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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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verstehen Sie doch, Lije, oder? Ich werde versuchen, es Ihnen leichtzumachen. Darauf können Sie sich verlassen. Ich werde Sie schützen, so gut ich kann, Lije.«
    Und Baley wußte, daß das genauso sein würde. Der Commissioner würde ihn schützen, aber nur soweit es in seiner Macht stand, nicht so weit beispielsweise, daß ein zorniger Bürgermeister noch zorniger wurde.
    Und den Bürgermeister konnte er ebenfalls hören: »Verdammt, Enderby, was soll das alles? Warum hat man mich nicht gefragt? Wer, zum Teufel, hat denn in dieser City das Sagen? Warum hat man einen unautorisierten Roboter in die City gelassen? Und was, zum Teufel, hat dieser Baley…«
    Wenn es auf die Wahl zwischen Baleys Zukunft im Amt und der des Commissioners selbst hinauslief, mit welchem Resultat konnte dann Baley schon rechnen? Und er sah wirklich keine Möglichkeit, Enderby die Schuld zu geben.
    Das Mindeste, womit er rechnen mußte, war, daß man ihn zurückstufte, und das war schon schlimm genug. Die bloße Tatsache, in einer modernen City zu leben, garantierte zwar die nackte Existenz, selbst für Leute, die man völlig degradiert hatte. Wie nackt aber diese Existenz war, wußte er nur zu gut.
    Erst wenn man einen gewissen Rang erreicht hatte, kamen die Kleinigkeiten dazu: ein bequemer Platz hier, ein besseres Stück Fleisch dort, eine kürzere Warteschlange irgendwoanders. Für jemanden, der philosophisch gestimmt war, waren diese Dinge kaum besondere Mühe wert.
    Aber niemand, und wäre er ein noch so großer Philosoph, konnte jene Privilegien, wenn er sie einmal erworben hatte, ohne großen Schmerz aufgeben. Das war es, worauf alles hinauslief.
    Wie wenig steigerte es doch den Komfort der Wohnung, wenn man ein eigenes Waschbecken bekam, wenn man vorher dreißig Jahre lang automatisch und ohne nachzudenken zum Personal gegangen war. Wie nutzlos war ein solcher Gegenstand selbst als Statussymbol, wenn es als ein Höchstmaß an Stillosigkeit angesehen wurde, seinen Status zu zeigen. Aber wenn das Waschbecken dann abgeschaltet wurde – wie erniedrigend und unerträglich wurde dann jeder Gang zum Personal! Wie sehnsuchtsvoll attraktiv die Erinnerung an die Rasur im Schlafzimmer!
    Unter modernen politischen Schriftstellern war es ›in‹, mit selbstgefälliger Mißbilligung auf den ›Fiskalismus‹ des Mittelalters zurückzublicken, jene Zeit, in der die Wirtschaft noch auf dem Geldumlauf basierte. Sie pflegten zu sagen, daß der Konkurrenzkampf um die Existenz brutal war. Der Streß, der ewige ›Kampf-um-die-Kröten‹, mußten es unmöglich machen, eine wahrhaft komplexe Gesellschaft aufrechtzuerhalten. (Die Wissenschaftler lieferten unterschiedliche Interpretationen des Wortes ›Kröten‹. Aber was das Ganze zu bedeuten hatte, war jedem klar.) Im Gegensatz dazu wurde der moderne Civismus in den höchsten Tönen als effizient und aufgeklärt gelobt.
    Das mochte wohl so sein. Es gab historische Romane im romantischen Stil und solche, die eher auf Sensationshascherei aus waren. Und die Traditionalisten, die das Mittelalter verherrlichten, waren der Ansicht, daß der Fiskalismus auch Dinge wie Individualismus und Initiative hervorgebracht hatte.
    Baley wollte sich da nicht festlegen, fragte sich jetzt aber mit einem Anflug von Übelkeit, ob wohl je ein Mensch härter um jene Kröten, was auch immer sie gewesen sein mochten, gekämpft oder ihren Verlust tiefer empfunden hatte, als ein City-Bewohner darum kämpft, seinen sonntäglichen Anspruch auf eine Hühnerkeule zu bewahren – eine Keule mit echtem Fleisch von einem Vogel, der einmal gelebt hatte.
    Baley dachte: Es ist ja nicht so sehr für mich. Es geht um Jessie und Ben.
    Dr. Fastolfes Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. »Mr. Baley, hören Sie mich?«
    Baley blinzelte. »Ja?« Wie lange stand er denn jetzt eigentlich schon versteinert da und machte sich zum Narren?
    »Wollen Sie sich nicht setzen? Jetzt, wo Sie das erledigt haben, was Sie beschäftigt hat, interessieren Sie vielleicht ein paar Filme, die wir am Schauplatz des Verbrechens aufgenommen haben.«
    »Nein, danke. Ich habe in der City zu tun.«
    »Aber der Fall Dr. Sarton hat doch sicher Vorrang.«
    »Bei mir nicht. Ich nehme an, man hat mir den Fall bereits weggenommen.« Plötzlich sprudelte es aus ihm heraus. »Verdammt, wenn Sie beweisen konnten, daß R. Daneel ein Roboter ist, warum haben Sie es dann nicht gleich getan? Warum mußten Sie aus dem Ganzen eine solche Komödie machen?«
    »Mein lieber Mr. Baley,

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