Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Baley in den
Sinn, daß er einen wesentlichen Bestandteil von Jessies Leben
völlig zerschmettert hatte. Ihr Name hatte für sie etwas
Geheimnisvoll-Verruchtes an sich gehabt. Das war ein köstliches
Gegengewicht für ihre brave, überaus respektable
Vergangenheit. Der Name verlieh ihr eine Aura der Verworfenheit, und
das hatte sie stets genossen.
    Das war nun vorbei. Sie erwähnte ihren vollen Namen nie
wieder; nicht Lije gegenüber, nicht ihren Freunden
gegenüber und vielleicht – was wußte Baley schon
– nicht einmal sich selbst gegenüber. Sie war einfach
Jessie und gewöhnte sich daran, auch so zu unterschreiben.
    Nach ein paar Tagen begann sie wieder mit ihm zu reden. Und nach
etwa einer Woche war ihre Beziehung wieder wie früher. Aber bei
allen künftigen Streitigkeiten erreichte keiner jemals wieder
dieses Maß an Intensität.
    Nur ein einziges Mal gab es einen indirekten Hinweis auf die
Sache. Das war im achten Monat ihrer Schwangerschaft. Sie hatte ihre
Stellung als Diätassistentin in Sektionsküche A-23
aufgegeben und vergnügte sich jetzt, wo sie über ungewohnt
viel Zeit verfügte, mit Spekulationen und Vorbereitungen auf die
Geburt des Babys.
    Eines Abends sagte sie: »Was hältst du von
Bentley?«
    »Wie bitte, meine Liebe?« fragte Baley und blickte von
ein paar Papieren auf, die er sich mit nach Hause gebracht hatte.
(Bald galt es einen weiteren hungrigen Mund zu füttern. Und
Jessies Gehaltszahlungen hatten aufgehört, und eine nächste
Beförderung schien so weit entfernt wie eh und je.
Zusätzliche Arbeit war daher notwendig.)
    »Ich meine, wenn das Baby ein Junge ist. Was hältst du
von Bentley als Name?«
    Baley zog seine Mundwinkel herunter. »Bentley Baley? Findest
du nicht, daß sich die Namen zu ähnlich sind?«
    »Ich weiß nicht. Ich finde, es klingt gut.
Außerdem kann das Kind sich ja immer noch später einen
Mittelnamen aussuchen, der ihm gefällt.«
    »Nun, mir ist es recht.«
    »Bist du auch ganz sicher? Ich meine… Vielleicht
hättest du lieber gehabt, daß wir ihn Elijah
nennen?«
    »Damit ihn dann alle Junior nennen? Ich glaube nicht,
daß das eine gute Idee wäre. Er kann ja seinen Sohn dann
Elijah nennen, wenn er das will.«
    Und Jessie meinte: »Da ist nur eins«, und sie hielt
inne.
    Nach ein paar Augenblicken sah er auf. »Was denn?«
    Sie wich seinem Blick zwar aus, meinte aber entschieden:
»Bentley ist doch kein Name aus der Bibel, oder?«
    »Nein«, sagte Baley. »Ganz sicher nicht.«
    »Also gut dann. Ich will keine Namen aus der Bibel.«
    Und das war das einzige Mal, daß er sich daran erinnerte,
von damals bis zu dem Tag, an dem Elijah Baley mit dem Roboter Daneel
Olivaw nach Hause kam, an dem er mehr als achtzehn Jahre verheiratet
war und sein Sohn Bentley Baley (immer noch ohne Mittelnamen)
inzwischen sechzehn.
    Baley blieb vor der großen Doppeltür stehen, auf der in
großen Buchstaben:
    PERSONAL – MÄNNER
    stand. In kleineren Lettern stand darunter:
    UNTERSEKTIONEN 1A – 1E
    Und in noch kleineren Buchstaben, dicht über dem
Schlüsselschlitz, war zu lesen:
    IM FALLE EINES SCHLÜSSELVERLUSTS
bitte sofort mit 27-101-51 Verbindung aufnehmen
    Ein Mann drängte sich an ihnen vorbei, steckte einen
Aluminiumstreifen in den Schlüsselschlitz und trat ein. Er
schloß die Tür hinter sich, ohne Anstalten zu machen, sie
Baley aufzuhalten. Wenn er das getan hätte, wäre Baley
ernsthaft beleidigt gewesen. Sitte und Gewohnheit verlangten,
daß Männer einander innerhalb oder außerhalb der
Personals völlig ignorierten. Baley erinnerte sich daran,
daß eine der interessantesten ehelichen Vertraulichkeiten, die
Jessie ihm erzählt hatte, gewesen war, daß die Situation
im Frauen-Personal völlig anders war.
    Man hörte von ihr die ganze Zeit: »Ich bin Josephine
Greely im Personal begegnet, und sie sagte…«
    Eine der Strafen des sozialen Aufstiegs, die die Baleys dulden
mußten, bestand darin, daß Jessies gesellschaftliches
Leben darunter litt, weil ihnen genehmigt worden war, das kleine
Waschbecken in ihrem Schlafzimmer in Betrieb zu nehmen.
    Baley sagte, ohne die Verlegenheit, die er empfand, völlig zu
verhehlen: »Bitte, warten Sie hier draußen,
Daneel.«
    »Haben Sie vor, sich zu waschen?« fragte R. Daneel.
    Baley senkte den Blick und dachte: Verdammter Roboter! Wenn die
ihn schon über alles aufgeklärt haben, warum haben sie ihm
dann keine Manieren beigebracht? Wenn er so etwas je zu jemand
anderem sagen sollte, trage ich dafür die Verantwortung.
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher