Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)
Vergangenheit eine gute Performance hatten, können sie diese dann vielleicht nicht beibehalten.
Verschiedene Wege führen zu Investmentfonds
Traditionell kaufen und verkaufen Investoren ihre Fondsanteile direkt oder über eine depotführende Bank bei der KAG. Inzwischen hat sich ein neuer Orderweg etabliert, nämlich über die Börse. Allerdings können Anleger nicht direkt an der Börse handeln, sondern sie brauchen eine depotführende Bank oder einen Broker.
Im klassischen Vertrieb werden Fondsanteile meist mit einem Ausgabeaufschlag für die Beratung der Anleger ausgegeben (siehe „Kosten der Investmentfondsanlage“ weiter vorn in diesem Kapitel).
Viele Investmentgesellschaften bieten auch die Möglichkeit, Fondssparpläne einzurichten, und zwar selbst mit relativ kleinen Beträgen, meist ab 50 Euro.
Der Ausgabeaufschlag entfällt im Börsenhandel komplett. Es fallen jedoch die üblichen Handelskosten an. Außerdem bekommen die Anleger keine Unterstützung bei der Anlageentscheidung und können keine Sparpläne einrichten.
Der Fondshandel an der Börse Frankfurt läuft seit Dezember 2008 über die Technologie von Xetra®. Damit können Anleger beim Kauf und Verkauf von aktiv verwalteten Publikumsfonds die Vorteile des Präsenzhandels mit dem schnelleren und günstigeren Handelssystem Xetra verbinden. Höhere Liquidität und engere Spreads machen den Fondshandel noch attraktiver als bisher.
Zusätzlich fallen an der Börse Frankfurt produktabhängige Handelsspannen an (siehe „Spezialisten sorgen für Liquidität“).
Es kommt die Handelsprovision hinzu, deren genaue Höhe von der depotführenden Bank abhängt.
> Die jeweils aktuellen Gebührensätze finden Anleger unter boerse-frankfurt.de/handelskosten
Kosten für den Fondskauf: Börse Frankfurt günstiger als Fondsgesellschaft
Ein wesentlicher Vorteil des Fondskaufs über die Börse ist, dass die Fonds fortlaufend gehandelt werden können. Die Spezialisten stellen von 9.00 bis 20.00 Uhr Preise, zu denen Anleger Portfolioanteile kaufen und verkaufen können; die KAG tut dies dagegen nur einmal am Tag. Außerdem können Anleger die Fonds, die sie im Börsenhandel kaufen und verkaufen, im selben Depot wie ihre anderen Wertpapiere verwahren. Sie müssen also nur ein einziges Depot führen.
Welcher Handelsweg im Einzelfall günstiger ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Je höher der Ausgabeaufschlag und je größer Ihre Order, desto günstiger ist der Handel über die Börse. Möchten Sie dagegen nur kleine Summen anlegen oder in einen Sparplan einzahlen, dann ist der Erwerb bei dem Emittenten eventuell günstiger.
Je schneller Sie auf aktuelle Marktbewegungen reagieren wollen, desto sinnvoller ist der Weg über die Börse. Tätigen Sie dagegen sehr langfristig angelegte Investments, dann ist die sofortige Ausführung nicht wichtig für Sie.
In je mehr verschiedene Wertpapiertypen Sie investieren und je aktiver Sie Ihre Assets verwalten, desto stärker profitieren Sie von der Bündelung der Wertpapiere in einem Depot.
Die Fondstypen
Mittlerweile gibt es auf dem Markt viele unterschiedliche Fondstypen, die sich darin unterscheiden, in welche Art Wertpapiere bzw. Anlageobjekte der Fonds investiert, wo also der Anlageschwerpunkt liegt: Ein High Yield-Rentenfonds beispielsweise investiert in hochverzinsliche Anleihen, ein Aktienfonds Welt dagegen in globale Aktien. Man kann ebenso in internationale Aktien ökologisch orientierter Unternehmen anlegen wie in indische Unternehmen, in Hochzinsanleihen von Schuldnern aus Schwellenländern, in nachhaltige Werte oder in weltweite Neuemissionen. Die Auswahl ist enorm und geht weit über diese Beispiele hinaus.
Aktienfonds
Aktienfonds gibt es in Deutschland seit 1950. Sie investieren nur oder überwiegend in Aktien, wobei ihre Ausrichtung und damit das Risiko höchst unterschiedlich sein kann: Manche Fonds sind auf bestimmte Länder oder Regionen wie beispielsweise Europa oder Nordamerika beschränkt, andere sind global oder international orientiert; einige fokussieren sich auf einzelne Branchen oder Themen.
Auch im Hinblick auf die Größe der Unternehmen, in die sie investieren, können sich Aktienfonds spezialisieren. Einige Fonds engagieren sich ausschließlich in kleinen Firmen, sog. Small Caps. Andere nehmen nur hochkapitalisierte Börsenschwergewichte ins Portfolio – Bluechips, wie sie beispielsweise die Leitindizes DAX® oder Dow Jones EURO STOXX 50 ®
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