Flitterwochen mit dem Millionaer
neueste Geheimnis gestolpert war. Wirklich entspannt war sie eigentlich nur während ihrer Arbeit in der Bibliothek. Allerdings befanden sich offensichtlich keine Bücher in der komfortabel ausgestatteten Luxuslimousine. Dafür war der hintere Bereich des Wagens mit ausreichend Technik versehen, um als Kommandozentrale dienen zu können.
„Was für ein Geheimnis?“, fragte sie und stellte sich aus alter Gewohnheit unwissend – eine Strategie, die sich bisher stets bewährt hatte. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“
„Willst du das Spiel auf diese Weise spielen? Na gut.“ Er beugte sich näher an sie heran, und sie nahm seinen Duft wahr, der sich mit dem des ihr immer noch vertrauten Aftershaves vermischte. „Du hast vergessen, deinen Vater zu erwähnen.“
Ihr wurde bang ums Herz, und sie krallte die Finger in den Stoff ihres Kleides. „Mein Vater ist ein Steuerbeamter in Pensacola, Florida. Wo wir gerade davon sprechen, warum bist du eigentlich nicht zu Hause in Hilton Head in South Carolina?“
Er griff nach ihren Handgelenken, um sie davon abzuhalten, weiterhin nervös an ihrem Rock herumzufummeln. „Ich meine nicht deinen Stiefvater, sondern deinen richtigen Vater.“
Anscheinend ließ Jonah sich heute Abend nicht leicht ablenken.
„Ich habe dir bereits von meinem richtigen Vater erzählt.“ Sie erschauderte, als sie an den Mann dachte, der das Leben ihrer Mutter ruiniert hatte. Der Mann, über den sie gewöhnlich nur Lügen verbreitete. „Meine Mutter war bereits auf sich allein gestellt, als ich geboren worden bin. Mein wirklicher Vater ist ein Nichtsnutz gewesen, der kein Interesse daran hatte, dass ich Teil seines Lebens werde.“ Das kam der Wahrheit schon sehr nahe.
Ihr Vater – der ihrer Meinung nicht mehr als ein Samenspender gewesen war – hatte zunächst ihrer Mutter das Herz gebrochen und sie dann schwanger sitzen gelassen. Ihr Stiefvater mochte zwar nicht Prinz Charming sein – war das nicht verdammt ironisch? –, aber zumindest war er für sie und ihre Mutter da gewesen.
„Ein Nichtsnutz? Ein königlicher Nichtsnutz.“ Jonah streckte ein Bein aus, und der polierte Designer-Schuh glänzte im Licht der Wagenbeleuchtung. „Eine interessante Unterscheidung.“
Sie schloss die Augen und wünschte, sich genauso leicht vor den Auswirkungen abschirmen zu können, die seine Entdeckungen haben mochten. Ihre Mutter war nahezu versessen auf ihre persönliche Sicherheit gewesen. Ihr leiblicher Vater hatte immer noch Feinde in San Rinaldo. Sie hatte ihr Schicksal herausgefordert, indem sie nach Spanien gereist war – in der Hoffnung, unauffällig Nachforschungen über ihre Herkunft anstellen zu können. Sie versuchte, ihren aufgeregten Herzschlag wieder zu beruhigen. „Sag das bitte nicht.“
„Was?“
„Die Sache mit dem königlich .“ Mein Stiefvater mag zwar Audrey unentwegt seine kleine Prinzessin nennen, dachte Eloisa, doch weder er noch irgendjemand anders wusste, dass sie tatsächlich königlicher Abstammung war – dank ihres wahren Vaters.
Das wusste niemand außer Eloisa, ihrer verstorbenen Mutter und einem Rechtsanwalt, über den jeder Kontakt mit dem gestürzten König lief, der ihr wirklicher Vater war. Ein Mann, der bis heute noch von einer rebellischen Splittergruppe gejagt wurde, die in seinem kleinen Inselkönigreich San Rinaldo vor Spaniens Küste die Macht ergriffen hatte. Wie hatte Jonah das bloß herausgefunden?
Mit einem Finger berührte er zart ihr Kinn. „Du hast bestimmt viele Jahre lang die Welt zum Narren gehalten, aber ich habe dein Geheimnis gelüftet. Du bist die uneheliche Tochter des gestürzten Königs Enrique Medina.“
Unwillkürlich nahm sie eine abwehrende Körperhaltung ein und versuchte, ganz gelassen zu wirken, obwohl sie große Furcht verspürte. „Das ist lächerlich.“ Aber entsprach der Wahrheit. Wenn er es herausgefunden hatte, wie lange mochte ihr Geheimnis dann noch vor anderen sicher sein? Sie musste unbedingt wissen, woher die Informationen stammten, die Stelle dichten und Jonah davon überzeugen, dass er falsch lag. „Wie kommst du auf so seltsame Gedanken?“
„Ich habe die Wahrheit erfahren, als ich neulich wieder nach Europa gereist bin. Mein Bruder und seine Frau haben ihren Hochzeitsschwur erneuert, und als ich in der Gegend gewesen bin, habe ich die Kirche besucht, in der wir geheiratet haben.“
Das überraschte sie völlig, und sie musste an jene Nacht zurückdenken. Wegen des Todes ihrer Mutter war sie
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