharf umrissenen Scheinwerferkegel, die den Kommandostand erhellten, erinnerten die schwarzuniformierten Klonsoldaten auf den drei Terminalebenen unter Kroms wuchtigem Sessel an Marmorstatuen. Wie erstarrt saßen sie da, mit dem Rücken zu Krom, die Augen hinter den getönten Helmvisieren auf die Instrumente und Displays ihrer Pulte gerichtet, um plötzlich, ruckartig, mit maschinenhaft präzisen Bewegungen, Schalter umzulegen, Druckknöpfe zu betätigen, Korrekturanweisungen in den Navigationscomputer einzugeben. Dann erstarrten sie wieder.
    Niemand sprach. Jeder wußte, was er zu tun hatte.
    Sie waren Klons. Soldaten aus der Retorte, Werkzeuge.
    Das Brennen in Kroms Brust breitete sich aus. Sein Fleisch schien in Flammen zu stehen, und sein Blickfeld verschwamm. Mit eiserner Willenskraft kämpfte er gegen die zunehmenden Schmerzen an. Ein dünner Schweißfilm glänzte auf seiner Stirn, und sein kantiges Gesicht war grau wie verwittertes Gestein.
    Dann ließ der Anfall nach, doch ihm war klar, daß ihm nur eine kurze Pause vergönnt war.
    Er mußte sich beeilen.
    Zuviel stand auf dem Spiel. Schwäche vor den Klonsoldaten zu zeigen, bedeutete, das Gesicht zu verlieren, und wenn die Direktoren davon erfuhren … Ein grimmiges Funkeln trat in seine Augen. Nein, dachte er, diesen Triumph werde ich ihnen nicht gönnen. Niemand wird dem herculeanischen Kriegsherrn Schwäche nachsagen können.
    Er holte tief Luft und berührte eine der Sensortasten an der rechten Lehne seines Kommandosessels. Auf der Ebene unmittelbar unter ihm drehte sich der Sitz seines Adjutanten zischend herum.
    »Sir?« sagte Adjutant Faal.
    Der dunkel getönte Visierhelm verbarg seine Augen und ließ nur den Spalt des Mundes und das eckige Kinn frei. Faal sah aus wie alle anderen Klonsoldaten, die zu Millionen in den unterirdischen Brutfabriken von Herculea gezüchtet wurden, doch in einer Hinsicht unterschied er sich von den gewöhnlichen Klons — er trug einen Namen statt einer Nummer.
    Flüchtig dachte Krom an Dool, seinen zweiten Adjutanten, der trotz des genetisch verankerten Gehorsamprogramms desertiert war und Flaming Bess und dem Klansmann Ka die Flucht von Herculea ermöglicht hatte* (*siehe Flaming Bess 3: Gefangene der Schatten-Welten ).
    Unwillkürlich ballte er die Fäuste.
    Auch wenn Flaming Bess entkommen war — früher oder später würde er sie aufspüren und zur Strecke bringen. Sie konnte sich nicht ewig vor ihm verstecken. Irgendwann würden die herculeanischen Patrouillenschiffe, die überall in der Milchstraße unterwegs waren, die NOVA STAR wiederfinden. Flaming Bess ahnte es nicht, aber an Bord ihres Schiffes befand sich ein unfreiwilliger Verräter mit einem psychotronischen Sender im Gehirn. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Patrouillen die Signale empfingen und die Position der NOVA STAR feststellten, und dann …
    Eine neue Schmerzwelle erinnerte ihn daran, daß es im Moment wichtigere Dinge gab.
    »Übernehmen Sie, Faal«, sagte er gepreßt. »Ich bin in meiner Kabine, um mich auf die Sitzung des Direktoriums vorzubereiten. Bis zur Ankunft auf Herculea will ich nicht gestört werden, verstanden?«
    »Verstanden, Sir«, bestätigte der Adjutant.
    Ein Knopfdruck, und Faal schwenkte mit seinem Sitz wieder zum Kontrollpult herum.
    Krom unterdrückte ein Stöhnen, als der Schmerz wie ein

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