Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
wir erwähnen den Rückflug in seiner Gegen-wart nicht mehr.“

    *

    Am nächsten Tag erhob sich das Schiff schwerfällig und landete Minuten später auf dem ausgesuchten Platz. Cap setzte es so vorsichtig nieder, als lande er auf rohen Eiern. Kaum stand es still, da steckte der Ingenieur seinen Kopf durch die Luke und sagte:
    „Noch drei – und einer für die Landung.“
    „Ja, zum Teufel!“ kommentierte Sam. Er war der Pilot des Gleiters, und wenn man seinen Worten Glauben schenken wollte, konnte er sie alle mit seinem Flugzeug bis zur Erde bringen, wenn es darauf ankam. Nebenbei war er der Meteorologe der Expedition.
    „Als Prophet bist du nicht viel wert“, erklärte ihm McGarrity. „Immer dann, wenn du Sonnenschein voraussagst, beginnt es zu regnen.“
    Sie grinsten sich freundschaftlich zu. Cap lächelte. Die Moral seiner Leute begann zu steigen.
    12

    Der Biophysiker und der Geologe versäumten keine Zeit, ih-re Gebiete zu erforschen. Von der einen Seite lockte der große, dunkle Wald. Auf der anderen hob sich die Ebene zum Gebirge an. Und etwas entfernt lag die weite, dunkle Oberfläche des Meeres. Die Bergspitzen warfen lange, scharfe Schatten über die fremdartige Landschaft.
    Der uralte Streit, wer den Wagen und wer das Flugzeug be-nutzen dürfte, wurde meist durch die geographischen Bedin-gungen entschieden. Heute mußte der Captain selbst die Entscheidung treffen.
    „Du gehst heute besser mit Lenson, Sam. Nimm den Wagen.
    Das Flugzeug ist nutzlos – wenn du mir diese Bemerkung ver-zeihen kannst. Aber die Gipfel sehen mir nicht so aus, als könne man zwischen ihnen landen.“
    Shepkin wartete, bis er mit dem Captain allein war. Dann schob er seine Schultern ein wenig vor, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    „Lenson fährt mit dem Wagen. Ich gehe zu Fuß?“
    „Ja, du unternimmst den Spaziergang.“
    In diesem Augenblick erklangen einige harte Flüche, jemand schrie, und dann hörte man die unmißverständlichen Geräusche einer handfesten Rauferei.
    Der Captain und Shepkin rasten zur offenen Schleuse. Shepkin blieb oben stehen, während Cap sich an der Metalleiter he-rabließ, ohne daß seine Füße die Sprossen berührten. Unten an-gekommen erfaßte er die Situation mit einem schnellen Blick.
    Lenson und McGarrity lagen sich in den Haaren. Umklam-mert rollten sie auf dem staubigen Boden hin und her.
    Sam und Doc standen dabei und zögerten, die Kämpfenden zu trennen.
    13

    „Faßt McGarrity!“ befahl Cap kurz. Er selbst bückte sich und packte Lenson. Im gleichen Augenblick spürte er, wie eine Faust sein Kinn traf. Er fiel genau zwischen Lenson und McGarrity. Aber er hatte die beiden getrennt.
    Langsam stand er auf und zog Lenson mit sich. Er schüttelte ihn einige Male hin und her.
    „Nichts gebrochen“, mutmaßte er.
    „Ich bringe den Kerl noch um …“ begann Lenson.
    „Maul halten!“ fuhr Cap ihn an. „Ich will nicht wissen, was geschehen ist, aber merkt euch eins: ich habe das Recht, euch beide jetzt erschießen zu lassen.“ Seine Hände ließen Lenson los. Er betastete sein Kinn. Mit eiserner Ruhe befahl er: „Schüttelt euch die Hände und geht an eure Arbeit. Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen.“
    Lenson und McGarrity gaben sich die Hände.
    „Immer die Aufgabe!“ murmelte der Ingenieur.
    „Los, Lenson. Wir nehmen den Wagen“, sagte Sam und ging voraus. Als Lenson zögerte, schrie er ihn wütend an: „Nun komm schon!“
    Cap sah ihnen nach, dann wandte er sich an McGarrity. Lenson folgte ihm zögernd.
    „Du kannst Shep begleiten und bei der Gelegenheit in den Genuß eines ausgedehnten Spazierganges gelangen. Ich hoffe, es wird dir Spaß machen.“
    „Meine Füße!“ jammerte der Ingenieur, begann aber dann, die Behälter des Biologen einzusammeln. Sie waren nur sechs Männer und hatten eine ganze Welt zu erforschen. Jeder mußte dem anderen bei seiner Arbeit helfen.
    Später am Tage, als Cap nicht zum Essen erschienen war, suchte Doc ihn auf. Er fand den Captain im Labor über seiner 14

    Arbeit gebeugt. Neben ihm stand die Platte mit den vergessenen Broten. Die Sonne glitt bereits den Bergen entgegen und bald würde der siebenzwanzigstündige Tag zur Neige gehen.
    „Hallo, Doc. Störe mich nicht, ich habe zu tun.“
    „Du solltest besser essen, Cap. Und dann solltest du noch wissen, daß McGarrity sich für Shep mit Lenson geschlagen hat.“
    „Ich dachte es mir, aber ich will nichts mehr davon hören.
    Wenn wir alle lebendig nach Hause kommen wollen,

Weitere Kostenlose Bücher