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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ungeheure Erleichterung,
mit solchen Geräuschen seinen Gefühlen Luft zu machen. Ein
Mann, der vor Tatendrang nur so strotzte, aber an den Rollstuhl
gefesselt war, weil er anstelle von Beinen nur zwei tote Stecken
hatte, beim endlosen All, der brauchte doch irgend etwas, um sich
abzureagieren. Grew verwendete dazu seine Zeitung. Er raschelte
damit, er gestikulierte damit, und notfalls schlug er damit auch
zu.
    Grew wußte, daß es anderswo Teleschreiber gab,
Geräte, die die neuesten Nachrichten in Form von Mikrofilmrollen
ausspuckten, welche man wiederum in die normalen Buchfilmprojektoren
einlegen konnte. Aber man war hier auf der Erde, und insgeheim hatte
Grew für solch degenerierten Firlefanz nur Verachtung
übrig.
    »Hast du den Artikel über die archäologische
Expedition gelesen, die sie auf die Erde schicken wollen?«
fragte Grew.
    »Nein«, gab Arbin ruhig zurück.
    Grew wußte genau, daß bisher niemand außer ihm
die Zeitung zu Gesicht bekommen hatte, und den Videoanschluß
hatte die Familie im vergangenen Jahr abgemeldet. Aber
schließlich verfolgte die Frage ja auch nur den Zweck, ein
Gespräch einzuleiten.
    »Die Expedition ist jedenfalls geplant«, sagte er.
»Noch dazu vom Imperium subventioniert, wie findest du
das?« Und er begann in dem eigentümlich stockenden Tonfall,
in den die meisten Leute bei lautem Lesen ganz automatisch verfallen,
zu referieren: »Bel Arvardan, Erster Forschungsassistent am
Kaiserlichen Institut für Archäologie, äußerte
sich in einem Interview für die Agentur Galaxis Press sehr optimistisch. Man erwarte sich von den archäologischen
Studien, die auf dem (s. Karte) am Rand des Sirius-Sektors gelegenen
Planeten Erde geplant seien, wertvolle Erkenntnisse. ›Die
Erde‹, so sagte er wörtlich, ›stellt mit ihrer
archaischen Zivilisation und ihren einmaligen Lebensbedingungen ein
zivilisatorisches Monstrum dar, das von unseren
Sozialwissenschaftlern allzu lange vernachlässigt oder
allenfalls als Beispiel für eine besonders schwierige
Regionalverwaltung zitiert wurde. Ich bin überzeugt davon,
daß wir in den nächsten ein bis zwei Jahren eine
Revolution erleben werden, die einige unserer vermeintlich
grundlegenden Vorstellungen über den Verlauf der sozialen
Evolution und der Menschheitsgeschichte radikal verändert.‹
Und so weiter und so weiter«, endete Grew temperamentvoll.
    Arbin Maren hatte nur mit halbem Ohr zugehört. »Was
heißt hier zivilisatorisches Monstrumer.
    Loa Maren hatte gar nicht aufgepaßt, und so bemerkte sie
nur: »Du bist dran, Arbin.«
    Grew ließ sich nicht einschüchtern. »Was ist los
mit euch? Wollt ihr nicht wissen, warum die Tribüne das
gedruckt hat? Ihr wißt doch, daß sie niemals so ohne
weiteres eine Meldung von Galaxis-Press bringen würde,
nicht für eine Million Imperial-Credits.«
    Er wartete vergeblich auf eine Antwort. »Sie haben
nämlich auch einen Leitartikel darüber«, sagte er
endlich. »Eine volle Seite lang prügeln sie auf diesen
Arvardan ein. Da will der Bursche hierherkommen, um wissenschaftliche
Forschungen zu betreiben, und sie laufen knallrot an und wollen ihn
nicht reinlassen. Sieh dir das an. Die pure Volksverhetzung.
Sieh’s dir an!« Er schüttelte die Zeitung. »Warum
liest du es nicht selbst?«
    Loa Maren legte die Karten nieder und preßte die schmalen
Lippen fest zusammen. »Vater«, sagte sie. »Wir hatten
heute einen schweren Tag und wollen im Moment von Politik nichts
wissen. Vielleicht später, ja? Bitte, Vater.«
    Grews Gesicht verfinsterte sich. »›Bitte,
Vater!‹« äffte er sie nach. »›Bitte,
Vater.‹ Dein alter Vater hängt dir wohl schon
gründlich zum Hals heraus, wenn du nicht einmal bereit bist,
dich in Ruhe mit ihm über das Tagesgeschehen zu unterhalten. Ich
weiß ja, ich bin euch nur eine Last. Ich’ sitze hier
untätig in der Ecke, und ihr beiden müßt für
drei arbeiten… Aber ist das denn meine Schuld? Ich bin
rüstig, und ich will arbeiten. Du weißt genau, ich
brauchte nur meine Beine kurieren zu lassen, dann wäre ich so
gut in Form wie eh und je.« Während er sprach, traktierte
er seine Beine mit harten, klatschenden Schlägen, die er zwar
hörte, aber nicht spürte. »Und alles scheitert daran,
daß ich schon zu alt bin, so daß sich eine ärztliche
Behandlung angeblich nicht mehr rentiert. Soviel zum Thema
zivilisatorisches Monstrurrx. Wie sonst willst du eine Welt
bezeichnen, die einen Mann, der arbeiten kann, nicht arbeiten
läßt? Bei den Sternen, es

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