Trixie Belden 02 - Trixie Belden auf der richtigen Spur
Eine Suche wird geplant
Trixie sah das Auto ihres Vaters in die Straße einbiegen. Bevor er in die Garage fahren konnte, rannte sie zur Hintertür hinaus.
„Paps! Paps!“ rief sie aufgeregt. „Brigitte Willer und ich fahren mit dem Wohnwagen los! Ihre Erzieherin kommt mit. Wir wollen Uli Frank suchen. Er ist schon wieder weggelaufen!“
Herr Belden hielt und sah Trixie fragend an. „Wovon in aller Welt redest du, Trixie?“
Trixie legte den Arm auf die geöffnete Wagentür. „Uli Frank ist der Großneffe vom alten Herrn Frank“, sagte sie. Da ihr einfiel, daß die Eltern nichts vom Geheimnis des Landhauses wußten, fügte sie hinzu: „Der alte Herr Frank ist gestorben, und Uli ist sein Erbe. Eine halbe Million hat er geerbt!“
„Man hat also endlich die Erben gefunden! Als ich wegfuhr, um Mami und Bobby an die See zu bringen, suchte man noch nach der Witwe und ihrem Sohn.“
„Ulis Mutter ist tot, Paps“, erklärte Trixie. „Uli ist von seinem Stiefvater, der ihn geschlagen und schlecht behandelt hat, weggelaufen. Uli mußte immer nur arbeiten, und Geld hat er überhaupt nicht bekommen!“ Aufgeregt fuhr sie fort. „Brigitte und ich hatten ihn gefunden, als er sich im Landhaus versteckt hielt. Wir haben ihm immer etwas zu essen gebracht. Nun ist er auch von da weggelaufen. Stell dir vor, Paps — das alte Landhaus ist heute nacht bis auf die Grundmauern heruntergebrannt!“
Herr Belden schaute zum östlichen Hügel hinüber und bemerkte die Ruinen. „Das morsche Haus muß ja wie Zunder gebrannt haben. Ein Glück, daß es nachts geregnet hat. Bei dem Wind hätte das Feuer leicht zu uns und auf Willers Haus übergreifen können.“
„Davor hatten wir auch Angst“, bestätigte Trixie.
Herr Belden stieg aus seinem Wagen. Sie gingen hinauf zur Veranda und setzten sich. „Du, Paps, als Brigitte und ich heute morgen noch einmal beim abgebrannten Landhaus waren, trafen wir Herrn Rahn. Das ist der Vermögensverwalter, der eigens aus der Stadt hergekommen ist, um Uli zu suchen. Aber Uli weiß das nicht, weil er heute morgen ganz früh fortgelaufen ist. Darum wollen Brigitte und ich mit Willers Wohnwagen losfahren und ihn suchen.“
Trixie zog den Vater am Ärmel. „Bitte, Paps, sag, daß ich mitfahren darf, bitte! Fräulein Trasch, Brigittes Hauslehrerin, fährt sehr sicher. Sie ist überhaupt eine fabelhafte Frau! Sie hat schon mit Brigittes Eltern, die verreist sind, telefoniert. Die haben es erlaubt. Herr Rahn rechnet auf unsere Hilfe!“
Herr Belden strich liebevoll über Trixies braungebrannte kleine Hand.
„Wenn Herr und Frau Willer nichts gegen die Fahrt haben, gibt es eigentlich keinen Grund, warum ich nein sagen sollte. Eines begreife ich allerdings nicht: Warum muß es ausgerechnet eine Wohnwagenfahrt sein? Kann Herr Rahn denn nicht Anzeigen in die Zeitungen setzen? Detektive einschalten? Ich finde...“
„Aber nein, Paps!“ fiel Trixie ihm ins Wort. „Das geht doch nicht! Herr Hansen, Ulis Stiefvater, ist auch sein Vormund. Aber Uli will nie wieder zurück zu ihm — nie! Hansen glaubt, daß Uli heute nacht im Feuer umgekommen ist. Darum sucht er nicht mehr nach Uli. Ihm ist es vollkommen gleichgültig, was aus Uli geworden ist! Der will nur das viele Geld von Franks haben. Wenn in der Zeitung irgend etwas davon steht, daß Uli noch lebt, sucht Hansen wieder nach ihm!“
„Und warum bringt Herr Rahn die Sache nicht vor Gericht und läßt einen anderen Vormund für Uli bestellen, wenn Hansen den Jungen so schlecht behandelt?“ fragte Herr Belden.
„Das will Herr Rahn jetzt versuchen, Paps! Er hat schriftliche Beweise von den Nachbarn. Hauptsache ist, daß wir Uli schnellstens finden und ihm alles erzählen, bevor Hansen merkt, daß Uli gar nicht tot ist. Verstehst du?“
Trixie hockte auf dem Boden und hatte ihre Arme um die Knie geschlungen. Aufgeregt wippte sie hin und her. „Ach Paps — Uli ist ein prima Junge! Weißt du, was der mal im Leben machen will? Ein Heim oder ein Lager einrichten für Waisen! Für Jungens, so, wie er einer ist! Da sollen sie Sport treiben und im Wald arbeiten. Natürlich sollen sie auch in die Schule gehen und etwas lernen. Wir glauben, daß Uli versucht, jetzt in einem der drei Lager in der Nähe eine Stellung zu finden. Er möchte Gruppenleiter werden wie Klaus und Martin. Er ist erst fünfzehn Jahre alt, aber in der Schule hat er schon eine Klasse übersprungen!“
„Das muß ein famoser Bursche sein“, meinte ihr Vater. „Ich glaube
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