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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ist wirklich höchste Zeit,
daß wir mit dem Unsinn aufhören. Wir reden immer von
unseren ›besonderen‹ Institutionen, aber die sind gar
nichts Besonderes, die haben ganz einfach einen Knall! Wenn
ihr mich fragt…«
    Er war vor Zorn rot angelaufen und fuchtelte hektisch mit den
Armen in der Luft herum.
    Arbin war aufgestanden und hatte den Alten mit festem Griff an der
Schulter gepackt. »Kein Grund zur Aufregung, Grew«, sagte
er gelassen. »Wenn du mit der Zeitung fertig bist, werd ich den
Leitartikel lesen.«
    »Sicher, aber was nützt mir das? Du bist bestimmt der
gleichen Meinung. Ihr jungen Leute seid doch alles
Schlappschwänze; wie Schaumgummi in den Händen der
Ahnen.«
    »Das reicht, Vater«, fuhr Loa scharf dazwischen.
»Fang nicht wieder damit an.« Sie lauschte einen
Moment lang, ohne genau sagen zu können, worauf, aber…
    Arbin überlief ein kalter Schauer, wie immer, wenn die
›Gesellschaft der Ahnen‹ erwähnt wurde. Grews Gerede
war gefährlich, sein Spott über die uralte Kultur der Erde,
sein… sein…
    Ja, sein krasser Assimilationismus. Bei dem Gedanken mußte
er tatsächlich schlucken; auch wenn man es nicht laut aussprach,
war es ein häßliches Wort.
    Als Grew noch jung war, hatte natürlich alle Welt die
törichte Meinung vertreten, man müsse die alten Sitten
ablegen, aber heute waren die Zeiten anders. Das sollte auch Grew
wissen – und vermutlich wußte er es auch, aber es war eben
nicht leicht, ausgeglichen und vernünftig zu sein, wenn man an
einen Rollstuhl gefesselt war und nur noch auf den nächsten
Zensus warten konnte.
    Grew ließ sich von dieser Stimmung vielleicht noch am
wenigsten anstecken, aber er sagte nichts mehr. Er wurde zusehends
ruhiger, die Schrift verschwamm ihm immer mehr vor den Augen. Er war
noch nicht einmal dazu gekommen, sich ausgiebig und kritisch mit der
Sportseite auseinanderzusetzen, als ihm das Kinn unaufhaltsam auf die
Brust sank und er leise zu schnarchen begann. Mit einem letzten,
diesmal unbeabsichtigten Rascheln entglitt die Zeitung seinen
Fingern.
    Loa zischte besorgt: »Vielleicht sind wir tatsächlich zu
hart zu ihm, Arbin. Für einen Mann wie Vater ist es ein schweres
Schicksal. Verglichen mit seinem früheren Leben konnte er
genauso gut tot sein.«
    »Nichts ist so schlimm wie der Tod, Loa. Er hat seine
Zeitungen und seine Bücher. Laß ihn nur! Es bringt ihn in
Schwung, sich hin und wieder ein bißchen aufzuregen. Jetzt ist
er sicher wieder tagelang glücklich und zufrieden.«
    Arbin wandte sich abermals seinen Karten zu und wollte gerade
ziehen, als jemand heftig an die Tür hämmerte und heisere
Schreie ausstieß, die sich nicht so recht zu Worten
zusammenfügen wollten.
    Arbins Hand stockte mitten in der Bewegung. Loa riß
erschrocken die Augen auf, und ihre Unterlippe begann zu zittern.
    »Bring Grew hinaus«, befahl Arbin.
»Rasch!«
    Loa war schon am Rollstuhl und schnalzte leise mit der Zunge, um
den Alten nicht zu erschrecken.
    Doch schon die erste Berührung des Stuhls riß Grew aus
dem Schlaf. Keuchend richtete er sich auf und tastete automatisch
nach seiner Zeitung.
    »Was ist los?« fragte er gereizt und viel zu laut.
    »Pst. Alles in Ordnung«, murmelte Loa unbestimmt und
schob den Rollstuhl in den Nebenraum. Dann schloß sie die
Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Ihre schmale
Brust hob und senkte sich krampfhaft, ängstlich suchte sie den
Blick ihres Gatten. Wieder wurde an die Tür geschlagen.
    Sie stellten sich dicht hintereinander, als wollten sie eine Mauer
bilden, und öffneten. Dem kleinen, dicken Mann, der ihnen
unsicher zulächelte, schlug eine Welle fast greifbarer
Feindseligkeit entgegen.
    »Was können wir für Sie tun?« fragte Loa steif
und förmlich und zuckte erschrocken zurück, als der Mann
nach Luft rang und die Hand ausstreckte, um nicht umzufallen.
    »Ist er krank?« fragte Arbin verstört. »Komm,
hilf mir, wir bringen ihn ins Haus.«
    Stunden später waren Loa und Arbin endlich allein in ihrem
Schlafzimmer und machten sich für die Nacht fertig.
    »Arbin«, sagte Loa.
    »Was ist?«
    »Können wir es wirklich riskieren?«
    »Riskieren?« Er schien sie bewußt
mißverstehen zu wollen.
    »Den Mann ins Haus zu nehmen, meine ich. Wer ist er
überhaupt?«
    »Woher soll ich das wissen?« kam es gereizt zurück.
»Aber wir können einen Kranken doch nicht draußen
stehen lassen. Wenn er keine Papiere bei sich hat, melden wir ihn
morgen der Örtlichen Sicherheitsbehörde, und damit ist der
Fall für

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