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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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rotieren und in allen Regenbogenfarben zu schillern, die Töne wurden immer höher und schwebten schließlich wie eine Wolke aus bunten Seidenfäden über ihm. Dann zerplatzte das Ding und überschüttete Biron mit Farbspritzern, die beim ersten Auftreffen ein wenig brannten. Weiter empfand er nichts.
    Abermals stiegen mit leisem Seufzen regengrüne Blasen in die Höhe. Biron wollte danach schlagen und erkannte zu seiner Verwirrung, daß er seine Hände weder sehen, noch spüren konnte. Die kleinen Blasen erfüllten ihn ganz und gar und schlossen alle anderen Wahrnehmungen aus.
    Er stieß einen lautlosen Schrei aus, und die Halluzination verschwand. Er befand sich wieder im Labor, Gillbret stand lachend vor ihm, und die Lampen brannten. Biron wurde von einem jähen Schwindel erfaßt und wischte sich mit zitternder Hand den kalten Schweiß von der Stirn. Dann ließ er sich schwer auf einen Stuhl fallen.
    »Was ist passiert?« fragte er so förmlich, wie er nur konnte.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Gillbret. »Ich bin nämlich draußen geblieben. Sie begreifen das nicht? Nun, es handelt sich um ein Phänomen, mit dem Ihr Gehirn bislang noch keine Erfahrung hatte. Es konnte nicht umsetzen, was es direkt empfing. Solange Sie sich auf die Empfindungen konzentrierten, konnte es nur – erfolglos – versuchen, das Aufgenommene in die altvertrauten Bahnen zu lenken, es in optische, akustische und taktile Signale zu zerlegen und zugleich zu interpretieren. Hatten Sie übrigens auch Geruchswahrnehmungen? Ich glaube manchmal, das Zeug riechen zu können. Bei Hunden würden vermutlich fast ausschließlich die Riechorgane angesprochen. Ich würde den Apparat gerne einmal an Tieren ausprobieren.
    Wenn Sie die Erscheinung allerdings ignorieren und sich auch nicht dagegen wehren, verschwindet sie. Genau das tue ich, wenn ich die Wirkung auf Dritte beobachten will. Es ist nicht weiter schwierig.«
    Er faßte mit seiner schmalen, blaugeäderten Hand nach den Knöpfen und drehte planlos daran herum. »Ich glaube, wenn man die Sache nur gründlich genug studierte, könnte man mit diesem neuen Medium ganze Symphonien komponieren und Effekte hervorbringen, die allein über das Auge oder das Ohr nie zu erreichen wären. Aber dazu reichen meine Fähigkeiten wohl leider nicht aus.«
    »Ich möchte Ihnen eine Frage stellen«, sagte Biron unvermittelt.
    »Aber bitte sehr.«
    »Warum setzen Sie Ihr wissenschaftliches Können nicht für Projekte ein, die sich lohnen, anstatt…?«
    »Mich mit müßigen Spielereien abzugeben? Ich weiß es nicht. Vielleicht sind sie auch gar nicht so müßig, wie Sie glauben. Immerhin verstößt es gegen das Gesetz.«
    »Was?«
    »Das Visisonor. Genau wie meine Abhörgeräte. Wenn die Tyranni davon erführen, wäre das womöglich mein Todesurteil.«
    »Sie scherzen.«
    »Keineswegs. Man merkt sofort, daß Sie auf einem Gutshof unter Rindern aufgewachsen sind. Die Jugend von heute weiß ohnehin nicht mehr, wie es früher zuging.« Plötzlich legte er den Kopf schräg und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Sind Sie gegen die Herrschaft der Tyranni?« fragte er. »Heraus mit der Sprache. Ich bekenne ganz offen, daß ich sie nicht mag. Und ich weiß, daß auch Ihr Vater sie ablehnte.«
    »Ich bin dagegen«, erklärte Biron mit fester Stimme.
    »Aus welchem Grund?«
    »Die Tyranni sind Fremde von einer anderen Welt. Wer oder was gibt ihnen das Recht, über Nephelos oder Rhodia zu herrschen?«
    »Haben Sie immer so gedacht?«
    Biron antwortete nicht.
    Gillbret rümpfte verächtlich die Nase. »Mit anderen Worten, Sie haben sich erst entschlossen, sie als fremde Invasoren zu betrachten, nachdem sie Ihren Vater hingerichtet hatten. Dabei war das nur ihr gutes Recht. Langsam, nicht gleich aufbrausen. Überlegen Sie ganz nüchtern. Glauben Sie mir, ich stehe auf Ihrer Seite. Aber denken Sie nach! Ihr Vater war Gutsherr. Welche Rechte hatten seine Hirten? Wenn einer von ihnen ein Rind gestohlen hätte, um es zu schlachten oder zu verkaufen, was hätte man wohl mit ihm gemacht? Man hätte ihn als Dieb ins Gefängnis gesperrt. Und wenn er aus irgendeinem noch so ehrenwerten Grund einen Anschlag auf Ihren Vater geplant hätte, was wäre dann passiert? Man hätte ihn zweifellos hingerichtet. Und mit welchem Recht hat nun Ihr Vater Gesetze erlassen und über seine Mitmenschen solche Strafen verhängt? Er war nichts anderes, als der Tyrannier seiner Untergebenen.
    Ihr Vater war in seinen eigenen wie auch in

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