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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Kursowiki entfernt, aber streckte es vielleicht schon einen Tentakel in diese Richtung aus?
    Fragen wir einfach. Zu verlieren haben wir ja nicht viel.
    Abrams drückte eine Taste an seinem Visifon. Ein Operator sah ihn vom Bildschirm an. »Geben Sie mir die Obergrünhaut«, befahl Abrams.
    »Jawohl, Sir. Wenn es möglich ist.«
    »Machen Sie es lieber möglich. Wofür werden Sie denn bezahlt? Sagen Sie seinen Kohorten, die purpurn und golden strahlen, sie sollen ihm sagen, ich würde bald meinen nächsten Zug machen.«
    »Wie bitte, Sir?« Der Operateur war neu auf Starkad.
    »Sie haben mich gehört, mein Sohn. Zack, zack.«
    Bis seine Worte über die entsprechenden Kanäle weitergeleitet waren, würde einige Zeit vergehen. Abrams zog eine Schublade auf, holte das Magnetschachspiel hervor und begann nachzudenken. Eigentlich war er noch nicht spielbereit gewesen. Dennoch, Runei der Wanderer war von ihrem Duell viel zu fasziniert, als dass er ein Angebot ausschlug, wenn er auch nur einen Augenblick übrig hatte; und es musste schon mit dem Teufel zugehen, wenn irgendein Sohn einer merseianischen Mutter bei einem terranischen Spiel gewinnen sollte.
    Hm … vielversprechende Entwicklung hier mit dem weißen Läufer … nein, Augenblick, dann war die Königin gefährdet … welche Versuchung, einen Computer mit dem Problem zu füttern … jede Wette, Runei tat es … vielleicht aber auch nicht … aha, so ging es.
    »Kommandeur Runei, Sir.«
    Ein Bild sprang in Sicht. Abrams konnte bei Nichtmenschen individuelle Unterschiede erkennen wie bei Angehörigen seiner eigenen Spezies; das gehörte zu den Fähigkeiten, die sein Beruf mit sich brachte. Ein ungeschultes Auge sah nur die Fremdartigkeit. Dabei waren die Merseianer, verglich man sie mit einigen anderen Nichtmenschen, gar nicht so exotisch. Runei war ein echtes Säugetier von einem terrestroiden Planeten. Seine reptilischen Vorfahren traten bei ihm ein wenig stärker zutage als beim Homo sapiens; sie zeigten sich in einer haarlosen, blassgrünen Haut mit feinen Schuppen und kurzen, dreieckigen Stacheln, die vom Scheitel bis ans Ende eines langen, schweren Schweifes den Rücken hinunterliefen. Der Schweif wiederum bildete das Gegengewicht zur vorgebeugten Körperhaltung. Wenn ein Merseianer sich setzte, hockte er sich auf einen »Dreifuß«, den er mit Schwanz und Beinen bildete. Ansonsten ähnelte Runei einem hochgewachsenen, breitschultrigen Menschen. Wären die komplizierten Knochenwindungen nicht gewesen, die bei ihm die Ohrläppchen ersetzten, sowie die Wülste über den schwarzen Augen, hätte man Schädel und Gesicht fast terranisch nennen können. Er trug die eng anliegende schwarz-silberne Uniform seiner Teilstreitkraft. An der Wand hinter ihm waren eine Flinte mit trichterförmiger Öffnung zu sehen, ein Schiffsmodell und eine merkwürdige Statuette: Andenken an ferne Sterne.
    »Grüße, Commander.« Er sprach fließendes Anglisch mit einem melodischen Akzent. »Sie arbeiten lang.«
    »Und Sie haben sich früh aus der Koje gequält«, entgegnete Abrams. »Bei Ihnen geht doch gerade erst die Sonne auf.«
    Runeis Blick zuckte auf ein Chrono. »Ja, ich glaube schon; aber darauf achten wir hier nur wenig.«
    »Sicher, Sie können die Sonne leichter ignorieren als wir, wenn Sie da unten im Schleim kauern. Aber Ihre eingeborenen Freunde richten sich doch trotzdem nach dem billigen Zweidritteltag, den es hier gibt. Bieten Sie denen denn keine Sprechstunden an?«
    Abrams’ Gedanken schossen über den Planeten zur feindlichen Basis. Starkad war eine große Welt, auf der zwischen den tektonischen Epochen Schwerkraft und Atmosphäre die Landmassen abknabberten. Eine Welt also, bedeckt von einem einzigen flachen Ozean, den Wind und die Monde stürmisch machten; eine Welt voller kleiner und großer Inseln, aber ohne echte Kontinente. Die Merseianer hatten sich in der Region eingerichtet, die sie das »Kimraig-Meer« nannten. Ihre Kuppeln breiteten sich weit auf der Oberfläche aus und ihre Blasenhäuser am Grund des Meeres, ihre Flugzeuge aber beherrschten den Luftraum. Es geschah nicht häufig, dass eine Aufklärungsmaschine, egal ob robotisch oder von einem Piloten gesteuert, mit Neuigkeiten über das, was bei ihnen vorging, nach Highport zurückkehrte. Auch die Instrumente der Raumschiffe, wenn sie kamen und gingen, zeigten nur wenig.
    Eines nicht allzu fernen Tages, dachte Abrams, wird jemand das stillschweigende Übereinkommen brechen und Spionagesatelliten in die

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