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Fluch der 100 Pforten

Fluch der 100 Pforten

Titel: Fluch der 100 Pforten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Wilson
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Kinderzeit kannte. Seine Mutter hatte gesagt, es wirke wie ein Schutzschild.
    Frank war nicht unglücklich. Er war wieder zu Hause, dort, wo er hingehörte. Und sofern seine Heimat wirklich zerstört werden sollte, war er froh, dass er sie noch einmal hatte sehen können. Dass er sein Leben hier beenden konnte – anstatt auf einem Sofa in Kansas.
    Er überquerte die Brücke und lief die brennenden Straßen entlang. Durch die Hitze war das Straßenpflaster trocken, obwohl es wieder zu regnen begonnen hatte.
    Während er lief, klapperten die Pfeile in seinem Köcher.
    Ganz am Ende der Straße konnte er im Flackern der Hitze die verbliebenen Zauberer zusammenlaufen sehen. Vor ihnen saß ein Mann auf einem Pferd.
    Frank lief weiter. Mit den Augen suchte er die Mauernischen und die Seitenstraßen ab, ob sich dort Leute versteckten.
    Nach knapp hundert Metern blieb er stehen und spähte in eine Gasse hinein. Ihre Häuser waren bereits niedergebrannt.
    »Mr Willis«, sagte eine Stimme.
    »Zeke?« Frank sah sich kurz um und lief dann in die Gasse hinein.
    »Sind sie da?«, fragte eine andere Stimme. »Geht es wieder los?«
    Frank trat in den Schatten einer Mauer und legte sein Gewehr ab. Die Beine gespreizt und den Bogen auf seinen
Knien, lehnte Caleb an einer Wand. Neben ihm saß, den Kopf auf der Brust, Mordechai.
    Vor den beiden hockte Zeke. Er hatte einen Bogen in den Händen. Richard, beide Arme voller Pfeile, saß mit angstvoll geweitetem Blick hinter ihm.
    Caleb schlug die Augen auf und Mordechai hob den Kopf. »Sind sie da?«, fragte er noch einmal. »Geht es wieder los?«
    »Nein«, sagte Zeke.
    »Aber sie werden kommen«, sagte Frank. »Seid ihr verwundet?«
    Mordechai lächelte. »Unsere Wunden sind die Wunden der Erschöpfung. Der großen Anstrengung. Aber wir sind noch nicht tot. Und ich möchte nicht zum Lügner werden.«
    »Nicht zum Lügner?«, fragte Frank.
    »Ich habe meiner Frau versprochen zurückzukehren.«
    »Kommt Darius nun selbst?«, wollte Caleb wissen. »Oder ist er sich seines Sieges noch immer nicht sicher?«
    »Er kommt selbst«, sagte Frank.
    »Dann beziehen wir auf der Brücke Stellung«, sagte Caleb.
    Er stand auf und gemeinsam halfen die beiden Mordechai auf die Beine.
    Sie humpelten auf die Straße hinaus, gefolgt von Zeke und Richard.
    In der Unterstadt rückten die Zauberer näher.
     
    Als sie die Brücke erreicht hatten, rief Frank in den geschützten Ecken nach Wasser. Ein Mann kam mit einer Schale herbeigeeilt, und Frank reichte sie seinen Brüdern.
    Dann wandte er sich an Zeke und Richard. »Lauft zurück
zum Haus!«, sagte er. »Wenn es hart auf hart kommt, müsst ihr dort selbst eure letzte Stellung verteidigen. Geht!«
    Richard drehte sich um, aber Zeke verschanzte sich bloß irgendwo.
    Mordechai atmete tief durch, richtete sich dann auf und straffte sich. Caleb postierte sich neben ihm und stützte sich auf seinen Bogen. Frank stützte sich auf sein Gewehr.
    Gleich darauf aber lief Frank plötzlich los und legte sich zwischen zwei Brückenpfeilern auf den Rücken. Er streckte absichtlich ein Bein gut sichtbar in die Straße hinein. Darius würde ohnehin wissen, dass er hier war, ob er sich versteckte oder nicht.
    Es gibt Leute, die Skrupel haben, einen Feind von hinten zu erschießen. Frank Willis gehörte nicht dazu.
     
    Als Henry und Henrietta das Haus auf dem Berg erreichten, blieben sie erschreckt stehen und sahen hinab auf die brennende Unterstadt.
    »Seht mal zur Brücke!«, sagte der Elf hinter ihnen.
    Zwei Männer, beide sehr groß, standen aufrecht und gerade auf der hiesigen Seite der Brücke. Von der anderen Seite näherte sich ein einzelner Reiter.
    »Wo ist denn mein Dad?«, fragte Henrietta.
    Aber Henry rannte bereits die Straße hinab.
     
    Darius saß reglos auf seinem Pferd. Die Hälfte der Stadt war gefallen. Er musste nur noch die Brücke überqueren und die beiden schwachen Leben dort vorne niedertrampeln. Er ließ sein Pferd bis auf die Höhe des ersten Pfeilers traben und
zügelte es dann. Sein Umhang flatterte in den Windböen, die durch die Straßen fegten. Sein Mund öffnete sich und er sprach. Aber es war nicht er selbst, der die Worte wählte.
    »Ihr werdet mich nicht aufhalten.«
    »Gleichfalls«, antwortete Caleb. Er ließ seine Finger um den Griff seines Bogens spielen. Ein Pfeil stak in der Sehne.
    Darius lauschte den Worten, die aus ihm herausflossen. »Ich bin Nimroth. Der Schwarze Stern. Berge haben sich vor mir verneigt. Und eure Knie, eure

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