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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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groß«, sagte der Höchste Minister. »Es ist ein sehr interessantes Projekt. Aber selbst wenn wir das Volk zunächst außer acht lassen, Sie dürfen meinen Einfluß nicht überschätzen. Ich bin kein absoluter Herrscher, meine Macht ist vielmehr streng begrenzt – jeder Antrag muß der Gesellschaft der Ahnen vorgelegt werden, bevor eine endgültige Entscheidung erfolgen kann.«
    Arvardan schüttelte den Kopf. »Das ist sehr unangenehm. Der Statthalter hatte mich schon vor den Schwierigkeiten gewarnt, aber ich hoffte dennoch… Wann könnten Sie sich mit Ihrer gesetzgebenden Versammlung beraten, Exzellenz?«
    »Das Präsidium der Gesellschaft der Ahnen tritt in drei Tagen zusammen. Aber ich habe keinen Einfluß auf die Tagesordnung, deshalb kann es noch etwas länger dauern, bis Ihr Anliegen zur Sprache kommt. Sagen wir, eine Woche.«
    Arvardan nickte zerstreut. »Damit muß ich mich wohl zufriedengeben. Noch etwas, Exzellenz…«
    »Ja?«
    »Auf Ihrem Planeten gibt es einen Wissenschaftler, den ich gerne kennenlernen würde. Einen gewissen Dr. Shekt in Chica. Nun war ich zwar bereits in Chica, bin aber wieder abgereist, bevor ich etwas in dieser Richtung unternehmen konnte. Jetzt würde ich den Besuch gerne nachholen. Der Mann ist sicher sehr beschäftigt, und deshalb möchte ich Sie, wenn es nicht zu viele Umstände macht, um ein Empfehlungsschreiben bitten.«
    Der Höchste Minister war wie unter einem Schlag zusammengezuckt und sagte zunächst gar nichts. Erst nach einer Weile fragte er: »Dürfte ich erfahren, weshalb Sie ihn aufzusuchen wünschen?«
    »Gewiß. Ich habe von einem Instrument gelesen, das er entwickelt hat. Ich glaube, er nennt es Synapsifikator. Das Gerät beeinflußt die neurochemischen Prozesse im Gehirn und könnte daher für ein anderes Projekt, an dem ich arbeite, von größtem Interesse sein. Ich habe mich nämlich eingehend mit der Klassifizierung der Menschheit nach enzephalographischen Kriterien beschäftigt – Hirnstromtypen, Sie verstehen.«
    »Hmm… Ich habe von diesem Instrument gerüchteweise gehört, glaube mich aber zu erinnern, daß es kein Erfolg war.«
    »Das mag schon sein, dennoch ist der Mann eine Koryphäe auf diesem Gebiet und könnte mir wahrscheinlich sehr behilflich sein.«
    »Ich verstehe. In diesem Fall lasse ich Ihnen den Empfehlungsbrief unverzüglich ausstellen. Natürlich dürften Ihre Absichten in bezug auf die Verbotenen Zonen mit keinem Wort erwähnt werden.«
    »Das versteht sich von selbst, Exzellenz.« Arvardan erhob sich. »Ich danke Ihnen für Ihr freundliches Entgegenkommen und hoffe sehr, daß der Rat der Ahnen mein Projekt wohlwollend beurteilen wird.«
     
    Sobald Arvardan gegangen war, trat der Sekretär ein. Wie so oft umspielte ein kaltes, grausames Lächeln seine Lippen.
    »Ausgezeichnet«, sagte er. »Sie haben sich wacker geschlagen, Exzellenz.«
    Der Höchste Minister machte ein bekümmertes Gesicht. »Wieso kam er am Schluß auf Shekt?« fragte er.
    »Das beunruhigt Sie? Dafür besteht kein Anlaß. Alles entwickelt sich prächtig. Ist Ihnen aufgefallen, wie ruhig er blieb, als Sie sein Projekt ablehnten? War das die Reaktion eines Wissenschaftlers, dem man eben ohne triftigen Grund einen Herzenswunsch abgeschlagen hat? Oder eher die Reaktion eines Agenten, der erleichtert ist, endlich aus seiner Rolle schlüpfen zu können?
    Wir stehen schon wieder vor einem dieser merkwürdigen Zufälle. Schwartz flieht von der Farm und schlägt sich nach Chica durch. Nur einen Tag später taucht Arvardan hier auf und erwähnt, nach einem halbherzigen Vorstoß wegen seiner Expedition, ganz beiläufig, daß er nach Chica fahren will, um Shekt zu besuchen.«
    »Aber warum erwähnt er es überhaupt, Balkis? Ist das nicht töricht?«
    »Sie denken nicht kompliziert genug. Versetzen Sie sich doch einmal in seine Lage. Er glaubt, wir hätten keinen Verdacht. Und dann wäre das ein Fall für ›Frechheit siegt‹. Er will Shekt besuchen. Gut! Er spricht ganz offen darüber, bittet Sie sogar um ein Empfehlungsschreiben. Wie könnte er die Harmlosigkeit und Aufrichtigkeit seiner Absichten besser dokumentieren? Und das bringt uns auf einen weiteren Punkt. Schwartz mag entdeckt haben, daß er überwacht wurde. Er mag Natter getötet haben. Aber er hatte keine Zeit, die anderen zu warnen, sonst wäre die Komödie nicht in dieser Form zu Ende gespielt worden.«
    Mit halbgeschlossenen Augen spann der Sekretär sein Netz weiter. »Wie lange es dauert, bis die beiden

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