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Fortune de France: Roman (German Edition)

Fortune de France: Roman (German Edition)

Titel: Fortune de France: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Merle
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Opfer der Bartholomäusnacht.
     
    10. Jeanne d’Albret schloß sich am 1. Juni 1564 der königlichen Kavalkade an und verließ selbige am 14. August, ohne etwas gegen Montluc ausgerichtet zu haben; im Gegenteil, sie wurde von Katharina und dem König ermahnt, »in der Religion ihrer Vorfahren« zu leben. Gleichwohl übergab die Königinmutter beim Abschied an Jeanne d’Albret den königlichen Erlaß über die Eröffnung eines protestantischen Kollegs in Bergerac: ein Zeichen für den widersprüchlichen Charakter Katharinas und zugleich ein Beweis ihrer Skepsis.
     
    11. Der Herzog von Alba verwahrte sich in einem Schreiben an den Botschafter Frankreichs (zitiert von Lavisse, Band VI, S. 92) gegenGerüchte, er habe Karl IX. und Katharina von Medici in Bayonne Auflagen bezüglich der französischen Protestanten erteilt. Dieses diplomatische Dementi wird indessen durch eine Depesche des Herzogs an Philipp II. widerlegt (Band IX, S. 298 der
Papiers d’Etat
des Kardinals Granvelle), in der es heißt, daß man »fünf oder sechs Anführer beseitigen« müsse.
    Ein Rat, der durchaus den Gepflogenheiten jener Zeit entsprach und der fruchtete: Nicht nur die drei Brüder Coligny mußten sterben. Der Prinz von Condé, nach der Schlacht von Jarnac (1569) gefangengenommen und entwaffnet, wurde von Montesquiou, der sicher nicht ohne Befehl handelte, durch einen Pistolenschuß kaltblütig getötet. La Rochefoucauld, ebenfalls ein Wortführer der Protestanten, wurde in seinem eigenen Haus von Edelleuten ermordet, die der König in den ersten Stunden der Bartholomäusnacht ausgesandt hatte.
     
    12. Obwohl das Wort »Protestant« schon im Jahre 1529 auftaucht, als die lutherischen deutschen Fürsten gegen den Beschluß Karls V. »pro testierten «, die Religionsfreiheit einzuschränken, erscheint es in französischen Texten des 16. Jahrhunderts nur selten zur Bezeichnung der französischen Calvinisten.
    Das Wort »Hugenott« (okzitanisch
ugonau
), das in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vielfach zur Bezeichnung der französischen Calvinisten verwendet wurde, kommt vom deutschen »Eidge nossen «, vereinfacht zu eignot und (über Genf) zu
huguenot
französiert.
    Man sagte aber auch »die Reformierten«, »die Anhänger der Religion« oder »die Anhänger der reformierten Religion«.
    Aus Argwohn gegen das Wort »Reform« bzw. »Reformation« wetterten die fanatischsten Priester der römischen Kirche gegen »die angeblich reformierte Religion«, und bei ihnen taucht sodann eine in ihrer Modernität verblüffende Abkürzung auf:
la r.p.r.
(»la religion prétendue réformée«).
    Heinrich III. benutzt für die Reformierten, die er in La Rochelle belagert, ausschließlich den Ausdruck »die Anhänger des neuen Glaubens«, was sehr moderat klingt, verglichen mit dem Vokabular seines Vaters Heinrich II. und seines Bruders Karl IX. (»diese Pest«, »diese Aussätzigen« usw.).

Informationen zum Buch
    Frankreich im 16. Jahrhundert - es tobt der Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Hugenotten. Die Christen beider Parteien metzeln einander fröhlich nieder: es fällt ja so schwer, den Glauben des anderen zu ertragen. Noch in der kleinen Welt von Burg Mespech im Périgord spürt der junge Pierre de Siorac den Riss, der durch das Land geht. Sein Vater, der Barron, ist Anhänger der reformierten Religion und zwingt die Kinder wie auch das Gesinde, sich gleichfalls zu bekehren. Die Mutter bleibt Papistin, ein nie nachlassender Grund für Konflikte. Und trotzdem ist für Pierre die Burg der Ort, an dem er sich geborgen fühlt. Hier lernt er fechten, reiten, lieben und bildet die Talente aus, die er dereinst - in den folgenden Bänden der Romanserie - dem guten König Henri Quatre leihen wird."Fortune de France" - Schicksal Frankreichs - ist ein unterhaltsamer und zudem genau recherchierter historischer Roman, "... und wenn ich mir die geschichtlichen Hintergrundinformationen allein zusammensuchte, dann nicht aus hugenottischer Sparsamkeit, sondern weil es mir großes Vergnügen bereitete und ich mit keine der vielen amüsanten, bunten, schrecklichen oder pikanten Einzelheiten entgehen lassen wollte, von denen die Memoiren jener Zeit übervoll sind." (Robert Merle)

Informationen zum Autor
    Das literarische Werk ROBERT MERLES spannt sich in einem weiten Bogen von seinem ersten Welterfolg »Der Tod ist mein Beruf« über die ironische Zukunftsvision der »Geschützten Männer« bis zur dreizehnbändigen Romanfolge »Fortune de

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