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Fliehe weit und schnell

Fliehe weit und schnell

Titel: Fliehe weit und schnell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Vargas
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viel Zeit«, sagte Danglard. »Die Kinder erwarten mich.«
    »Kein Ärger mit Hurfin?« fragte Adamsberg.
    »Nein. Ferez war bei ihm. Er hat ihm ein Beruhigungsmittel gegeben. Er hat gehorcht und schläft jetzt.«
    »Sehr gut. Alle werden wir heute abend endlich schlafen.«
    Danglard bestellte bei Bertin ein Glas Wein.
    »Sie nicht?« fragte er.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht laufe ich ein Stück.«
    Danglard leerte sein Glas zur Hälfte und sah auf die Kugel hinunter, die es sich auf seinem Schuh bequem gemacht hatte.
    »Sie wächst, was?« sagte Adamsberg.
    »Ja.«
    Danglard trank sein Glas aus und stellte es leise auf die Theke.
    »Lissabon«, sagte er und legte einen zusammengefalteten Zettel auf die Theke. »Hotel Sao Jorge. Zimmer 302.«
    »Marie-Belle?«
    »Camille.«
    Adamsberg spürte, wie sein Körper sich spannte wie nach einem heftigen Stoß. Er verschränkte die Arme fest vor der Brust und lehnte sich an die Theke.
    »Woher wissen Sie das, Danglard?«
    »Ich habe sie verfolgen lassen«, antwortete Danglard und bückte sich, um das Kätzchen aufzuheben oder um sein Gesicht zu verbergen. »Von Anfang an. Wie ein Dreckskerl. Sie darf es niemals erfahren.«
    »Von einem Bullen?«
    »Von Villeneuve, einem Ehemaligen aus dem Fünften.«
    Adamsberg stand da wie angewurzelt, den Blick starr auf den gefalteten Zettel geheftet.
    »Es wird weitere Kollisionen geben«, sagte er.
    »Ich weiß.«
    »Und vielleicht...«
    »Ich weiß. Vielleicht.«
    Adamsberg starrte noch immer auf den weißen Zettel, dann streckte er langsam die Hand aus und schloß seine Finger um das Papier.
    »Danke, Danglard.«
    Danglard klemmte sich das Kätzchen wieder unter den Arm und verließ das Viking mit einem kurzen Handzeichen, ohne sich umzuwenden.
    »War das Ihr Kollege?« fragte Bertin.
    »Ein Bote. Der Götter.«
     
    Als die Dunkelheit sich über den Platz gesenkt hatte, schlug Adamsberg, der an der Platane lehnte, sein Notizbuch auf und riß eine Seite heraus. Er dachte nach, dann schrieb er: Camille. Er wartete einen Moment und fügte hinzu: Ich.
    Der Beginn eines Satzes, dachte er. Das ist gar nicht so schlecht für den Anfang.
    Da die Fortsetzung des Satzes sich nicht einstellen wollte, setzte er nach zehn Minuten schließlich einen Punkt hinter das Ich und faltete den Zettel um ein Fünf-Francs-Stück.
    Dann überquerte er mit langsamen Schritten den Platz und warf seine Opfergabe in die blaue Urne von Joss Le Guern.

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