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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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    Weiterhin …« – hier hielt Novker inne und
ließ seinen Blick durch den vollbesetzten Gerichtssaal
schweifen, als wolle er sagen: Wartet, bis ihr das gehört habt
– ihr werdet euch schämen, die Wahrhaftigkeit der
Aussagen meines Mandanten auch nur für eine Sekunde angezweifelt
zu haben – »weiterhin ist Professor Seldon eine der ganz
wenigen Privatpersonen, die sich einer offiziellen Zugehörigkeit
zur renommierten Galaktischen Bibliothek rühmen können. Man
hat ihm für seine Arbeit an der sogenannten Encyclopaedia
Galactica, einem regelrechten Loblied auf die Zivilisation des
Imperiums, unbeschränkten Zugang zu allen
Bibliothekseinrichtungen gewährt.
    Nun frage ich Sie, wie kann man diesen Mann in einer solchen
Angelegenheit überhaupt einem Verhör unterziehen?«
    Mit schwungvoller Geste wies Novker auf Seldon, der mit Stettin
Palver sichtlich verlegen am Tisch der Verteidigung saß. Hari
war bei den ungewohnten Lobeshymnen errötet (schließlich
war sein Name in letzter Zeit eher Anlaß zu spöttischem
Gekicher als zu blumigen Ovationen gewesen), und seine Hand, die den
geschnitzten Griff seines getreuen Spazierstocks umfaßte,
zitterte leicht.
    Völlig ungerührt blickte Richterin Lih auf Seldon
nieder. »Ganz recht, Herr Verteidiger, was hätte er davon?
Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Nächtelang habe ich
wachgelegen und mir das Gehirn zermartert, um eine plausible
Erklärung zu finden. Warum sollte sich ein Mann von Professor
Seldons Format ohne jede Provokation der vorsätzlichen
Körperverletzung schuldig machen, wenn er doch selbst einer der
schärfsten Kritiker des sogenannten ›Zusammenbruchs‹
der öffentlichen Ordnung ist?
    Und dann kam mir die Erleuchtung. Vielleicht ist Professor Seldon
zutiefst frustriert, weil man ihm nicht glaubt, und meint
deshalb, allen Welten beweisen zu müssen, daß sich
seine düstere Prophezeiungen tatsächlich bewahrheiten.
Immerhin haben wir einen Mann vor uns, der während seiner
gesamten beruflichen Laufbahn nicht aufgehört hat, den Sturz des
Imperiums vorherzusagen, obwohl er in Wirklichkeit nur ein paar
ausgebrannte Glühbirnen in der Kuppel, eine gelegentliche
Störung im öffentlichen Verkehrswesen und hie und da eine
Etatkürzung vorzuweisen hat – alles nicht weiter
dramatisch. Aber ein Überfall – oder gar zwei oder drei
– das wäre nun wirklich eine Sensation.«
    Lih lehnte sich zurück und verschränkte mit zufriedener
Miene die Arme. Seldon stützte sich mit beiden Händen auf
den Tisch und kam mühsam hoch. Er winkte seinen Anwalt beiseite
und marschierte unter Aufbietung aller Kräfte schnurstracks in
den stahlharten Blick der Richterin hinein.
    »Euer Ehren, bitte gestatten Sie mir ein paar Worte zu meiner
Verteidigung.«
    »Selbstverständlich, Professor Seldon. Dies ist
schließlich kein Prozeß, sondern nur ein
Anklageprüfungsverfahren, bei dem alle Unterstellungen,
Tatsachen und Theorien in Zusammenhang mit dem Fall zur Sprache
kommen sollen. Erst danach wird entschieden, ob überhaupt ein
Prozeß angestrengt wird oder nicht. Ich habe lediglich eine
Hypothese aufgestellt; es interessiert mich sehr, was Sie dazu zu
sagen haben.«
    Seldon räusperte sich. »Ich habe mein ganzes Leben dem
Imperium gewidmet. Ich habe den Kaisern treu gedient. Meine
Wissenschaft, die Psychohistorik, sollte nicht ein Vorbote der
Zerstörung sein, sondern ein Verjüngungsmittel für die
Gesellschaft. Sie kann es uns ermöglichen, auf jeden Weg vorbereitet zu sein, den die Zivilisation einschlägt.
Wenn das Imperium weiter verfällt, wovon ich überzeugt bin,
wird uns die Psychohistorik helfen, Bausteine daraus für eine
neue und bessere Zivilisation aufeinanderzuschichten, für eine
Zivilisation, die auf all dem gründet, was am alten System gut
war. Ich liebe unsere Welten, unsere Völker, unser Imperium
– was brächte es mir ein, wenn ich beitrüge zu der
Gesetzlosigkeit, die Tag für Tag an seinen Kräften
zehrt?
    Mehr habe ich nicht zu sagen. Sie müssen mir glauben. Ich bin
ein Mann des Geistes, der mathematischen Funktionen, der Wissenschaft
– doch meine Worte kommen von Herzen.« Seldon drehte sich
um und kehrte langsam an seinen Platz an Palvers Seite zurück.
Ehe er sich setzte, suchte er mit den Augen Wanda, die auf der
Zuschauergalerie saß. Sie lächelte matt und zwinkerte ihm
zu.
    »Ob von Herzen oder nicht, Professor Seldon, ich werde
über diese Entscheidung ausgiebig nachdenken müssen. Wir
haben gehört, was man

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