Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
Vom Netzwerk:
eine der Zugschlingen. Die fremde Sonne brannte heiß auf sie herab und hatte die Steine erwärmt. Die Hitze kam somit von oben und unten gleichzeitig.
    Wieder schnitten die Seile in die Haut. Und wieder ging es Meter für Meter voran, bis die Gruppe an der Brücke ihren Blicken entschwand.
    Nach einer Stunde legte Tait die erste Pause ein.
    Sie hatten den Kraterwall erreicht und genossen eine unge-trübte Fernsicht. Dort drüben, fast auf der höchsten Stelle des Walles, stand wie ein Turm die OUTRIDER.
    Tait starrte hinüber und spürte das plötzliche Erschrecken.
    Er hatte die Gegend bisher nur vom Gleiter aus beobachten können und nicht darauf geachtet, wie groß die Entfernungen wirklich waren. Es war noch unvorstellbar weit bis zur OUTRIDER, die, auf der ihr verbliebenen Heckflosse gestützt, ein wenig schräg in dem Gestein klemmte.
    Tait versuchte, die Verzweiflung abzuschütteln, die ihn überkam, aber es wollte ihm nicht recht gelingen.
    Selbst wenn sie es fertigbrachten, ihre Fracht bis zu dem Schiff zu schaffen, so würde es niemals möglich sein, das Heck der COURAGEOUS an den Leib der OUTRIDER zu schweißen.
    Niemals!
    Denn bei der geringsten Erschütterung würde die OUTRIDER das Gleichgewicht verlieren und abstürzen …

    120

    *

    Die Sonne sank bereits wieder dem Horizont entgegen, als Tait anhalten ließ. Sie schlugen das Lager im Schutz einiger Felsen auf, die Deckung nach allen Seiten boten. Der Gleiter brachte Lebensmittel, Trinkwasser und Decken für die Nacht.
    Tait spürte die fast niederschmetternde Müdigkeit in jedem einzelnen Knochen. Den Männern konnte es nicht anders ergehen. Der Mangel an natürlichen Grobstoffen machte sich bereits bemerkbar.
    Doc Barttlet hatte im Laderaum der COURAGEOUS einige Säcke mit unverdorbenem Mehl gefunden. Nun gab es für einige Tage Weißbrot. Aber lange würde das auch nicht dauern.
    Und von Weißbrot allein kann niemand leben oder gar noch kräftig werden.
    Tait beschloß, die vielen Einzelteile vorerst vom Transport zurückzustellen und zuerst den Reaktor zur OUTRIDER zu bringen. Es handelte sich dabei um einen mächtigen Metallblock von beachtlichem Gewicht, der sich nicht zerlegen ließ.
    Wenn Tait zu lange damit wartete, hatte er später nicht mehr genügend kräftige Männer, den wichtigsten Teil des Antriebes zum Schiff zu schaffen.
    Immerhin konnten sie noch von Glück reden, daß es sich um einen leichten Reaktor handelte, dessen Abschirmung nicht aus Bleiplatten bestand.

    *

    Am nächsten Vormittag rief Tait alle verfügbaren Leute zusammen und befahl ihnen, den Reaktor aus dem Schiff zu 121

    schaffen. Mit Hilfe von Winden und Seilen war das eine Aufgabe, die ohne ihn bewältigt werden konnte. Das eigentliche Problem begann erst dann, wenn der Metallblock unter den Farnen stand.
    Er nahm sich Kranski und ging mit ihr zum Waldrand. Mit dem Fuß stieß er gegen einen der weichen Stämme und murmelte etwas von ,Pyramiden’. Dann sagte er:
    „Kranski, Sie haben sich hoffentlich ein bißchen hier umge-sehen. Besteht eine Chance, daß wir Hartholz auftreiben?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Dieser Planet befindet sich im Carbonzeitalter. Die Farne werden später unter Erdschichten begraben und zu Kohle verwandelt werden. Alle uns bekannten Welten haben eine ähnliche Entwicklung durchgemacht. Ich glaube aber nicht, daß es in den nächsten Jahrtausenden hier richtige Bäume geben wird.“
    „Und Versteinerungen?“
    Kranski nickte überrascht.
    „Sie erinnern mich daran, Capt’n. Stimmt, unter dem Humus stieß ich ab und zu auf gehärtete Stämme. Ich hätte nie gedacht, daß es so schnell gehen könnte. Auch drüben beim Fluß …“
    Tait riß sie fast von den Füßen.
    „Wo, Mädchen? Kommen Sie! Wenn wir nur einige harte Stämme auftreiben, die sich als Rollen eignen, können wir den Reaktor von der Stelle bewegen.“
    Sie kehrten um zum Schiff, wo Tait Martin und Ferrari, die beiden Unzertrennlichen, damit beauftragte, mit einigen anderen Leuten nach versteinerten Farnstämmen zu suchen.
    „Es ist lebenswichtig, daß wir einige finden“, schärfte er ihnen ein. „Im Wrack haben wir nichts, was als kompakte Rolle benutzt werden könnte. Je größer der Durchmesser, desto bes-122

    ser. Wichtig ist vor allen Dingen die Härte und runde Rollen-form.“
    Etwa hundert Meter abseits von dem Tunnel, den das gelan-dete Schiff durch den Farnwald gezogen hatte, war der ,Fluß’.
    Es war natürlich kein Fluß in eigentlichem Sinne,

Weitere Kostenlose Bücher