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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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hoch auf dem Boden, und der schlanke Bodenwagen kam in den verlassenen Straßen nur mühsam voran. Das trübgraue Licht kurz vor der Morgendämmerung war nicht nur im poetischen, sondern auch im wörtlichen Sinne kalt – und sogar in diesen turbulenten politischen Zeiten brannte in der Foundation keiner, ob Aktionist oder Hardinist, darauf, sich so früh auf der Straße zu zeigen.
    Yohan Lee gefiel das nicht, und sein Gebrumm wurde zu Worten. »Das wird einen schlechten Eindruck machen, Hardin. Die Leute werden sagen, Sie hätten sich weggeschlichen.«
    »Sollen sie es sagen, wenn es ihnen Spaß macht. Ich muß nach Anakreon, und ich will das ohne großes Theater tun. Das reicht jetzt, Lee.«
    Hardin lehnte sich auf dem kissenbelegten Sitz zurück. Er erschauerte leicht. Innerhalb des gutgeheizten Wagens war es nicht kalt, aber die schneebedeckte Welt hatte, noch durch ein Glasfenster gesehen, etwas Eisiges, das ihn ärgerte.
    Nachdenklich meinte er: »Wir sollten irgendwann, wenn wir die Zeit dazu finden, das Wetter auf Terminus unter Kontrolle bringen. Möglich wäre es.«
    »Mir«, gab Lee zurück, »wäre es lieber, wenn zuerst ein paar andere Dinge erledigt würden. Wie wäre es zum Beispiel damit, eine Wetterkontrolle für Sermak einzuführen? Eine hübsche, trockene Zelle, in der das ganze Jahr über fünfundzwanzig Grad herrschen, wäre genau das Richtige.«
    »Und dann würde ich im Ernst Leibwächter brauchen«, sagte Hardin, »und nicht nur diese beiden.« Er wies auf zwei von Lees Gorillas, die vorn beim Fahrer saßen, die harten Augen auf die leere Straße gerichtet, die Hand am Atom-Laser. »Offenbar wollen Sie einen Bürgerkrieg anschüren.«
    »Ich? Es liegen andere Scheite im Feuer, und groß angeschürt brauchen sie nicht zu werden, das lassen Sie sich gesagt sein.« Er zählte an den Fingern ab. »Erstens: Sermak hat gestern im Stadtrat Krach geschlagen und eine Amtsanklage verlangt.«
    »Das ist sein gutes Recht«, erwiderte Hardin kühl. »Außerdem wurde sein Antrag mit 206 zu 184 Stimmen abgelehnt.«
    »Sicher. Mit einer Mehrheit von zweiundzwanzig, während wir uns auf mindestens sechzig verlassen hatten. Leugnen Sie nicht; Sie hatten sich darauf verlassen.«
    »Es war knapp«, gab Hardin zu.
    »Jawohl. Und zweitens: Nach der Abstimmung erhoben sich die neunundfünfzig Mitglieder der Aktionisten-Partei auf die Hinterbeine und trampelten aus dem Sitzungssaal.«
    Hardin blieb stumm, und Lee fuhr fort: »Und drittens: Bevor er den Raum verließ, heulte Sermak, Sie seien ein Verräter, Sie gingen nach Anakreon, um Ihre dreißig Silberlinge einzusammeln, die Mehrheit im Stadtrat, die gegen die Amtsanklage gestimmt habe, sei an dem Verrat beteiligt, und seine Partei trage nicht umsonst den Namen ›Aktionisten-Partei‹. Was läßt das erwarten?«
    »Ärger, nehme ich an.«
    »Und jetzt verdrücken Sie sich im Morgengrauen wie ein Verbrecher. Sie sollten sich ihnen stellen, Hardin – und wenn es sein muß, das Kriegsrecht verhängen, beim Raum!«
    »Gewalt ist die letzte Zuflucht…«
    »… des Unfähigen. – Quatsch!«
    »Nun gut. Wir werden sehen. Jetzt hören Sie mir genau zu, Lee! Vor dreißig Jahren öffnete sich das Zeitgewölbe, und am fünfzigsten Jahrestag der Foundation-Gründung erschien eine Hari-Seldon-Aufzeichnung, die uns eine erste Vorstellung davon vermittelte, was in Wirklichkeit vor sich ging.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Lee mit einem leichten Lächeln und nickte. »Es war der Tag, als wir die Regierung übernahmen.«
    »Richtig. Es war die Zeit unserer ersten größeren Krise. Dies ist unsere zweite – und in drei Wochen ist der achtzigste Jahrestag der Foundation-Gründung. Legt das nicht einen bestimmten Gedanken nahe?«
    »Sie meinen, er wird wiederkehren?«
    »Ich bin noch nicht fertig. Seldon hat niemals etwas über eine Wiederkehr gesagt, aber so ist sein Plan nun einmal angelegt. Immer hat er sein Möglichstes getan, uns alles Wissen um die Zukunft vorzuenthalten. Auch ist es uns unmöglich, festzustellen, ob das Radium-Schloß auf weitere Öffnungen programmiert ist, die nicht in einer Demontage des Gewölbes bestehen – und wahrscheinlich würde es sich selbst zerstören, wenn wir das versuchten. Ich bin seit Seldons erstem Erscheinen zu jedem Jahrestag dort gewesen, nur um nichts zu versäumen. Er hat sich nie gezeigt, aber jetzt haben wir zum erstenmal wieder eine Krise.«
    »Dann wird er kommen.«
    »Vielleicht. Ich weiß es nicht. Was ich jedoch sagen

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