Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
hier.«
Er streckte die Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren, doch dann ballte er sie plötzlich zur Faust. »Nein, ich habe dich verletzt … mit diesem Schwert. Ich … ich … habe dich getötet .«
»Das hast du nicht!« Sie streichelte seine feuchte Wange. »Du könntest mir niemals wehtun. Cruach hat dich infiziert, hat dich diese Dinge sehen lassen. Er hat dir eingeflüstert, dass du mir wehgetan hättest, aber das konntest du nicht. Das hat dein Instinkt nicht zugelassen.«
»Woher weiß ich, dass ich nicht jetzt irgendwelche Dinge sehe, die gar nicht da sind?« Er schüttelte heftig den Kopf. »Woher weiß ich, dass ich nicht immer noch dort bin?«
Sie sah, wie sehnsüchtig er sich wünschte, ihr Glauben zu schenken. Aber nach seinen Erfahrungen konnte er seinem eigenen Verstand, seinen Erinnerungen nicht mehr trauen.
»Du bist nicht dort. All die schlimmen Dinge, an die du dich zu erinnern glaubst, waren nur ein Trick eines bösen Gottes.« Sie umfasste sein Gesicht. »Du bist hier mit mir in Kinevane. Glaube mir. Glaube an uns.«
Er hörte ihre Worte wie aus weiter Ferne. Er hatte geträumt, dass sie sich stundenlang miteinander vergnügt hatten – schneller, aggressiver Sex, immer und immer wieder. Bis auf das letzte Mal, als er sie zärtlich geliebt hatte.
Und dann spürte er ihre Tränen, jeder Tropfen wie ein Schlag ins Gesicht, und es erweckte ihn aus einem dämmrigen Zwielicht.
Jetzt vermochte Garreth nicht mehr zu unterscheiden, was real war und was Illusion. Seit Tagen war er immer tiefer in den Abgrund gerutscht, in der Überzeugung, dass er die einzige Frau getötet hätte, die er je geliebt hatte – während sie ihn angefleht hatte, ihr Leben zu verschonen.
Und jetzt sollte er auf einmal glauben, dass Lucia in seinen Armen läge, warm und geborgen. Sie erwartete von ihm, zu akzeptieren, dass die Frau, die er mehr begehrte als das Leben, seinetwegen hergekommen war und sich in ebendiesem Augenblick in dieser düsteren Zelle befand.
Er sehnte sich von ganzem Herzen danach, dass es so wäre, wünschte es sich so sehr, dass er sich vermutlich etwas vormachte. »Ich habe deine … Leiche gesehen. Wie könnte ich nicht glauben, dass das die Wirklichkeit war?«
»Wähle mich , Garreth. Jetzt und hier, wähle mich und glaube es.« Sie legte ihre Arme um ihn und drückte ihre Wange an seinen Hals. Er vergrub sein Gesicht in ihrem weichen Haar.
Sie wählen? Könnte er sich das denn einbilden, wie warm sie war? Oder den einzigartigen Duft ihres Haars oder die Art, wie sie sich bebend an seinen Leib schmiegte?
Wenn das ein Traum ist, dann soll er niemals enden …
Er packte ihre Schultern und hielt sie vor sich. »Lousha, ich werde immer dich wählen.«
»Garreth, deine Augen … sie sind ganz golden.« Sie schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln. »Bist du wirklich zurück?«
»Bei den Göttern, ich dachte, ich hätte dich getötet.« Er zog sie wieder fest an sich. »Ich dachte, ich hätte dich für alle Zeit verloren.« Er hielt sie eine ganze Weile einfach nur fest. Am ganzen Leib zitternd wiegte er sie in seinen Armen. »Ich kann ohne dich nicht leben.«
»Ich hab dich wieder zurück, Schotte.« Er spürte, wie sie erschauerte. »Und Cruach ist tot. Er ist für alle Zeit fort.«
Garreth erinnerte sich kaum noch an den Gott, sah nur vereinzelte Bilder vor sich. Aber das war mehr als genug. »Wie? Den Dieumort hat er doch zerstört?«
Sie sah ihm ins Gesicht. »Der Köcher, den du mir geschenkt hast, hat sich als überaus praktisch erwiesen. Allerdings haben wir jetzt ein kleines Problem.« Er runzelte fragend die Stirn. »Er repliziert den Dieumort . Jetzt begreife ich auch, wieso die Götter diesem Plan so ablehnend gegenüberstanden. Annika wird entscheiden müssen, was damit zu tun ist.«
»Du hättest mir von Cruach erzählen sollen.«
Sie zog die Knie an die Brust und lehnte sich gegen die kalte Zellenwand. »Ich hab mich geschämt. Du hast ihn ja gesehen – er war ein Ungeheuer. Nur Nïx und Regin wussten Bescheid.«
Er setzte sich neben sie und rieb ihren Arm. »Wie ist das geschehen?«
»Er hat eine andere Gestalt angenommen, wurde alles, was ich glaubte zu wollen. Ich war jung und dachte, ich wäre verliebt.«
Eifersucht loderte in Garreth auf. Ich will ihre Liebe. Sie soll mich lieben!
»Ich wollte keine Vernunft annehmen. Ich verließ Walhalla mit jemandem, den ich für einen jungen Mann namens Crom hielt.«
»Warum haben deine Eltern dir nicht geholfen? Sie sind
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