Foundation 08: Foundation
Gewaltmaßnahmen für eine unwirtschaftliche Methode zur Erreichung eines Ziels. Es gibt bessere, obwohl sie manchmal ein bißchen weniger direkt sein mögen.«
»Ja. Ich habe von Ihrem berühmten Spruch gehört: ›Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen‹. Und doch…« – der Regent kratzte sich gedankenverloren das Ohr – »würde ich mich nicht gerade unfähig nennen.«
Hardin nickte höflich und schwieg.
»Trotzdem«, fuhr Wienis fort, »bin ich immer für die direkte Aktion gewesen. Meine Methode war es, mir einen geraden Weg zu meinem Ziel auszuhauen und diesem Weg zu folgen. Ich habe auf diese Weise viel erreicht und erwarte, noch mehr zu erreichen.«
»Ich weiß«, warf Hardin ein. »Ich glaube, Sie hauen einen solchen Weg für sich und Ihre Kinder aus, und er wird, wenn man bedenkt, daß der Vater des Königs – Ihr älterer Bruder – den Tod durch einen Unfall gefunden hat und der Gesundheitszustand des Königs bedenklich ist, direkt zum Thron führen. Lepolds Gesundheitszustand ist doch bedenklich, nicht wahr?«
Wienis reagierte auf diesen Schuß mit Stirnrunzeln, und seine Stimme klang härter. »Ich möchte Ihnen raten, Hardin, bestimmte Themen zu vermeiden. Als Bürgermeister von Terminus wiegen Sie sich vielleicht in dem Glauben… äh… unüberlegte Bemerkungen machen zu dürfen. Falls dem so ist, bitte, lösen Sie sich von dieser Vorstellung. Ich bin keiner dem man mit Worten Angst einjagen kann. Meine Lebensphilosophie lautet, daß Schwierigkeiten verschwinden, wenn man ihnen kühn entgegentritt, und bisher habe ich noch keiner den Rücken gekehrt.«
»Davon bin ich überzeugt. Welcher speziellen Schwierigkeit wollen Sie im Augenblick nicht den Rücken kehren?«
»Der Schwierigkeit, die Foundation zum Kooperieren zu überreden, Hardin. Ihre Friedenspolitik hat Sie zu verschiedenen sehr ernsten Fehlern veranlaßt, einfach weil Sie die Kühnheit Ihres Gegners unterschätzten. Nicht jeder fürchtet ein direktes Vorgehen so wie Sie.«
»Zum Beispiel?« fragte Hardin.
»Zum Beispiel sind Sie allein nach Anakreon gekommen und haben mich allein in meine Räume begleitet.«
Hardin sah sich nach allen Seiten um. »Und was ist daran verkehrt?«
»Nichts«, sagte der Regent, »nur daß draußen vor der Tür fünf Polizeiposten stehen, gut bewaffnet und schußbereit. Ich glaube nicht, daß Sie wieder weggehen können, Hardin.«
Der Bürgermeister hob die Augenbrauen. »Ich habe gar nicht den Wunsch, auf der Stelle zu gehen. Haben Sie denn soviel Angst vor mir?«
»Ich habe überhaupt keine Angst vor Ihnen. Ich will Ihnen nur vor Augen führen, wie entschlossen ich bin. Sollen wir es eine Geste nennen?«
»Nennen Sie es, wie Sie wollen«, meinte Hardin gleichgültig. »So oder so regt es mich nicht auf.«
»Ich bin sicher, diese Haltung wird sich mit der Zeit ändern. Aber Sie haben einen weiteren Fehler begangen, Hardin, einen schlimmeren. Ist der Planet Terminus nicht völlig ohne Verteidigungen?«
»Natürlich. Was haben wir zu fürchten? Wir bedrohen niemandes Interessen, und unsere Dienste stehen jedermann gleichermaßen zur Verfügung.«
»Und während Sie selbst hilflos blieben«, fuhr Wienis fort, »halfen Sie uns freundlicherweise, uns zu bewaffnen. Sie unterstützten im besonderen die Entwicklung unserer Marine, einer großen Flotte. Tatsächlich ist es eine Flotte, die, seit Sie uns den kaiserlichen Kreuzer schenkten, unbesiegbar ist.«
»Euer Hoheit, Sie verschwenden Zeit.« Hardin tat, als wolle er aufstehen. »Falls das alles heißen soll, daß Sie uns den Krieg erklären, werden Sie mir erlauben, mich sofort mit meiner Regierung in Verbindung zu setzen.«
»Setzen Sie sich, Hardin. Das ist keine Kriegserklärung, und Sie werden auf keinen Fall mit Ihrer Regierung sprechen. Wenn der Krieg geführt wird – nicht erklärt, Hardin, geführt –, wird es die Foundation daran merken, daß die anakreonische Marine, angeführt von meinem eigenen Sohn auf dem Flaggschiff Wienis, vormals einem kaiserlichen Kreuzer, Terminus mit Atomgranaten beschießt.«
Hardin runzelte die Stirn. »Wann wird das geschehen?«
»Falls es Sie interessiert: Die Schiffe haben Anakreon vor genau fünfzig Minuten um elf Uhr verlassen, und der erste Schuß wird abgefeuert werden, sobald sie Terminus sichten, was morgen mittag der Fall sein wird. Sie können sich als Kriegsgefangenen betrachten.«
»Als genau das betrachte ich mich, Euer Hoheit.« Hardins Stirn blieb gerunzelt. »Aber ich bin
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