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Flug in den Weltraum

Titel: Flug in den Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Werkleute in den Kommandoraum.
    »Halten Sie sich dran, Hegemüller!« rief ihm Grabbe zu. »Ich habe unseren Freunden versprochen, daß sie in einer halben Stunde wieder starten können.«
    »Wollen unser Möglichstes tun, Herr Grabbe«, meinte Dr. Hegemüller und gab seinen Leuten Anweisungen. Schlüssel wurden angesetzt, Schraubenmuttern wurden gelöst, Bolzen und Keile wurden herausgezogen. In weniger als fünf Minuten lag die Welle frei.
    »Ein häßlicher Bruch«, brummte Hegemüller vor sich hin. »Trotzdem, es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn wir die Geschichte nicht wieder ins Lot brächten.« Er folgte seinen Leuten, die den beschädigten Maschinenteil aus dem Schiff trugen, und traf draußen mit den andern zusammen, die dort das andere Stück der Welle abmontiert hatten.
    »Marsch, marsch, Herrschaften!« trieb er sie an. »Der Chefingenieur hat Professor O’Neils versprochen, daß er in einer halben Stunde starten kann. Fix mit dem Zeug in die Schweißerei!«
    Schweigend hatte O’Neils der Arbeit von Hegemüllers Leuten zugeschaut. Allmählich erwachte sein Lebensmut wieder, doch noch immer vermochte er nicht an das zu glauben, was Chefingenieur Grabbe versprochen hatte.
    »Sie können mehr als zaubern, wenn Ihnen das gelingt«, begann er zögernd.
    »Nicht zaubern, Herr Professor O’Neils, aber gut schweißen«, gab Grabbe lachend zurück. »Wir bilden uns einiges auf die Schweißvorrichtungen unseres Werkes ein. In einer Viertelstunde wird man Ihrer Welle den Bruch nicht mehr anmerken.«
    Häßlich hatte Hegemüller den Bruch genannt, und er hatte keinen Grund, sein Urteil zu ändern, als die Stücke in der Schweißerei lagen.
    »Zehn Zentimeter rausschneiden! Neues Stück einsetzen!« kommandierte er seinen Monteuren, und jeder von ihnen verstand im Augenblick, was er zu tun hatte. Schon lagen die Stücke fest eingespannt. Schon kreischten Metallsägen auf, fraßen sich in den Stahl und schnitten ihn ab, soweit er durch den Bruch in Mitleidenschaft gezogen war. Schon wurde an einer anderen Stelle aus bestem Edelstahl ein Ersatzstück zurechtgeschnitten. Dr. Hegemüller brauchte kaum noch Anweisungen zu geben. Schon lag alles in einer der großen Schweißmaschinen fest eingespannt. Ein Transformator brummte auf. Für Sekunden flutete elektrischer Hochstrom durch den Stahl. Hellauf leuchteten die Stoßflächen in Weißglut, waren im nächsten Moment zu einem untrennbaren Ganzen vereinigt.
    *

Dr. Hegemüller zog die Uhr. »Zehn Minuten bis jetzt. Fix! Schnell weiter! Zu den Schleifmaschinen damit!«
    Scheiben aus diamanthartem Korund rotierten in rasendem Wirbel. Blitzblank schimmerte die Oberfläche der Steuerwelle, über die sie dahingegangen waren. »Fünf Minuten«, sagte Dr. Hegemüller, als seine Werkleute das Stück aus der Schleifmaschine nahmen, um damit zu O’Neils’ Strahlschiff zurückzukehren. »Wir möchten Ihnen das Geleit nach Washington geben, Herr Professor O’Neils«, hatte Grabbe eben gesagt, als Dr. Hegemüller mit seiner Kolonne wieder im Kommandoraum erschien. O’Neils vergaß, ihm zu antworten. Wie gebannt starrte er auf das Stück, das Hegemüllers Leute hereinbrachten, und wollte seinen Augen nicht trauen. War das wirklich die alte Welle? Sie mußte es ja sein; etwas anderes war nicht denkbar. Und trotzdem schien’s ihm unglaublich. Er sprang auf und betastete das Werkstück mit seinen Händen. Gleichmäßig glatt und blank war die zylindrische Oberfläche. O’Neils atmete tief auf und preßte die Rechte Hegemüllers. Vergessen waren Trübsinn und Niedergeschlagenheit. Die alte Zuversicht und Entschlossenheit strahlte aus seiner Miene, während er seinem Dank in warmen Worten Ausdruck gab, die Dr. Hegemüller fast in Verlegenheit setzten.
    »Nicht mein Verdienst, Herr Professor O’Neils«, wehrte er ab. »Die Einrichtung unseres Werkes haben die schnelle Reparatur ermöglicht ... nur noch sieben Minuten ... dranhalten, Herrschaften!« wandte er sich zu seinen Leuten, die bereits beim Einbau der Welle waren, und lief dann ins Freie, um auch die Arbeiten außenbords zu überwachen.
    »Sie haben sich noch nicht zu meinem Vorschlag geäußert, Herr Professor«, nahm Grabbe seine früheren Worte wieder auf. »Ist Ihnen unsere Begleitung genehm, oder ziehen Sie es vor, allein nach Washington zurückzufliegen?«
    »Aber nein, Herr Chefingenieur! Im Gegenteil, ich begrüße es mit Freuden. Wir wissen es, daß wir Ihnen unsere Rettung verdanken, und in den Staaten weiß man

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