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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Gladia!«
    »Ich habe keine Angst«, sagte Gladia.
    Ihre Hand war entblößt. Sie zitterte, als sie sie ausstreckte.
    Und ebenso zitterte auch Baleys Hand, als er ihre Hand in die seine nahm. So verweilten sie einen Augenblick lang, und ihre Hand war wie ein scheues, verängstigtes Wesen, das in seiner Hand ruhte. Er öffnete die Hand, und die ihre entfloh und huschte auf sein Gesicht zu, bis ihre Fingerspitzen federleicht den Bruchteil eines Augenblicks lang seine Wange berührten.
    »Ich danke Ihnen, Elijah. Leben Sie wohl!«
    »Leben Sie wohl, Gladia!« und er sah ihr nach, wie sie wegging.
    Selbst der Gedanke, daß sein Schiff darauf wartete, ihn zur Erde zurückzubringen, konnte das Gefühl, etwas verloren zu haben, das er in diesem Augenblick empfand, nicht besiegen.
     
    Undersecretary Albert Minnims Blick sollte eine Art strengen Willkommensgruß ausdrücken. »Ich freue mich, Sie wieder auf der Erde zu sehen. Ihr Bericht ist natürlich vor Ihnen eingetroffen und wird gerade studiert. Sie haben gute Arbeit geleistet. Die Angelegenheit wird in Ihrer Personalakte gut aussehen.«
    »Danke!« sagte Baley. Für mehr Freude war in ihm kein Platz. Wieder zurück auf der Erde zu sein; sicher in den Stahlhöhlen zu sein; in Hörweite von Jessies Stimme zu sein (er hatte bereits mit ihr gesprochen), alles hatte trotzdem in ihm ein seltsames Gefühl der Leere hinterlassen.
    »Aber«, fuhr Minnim fort, »Ihr Bericht befaßte sich nur mit den Mordermittlungen. Da war noch eine andere Angelegenheit, für die wir uns interessiert hatten. Darf ich auch darüber Ihren Bericht haben – verbal?«
    Baley zögerte, und seine Hand schob sich automatisch auf die Innentasche zu, wo jetzt wieder die warme Behaglichkeit seiner Pfeife auf ihn wartete.
    »Sie dürfen rauchen, wenn Sie wollen, Baley«, sagte Minnim sofort.
    Baley dehnte den Anzündvorgang zu einem längeren Ritual aus. Dann sagte er: »Ich bin kein Soziologe.«
    »Nein?« Minnim lächelte kurz. »Mir scheint, daß wir darüber schon einmal diskutiert haben. Ein erfolgreicher Detektiv muß ein guter Daumenpeil-Soziologe sein, selbst wenn er noch nie etwas von Hacketts Gleichung gehört hat. Wenn ich Ihr augenblickliches Unbehagen richtig deute, haben Sie bezüglich der Äußeren Welten gewisse Vorstellungen, sind aber nicht sicher, wie die auf mich wirken werden?«
    »Wenn Sie es so formulieren, Sir… Als Sie mir den Befehl erteilten, nach Solaria zu gehen, haben Sie mir eine Frage gestellt; Sie haben gefragt, worin die Schwächen der Äußeren Welten bestünden. Ihre Stärke liegt in ihren Robotern, ihrer geringen Bevölkerungszahl und ihrem langen Leben. Aber worin liegen ihre Schwächen?«
    »Nun?«
    »Ich glaube, ich kenne die Schwächen der Solarianer, Sir.«
    »Dann können Sie meine Frage beantworten? Gut. Sprechen Sie!«
    »Ihre Schwächen, Sir, sind ihre Roboter, ihre niedrige Bevölkerungszahl und ihr langes Leben.«
    Minnim starrte Baley an, ohne daß sein Ausdruck sich veränderte. Seine Hände beschäftigten sich mit den Papieren auf seinem Schreibtisch.
    »Warum sagen Sie das?« fragte er schließlich.
    Baley hatte auf dem Rückweg von Solaria viele Stunden damit verbracht, Ordnung in seine Gedanken zu bringen; er hatte in seiner Phantasie der Beamtenschaft wohlabgewogene, überlegte Gedanken vorgetragen. Jetzt fühlte er sich plötzlich unsicher.
    »Ich weiß nicht, ob ich das besonders gut formulieren kann«, sagte er.
    »Das ist nicht wichtig. Lassen Sie mich hören! Schließlich ist das erst eine erste Annäherung.«
    Baley begann: »Die Solarianer haben etwas aufgegeben, das die Menschheit eine Million Jahre lang besaß; etwas, das mehr wert ist als Atomkraft, Cities, Ackerbauwerkzeuge, Feuer – alles eben; weil es etwas ist, das alles andere erst möglich gemacht hat.«
    »Ich will hier keine Rätsel raten, Baley. Was ist es?«
    »Der Stamm, Sir. Zusammenarbeit zwischen Individuen. Solaria hat das völlig aufgegeben. Es ist eine Welt isolierter Individuen, und der einzige Soziologe des Planeten ist entzückt, daß das so ist. Dieser Soziologe hat übrigens noch nie etwas von Sozio-Mathematik gehört, weil er damit beschäftigt ist, seine eigene Wissenschaft zu erfinden. Es gibt niemanden, der ihn lehren kann; niemanden, der ihm helfen kann; niemanden, dem etwas in den Sinn kommen könnte, was ihm selbst vielleicht entgehen würde. Die einzige Wissenschaft, die auf Solaria wirklich blüht, ist die Robotik; und damit sind nur eine Handvoll Männer

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