Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)
von unabhängigen Ratingagenturen bewertet. Je besser das Rating, umso unwahrscheinlicher ist es, dass Zinszahlungen und die Rückzahlung der Anleihen ausfallen.
Hochverzinsliche Renten: Rendite mit Risiko
Fonds mit dem Anlageschwerpunkt in hochverzinslichen Anleihen, sog. High Yield-Bonds, investieren in Anleihen von Schuldnern mit geringerer Bonität. Diese Fonds legen ihr Geld entweder in Staatsanleihen von Schwellenländern (Emerging Markets) an oder sie konzentrieren sich auf Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) mit höherem Ausfallrisiko. Solche Fonds sind sehr riskant, bieten aber auch höhere Renditechancen als andere Rentenfonds, da die Emittenten der im Fondsportfolio enthaltenen Anleihen wegen ihrer schlechteren Bonität den Anleihenkäufern höhere Zinszahlungen bieten müssen.
Renditefaktor Wechselkurs
Neben den High Yield-Bonds gibt es auf dem Kapitalmarkt eine breite Palette europäischer und internationaler Rentenfonds sowie Fonds mit Währungsanleihen. Die beiden letztgenannten Fondstypen enthalten ein Währungsrisiko, bieten durch die Komponente der Fremdwährung allerdings auch interessante Chancen. Portfolios mit dem Anlageschwerpunkt „Rentenfonds Welt“ mischen etwa Anleihen in US-Dollar und Yen. Im Depot der Rentenfonds Europa sind britische Pfund, Schweizer Franken oder auch osteuropäische Währungen enthalten.
Rentenfonds haben ganz unterschiedliche Risikoprofile: Sie können vergleichsweise sicher, ebenso aber auch hoch riskant sein. Entsprechend sind Rentenfonds für sehr unterschiedliche Anlegertypen geeignet. Die konservativen Rentenfonds, die beispielsweise in Bundesanleihen investieren, passen zu den Vermögenszielen sicherheitssuchender Investoren. Risikoreiche Rentenfonds sind z. B. solche, die in Asset-backed Securities (ABS) investieren. ABS sind gebündelte, weiterverkaufte Kredite. Sie sind üblicherweise wegen ihres Risikoprofils nur als untergeordnete Beimischung in einem ausgewogenen Portfolio zu empfehlen.
Alle Laufzeiten verfügbar
Die Laufzeiten der in Rentenfonds enthaltenen Papiere decken nahezu das gesamte mögliche Spektrum ab. Manche Rentenfonds haben sich auf Kurzläufer spezialisiert, andere halten nur langlaufende Anleihen im Portfolio, wieder andere setzen auf eine Mischung. Welche Laufzeiten interessant sind, hängt vom eigenen Anlagehorizont und den aktuellen Zinserwartungen der Marktteilnehmer ab. Die Laufzeiten der im Fondsportfolio enthaltenen Anleihen beeinflussen auch das Risikoprofil eines Rentenfonds.
> Mehr dazu finden Sie bei boerse-frankfurt.de/anleihen unter dem Menüpunkt „Zinsstrukturkurve“.
Kapitalmarktzinsen bewegen Rentenpreise
Die Laufzeit und die Bonität der Schuldner bestimmen das Risikoprofil einer Anleihe; vom Risikoprofil wiederum hängt die Verzinsung der Anleihe ab. Da aber der Kapitalmarktzins während der Laufzeit einer Anleihe in der Regel mehr oder weniger stark schwankt, während die Verzinsung festgelegt ist, wird diese über den Kurs der Anleihe sozusagen an die reale Zinsentwicklung angepasst. Entsprechend gilt auch für Rentenfonds die Faustregel: Bei sinkende Zinsen steigen die Kurse, bei steigenden Zinsen sinken die Kurse.
> Eine Auflistung aller Rentenfonds, die an der Börse Frankfurt gehandelt werden können, finden Sie über die Suche auf boerse-frankfurt.de > Fonds > Suche > Aktiv verwaltete Fonds. Wählen Sie dort unter Fondstyp „Rentenfonds“ aus, oder geben Sie an dieser Stelle einen Anlageschwerpunkt an.
Beispiel: Ältester deutscher Rentenfonds
1966 legte die Investmentgesellschaft dit, heute Allianz Global Investors, mit dem Deutschen Rentenfonds den ersten Rentenfonds in der Bundesrepublik auf. Schon fünf Jahre später belief sich das Fondsvermögen auf 1 Milliarde DM.
Heute heißt er „Allianz dit-Euro Rentenfonds“ (WKN 847504) und ist ein klassischer Euro-Anleihenfonds, der sich vorwiegend am Euro-Anleihenmarkt engagiert. Die Wertpapiere, in die er investiert, müssen eine gute Bonität haben: Ihr Rating muss auf Investment Grade-Niveau sein (AAA bis BBB-). Der Wert des Fonds ist zwischen seiner Auflegung und November 2008 um knapp 1.575 Prozent gewachsen, das entspricht einer jährlichen Rendite von etwa 6,80 Prozent.
Beispiel: Ein Rentenfonds mit erhöhtem Risiko
Der DWS Inter-Renta (WKN 847404) engagiert sich weltweit und nutzt bei den variabel und festverzinslichen Wertpapieren internationale Zinsdifferenzen und Währungsentwicklungen. Aktuell ist der Fonds überwiegend im Euro
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