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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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tyrannischem Einfluß stehen, zu starken und modernen Welten entwickelt haben. Die Reiche werden für immer und ewig ihren halbkolonialen Status behalten. Sie werden den Vorsprung der anderen niemals aufholen, wir werden im großen Drama des menschlichen Fortschritts bloße Zuschauer bleiben.«
    »Was Sie da sagen, ist mir nicht völlig fremd«, bemerkte Biron.
    »Natürlich nicht, wenn Sie auf der Erde studiert haben. Die Erde nimmt in der gesellschaftlichen Entwicklung eine ganz besondere Stellung ein.«
    »Tatsächlich?«
    »Überlegen Sie doch! Die gesamte Galaxis befindet sich seit der Entdeckung der interstellaren Raumfahrt in einer anhaltenden Expansionsphase. Wir waren schon immer eine wachsende und damit auch eine unreife Gesellschaft. Es liegt auf der Hand, daß die Menschheit nur an einem Ort und zu einer Zeit zur Reife gelangte, nämlich auf der Erde unmittelbar vor der nuklearen Katastrophe. Die damalige Gesellschaft hatte zunächst alle geographischen Expansionsmöglichkeiten erschöpft und sah sich mit Problemen wie Übervölkerung, Raubbau an Bodenschätzen und so weiter konfrontiert; Probleme, die sich an keinem anderen Ort in der Galaxis jemals stellten.
    Die Menschen waren gezwungen, sich intensiv mit Sozialwissenschaften zu beschäftigen. Vieles, wenn nicht alles davon ist bei uns in Vergessenheit geraten, und das ist bedauerlich. Übrigens, eine witzige Sache. Hinrik war in seiner Jugend ein begeisterter Primitivismusforscher. Er hatte über alles, was mit der Erde zu tun hatte, eine Bibliothek zusammengetragen, die in der Galaxis ihresgleichen suchte. Seit er Administrator wurde, hat er dieses Steckenpferd wie alles andere aufgegeben. Aber ich habe sozusagen sein Erbe angetreten. Die Literatur der Erde, beziehungsweise die Fragmente, die davon noch erhalten sind, faszinieren mich. Sie vermitteln eine ganz eigene Art von Innerlichkeit, wie sie in unserer extrovertierten, galaktischen Zivilisation sonst nirgendwo zu finden ist. Wirklich sehr witzig.«
    »Mir fällt ein Stein vom Herzen«, sagte Biron. »Sie waren schon so lange ernst, daß ich allmählich Sorge hatte, Sie könnten Ihren Humor verloren haben.«
    Gillbret zuckte die Achseln. »Im Moment spanne ich zum ersten Mal seit Monaten aus, und ich finde es herrlich. Wissen Sie, was es heißt, eine Rolle zu spielen? Jeden Tag vierundzwanzig Stunden lang planmäßig Schizophrenie zu betreiben? Selbst wenn man mit Freunden zusammen ist? Selbst wenn man allein ist, nur um nicht unversehens darauf zu vergessen? Ewig den Dilettanten zu mimen? Alles witzig oder amüsant zu finden? Ein Mensch zu sein, der nicht zählt? Sich als Weichling, als alberner Tropf zu gebärden, um die Welt davon zu überzeugen, wie harmlos man ist? Und das alles nur, um sich ein Leben zu erhalten, das doch kaum mehr lebenswert ist? Dennoch gelingt es mir immer wieder einmal, ›ihnen‹ eins auszuwischen.«
    Er blickte auf, und seine Stimme wurde ernst, fast flehentlich. »Sie können ein Raumschiff steuern. Ich kann es nicht. Ist das nicht merkwürdig? Sie haben mein wissenschaftliches Können angesprochen, dabei bin ich nicht einmal imstande, eine schlichte Einmannkapsel zu fliegen. Aber Sie sind dazu imstande, und daraus folgt, daß Sie Rhodia verlassen müssen.«
    Die Bitte war nicht mißzuverstehen, doch Biron runzelte nur die Stirn und fragte abweisend: »Weshalb?«
    Gillbret fuhr hastig fort: »Wie gesagt, Artemisia und ich haben uns über Sie unterhalten und folgenden Plan gefaßt. Sie gehen von hier aus direkt in das Zimmer meiner Nichte. Das Mädchen wartet schon auf Sie. Ich habe Ihnen einen Plan gezeichnet, damit Sie niemanden nach dem Weg zu fragen brauchen.« Er drückte Biron ein Metallplättchen in die Hand. »Wenn man Sie aufhält, sagen Sie, der Administrator habe Sie rufen lassen, und gehen einfach weiter. Wenn Sie keine Unsicherheit zeigen, wird es keine Schwierigkeiten geben…«
    »Halt!« sagte Biron. Er würde nicht noch einmal mitspielen. Jonti hatte ihn nach Rhodia gescheucht und damit nur erreicht, daß er den Tyranni vorgeführt wurde. Dann hatte ihn der tyrannische Hochkommissar in den Zentralpalast gescheucht, obwohl er sich lieber allein und unbemerkt hierhergeschlichen hätte. Infolgedessen war er völlig unvorbereitet den Launen einer psychisch labilen Marionette ausgesetzt gewesen. Doch damit war jetzt Schluß! Auch wenn sein Spielraum künftig stark eingeschränkt sein mochte, was er tat, würde er – beim All und bei der Zeit – selbst

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