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Flug durch die Sonne

Flug durch die Sonne

Titel: Flug durch die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Regierungsschiffe stachen in den Raum, und die Bodenbatterien eröffneten das Feuer. Am Ende waren drei Piratenschiffe zerstört.
    Selbst während des Angriffs vermuteten einige der Verteidiger, daß es sich um eine Finte handelte. Später wußten sie das natürlich mit Gewißheit. Während das Observatorium unter Beschuß lag, landeten drei Schiffe etwa hundert Meilen entfernt auf dem Asteroiden. Piraten schifften sich aus und griffen mit Handwaffen und tragbaren Strahlenkanonen die Luftschleusen der Wohngebiete an.
    Sie hielten ihrem Feuer nicht lange stand, und bald schwärmten Piraten in Raumanzügen durch die Korridore. In den oberen Stockwerken beherbergten diese Fabriken und Büros, deren Personal beim ersten Alarm evakuiert worden war. Jetzt befanden sich dort mit Raumanzügen bekleidete Angehörige der Lokalmiliz, die sich zwar wacker schlugen, jedoch den Piraten keinen ernsthaften Widerstand entgegensetzen konnten.
    In der Tiefe des Asteroiden, in den friedlichen Wohnbereichen der Ceres, hallte der Schlachtlärm. Hilferufe wurden ausgesandt. Und dann, ebenso schnell, wie sie gekommen waren, zogen die Piraten sich wieder zurück.
    Nach ihrem Verschwinden zogen die Bewohner von Ceres Bilanz. Fünfzehn Cereaner waren tot und wesentlich mehr verletzt – dem standen fünf tote Piraten gegenüber. Die Sachschäden waren ziemlich groß.
    »Und ein Mann fehlt«, erklärte Conway, als Lucky eintraf. »Nur daß er nicht auf der Einwohnerliste steht. Wir haben es fertiggebracht, seinen Namen aus den Nachrichten herauszuhalten.«
     
    Lucky Starr wirkte verärgert. »Wir waren nicht bei ihm«, sagte Conway geduldig. »Der Posten, den wir aufgestellt hatten, mußte sich zum Milizdienst melden. Hansen bestand darauf, sich ihm anzuschließen, und der Posten entschied, daß er auf diese Weise zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte: gegen die Piraten kämpfen und den Eremiten bewachen.«
    »Aber er hat den Eremiten nicht bewacht.«
    »Unter den vorliegenden Umständen kann man ihm das kaum vorwerfen. Der Posten sah Hansen zuletzt, als er einen Piraten angriff. Und dann war niemand mehr zu sehen, und die Piraten befanden sich auf dem Rückzug. Hansens Leiche ist nicht gefunden worden. Die Piraten müssen ihn also lebend oder tot mitgenommen haben.«
    »Bestimmt«, sagte Lucky. »Und jetzt will ich euch etwas sagen: Ich will euch genau sagen, was für ein schlimmer Fehler das war. Ich bin überzeugt, daß der ganze Angriff nur das eine Ziel hatte, Hansen zu fangen.«
    Henree griff nach seiner Pfeife. »Weißt du, Hector«, meinte er, zu Conway gewandt, »ich bin fast geneigt, Lucky darin recht zu geben. Der Angriff auf das Observatorium war eine so offensichtliche Finte, daß man tatsächlich sagen kann, daß sie außer Hansen nichts erreicht haben.«
    Conway schüttelte den Kopf. »Aber eine Lücke, durch die Information sickert, ist doch nicht wert, dreißig Schiffe zu riskieren.«
    »Das ist es ja!« sagte Lucky heftig. »Im Augenblick kann es das sehr wohl sein. Ich habe euch doch von dem Asteroiden erzählt, auf dem ich war. Das muß eine ungeheure Industrieanlage sein. Stellt euch vor, daß die Leute jetzt gerade soweit sind, daß sie die große Aktion wagen können. Stellt euch weiter vor, daß Hansen vielleicht das genaue Datum weiß, für das die Aktion geplant ist.«
    »Warum hat er es uns dann nicht gesagt?« wollte Conway wissen.
    »Vielleicht«, meinte Henree, »will er sich damit seine eigene Straflosigkeit erkaufen. Wir haben uns ja überhaupt nie richtig mit ihm darüber unterhalten können. Du mußt doch zugeben, Hector, daß in diesem Fall jede Zahl von Schiffen das Risiko wert gewesen wäre. Und du mußt auch zugeben, daß Lucky vermutlich damit recht hat, daß sie bereit sind, zuzuschlagen.«
    Lucky blickte scharf von einem zum anderen. »Warum sagst du das, Onkel Gus? Was ist passiert?«
    »Sag du es ihm, Hector«, meinte Henree.
    »Warum sollen wir ihm überhaupt etwas sagen?« knurrte Conway. »Ich habe diese Einzelaktionen jetzt langsam satt. Er will bestimmt zum Ganymed fliegen.«
    »Was ist denn auf dem Ganymed?« fragte Lucky kühl. Soweit er wußte, gab es nicht sehr viel auf den Ganymed, was irgend jemanden interessieren konnte. Es war der größte Mond des Jupiter, aber eben die Nähe des Jupiter erschwerte Raumschiffen das Manövrieren sehr, so daß die Raumfahrt in seiner näheren Umgebung ein höchst schwieriges und teures Unternehmen war.
    »Sag es ihm nur!« drängte Henree.
    »Also

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