Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
sondern nur ein spärliches Rinnsal, das über das Moos floß, um sich später im Sumpf zu sammeln. Es brachte aus dem Erdinneren Salze und Mineralien mit, die sich in Jahrmillionen in den Meeren ansammeln würden, weil sie niemals verdunsteten. Farne waren in das Wasser gestürzt, das Mineral war in die Poren gedrungen und …
    Kranski stieß einen freudigen Ruf aus und deutete mit dem Arm.
    Tait und McGilligan kamen herbei. Aus einem kleinen Tüm-pel ragte ein Baumstumpf hervor. Sehr vorsichtig stieß Tait mit dem Fuß dagegen.
    Er fühlte sich hart an.
    Es dauerte zwei Stunden, bis sie ihn ausgegraben und zum Wrack gebracht hatten. Der Tag schlich dahin, aber am Abend besaßen sie vier brauchbare Rollen. Drei waren bei dem Versuch, sie aus der Erde zu heben, wie Glas zersplittert.
    Und dann, am folgenden Morgen, versammelten sie sich alle um den Reaktor. In ihren Gesichtern stand der entschlossene Wille, etwas völlig Unmögliches schaffen zu wollen. Der Metallblock stand in der Ladeluke und konnte verhältnismäßig leicht vorangeschoben werden. Er kippte leicht über und lag dann mit der Kante auf der ersten Rolle.
    Der Stamm sank ein wenig ein. Tait hielt fast den Atem an.
    Dann zogen Männer und Frauen an den Seilen, die um den Reaktor gelegt worden waren. Der gigantische Block bewegte 123

    sich, glitt voran …
    Ein einziger Schrei gellte auf.
    Der Reaktor machte sich selbständig, rollte über den ersten Stamm hinweg, glitt auf den zweiten, rollte weiter, bis auf den dritten. Er zog die Menschen einfach mit sich, als besäßen sie keinerlei Gewicht.
    Als der dritte Stamm fast halb unter dem Block verschwunden war und der vierte so gerade erfaßt wurde, hielt der Reaktor an.
    Tait begann haltlos zu lachen. Die anderen stimmten ein.
    „Mein Gott! Wir haben es geschafft! So geht es!“
    Aber sie wußten auch alle, daß dies nur der Anfang war.
    Sie schoben den Reaktor von Stamm zu Stamm. Hinten waren stets Männer, die den freiwerdenden aufhoben und wieder nach vorn brachten und unterschoben. Es ging langsam, aber ohne besondere Anstrengung. Nur die Hitze, der Hunger und der Durst machten den Leuten zu schaffen.
    Tait beschloß, noch mehr Rollen herbeischaffen zu lassen.
    Vier waren auf die Dauer zu wenig.
    Auf der halben Strecke bis zum Steinplateau begann es zu regnen.
    Niemand achtete darauf. Sie sahen alle bald aus wie wilde Dämonen, über und über mit Schlamm bedeckt, aus dem nur die Augen wie helle Flecke schauten. Tait hoffte, daß sie den Fels erreichten, ehe das Wasser den Grund völlig aufweichte. Die einzelnen Leute konnte man schon nicht mehr unterscheiden, lediglich Staff blieb seiner riesigen Statur wegen unverkennbar.
    Und natürlich Sam. Der junge Fähnrich stemmte seinen me-tallischen Körper gegen den Reaktor und seine Raupenräder fanden genügend Widerstand selbst im weichen Boden.
    124

    Dann erreichten sie festen Grund. Die neuen Verhältnisse ließen zwei der Roller zerbrechen. Wie Glas splitterten sie, als der schwere Block auf sie niedersauste.
    „Auf dem Felsen schaffen wir es nicht“, rief jemand enttäuscht.
    „Und ob wir es schaffen!“ gab Tait zurück. Niemals würde er eine Niederlage anerkennen, solange es noch Hoffnung gab.
    „Wir werden neue Rollen holen.“
    Die Männer kehrten zum Fluß zurück, gruben vier weitere Stämme aus, zerbrachen einen und schleppten drei Stück trium-phierend zum Reaktor.
    Jetzt legten sie Stoff unter jene Rolle, auf die das Gewicht fiel. Das half. Zentimeter um Zentimeter kamen sie voran.
    In einer Pause gingen Tait und McGilligan, um den Umweg um die Spalte zu studieren. Dann schlug der Reaktor einen neuen Weg ein. Von oben aus gesehen hätte das Bild an einen Schwarm Ameisen erinnert, der versuchte, ein Stück Würfel-zucker in Sicherheit zu bringen.
    Als sie um das Ende der Spalte bogen, zersplitterte der vor-dere Stamm. Das ganze Gewicht lagerte auf dem zweiten, der ebenfalls platzte. Flach ruhte nun der Block auf dem felsigen Boden.
    Niemand sprach ein Wort.
    Dann sagte Tait ruhig.
    „Also gut. Dann holen wir eben neue Stämme.“
    Kranski murmelte so etwas wie: „Hoffentlich gibt es soviele …“
    Er warf ihr einen schnellen Blick zu.
    „Uns steht ein ganzer Planet zur Verfügung. Und wenn wir den gesamten Wald umgraben müßten, um genügend Stämme 125

    zu finden – wir müssen den Reaktor zum Schiff bringen. Niemand kann mich davon abhalten.“
    Und wieder kehrten sie um und holten frische Stämme. So etwas wie eine heilige

Weitere Kostenlose Bücher