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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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heruntergefallen.«
    Er trat neben den Sockel, beugte sich hinunter und hob eines der
größeren Fragmente auf, als wollte er damit die
Richtigkeit dessen, was er gesagt hatte, demonstrieren. Dann sagte
er: »Golan, kommen Sie her!«
    Trevize trat näher, und Pelorat deutete auf ein Stück
Stein, das offensichtlich von der Schulter der Statue stammte, und
sagte: »Was ist das?«
    Trevize starrte das Steinfragment an. Es war mit einer Art
hellgrünem Pelz bedeckt. Trevize rieb vorsichtig mit dem
behandschuhten Finger daran. Das grüne Zeug ließ sich
mühelos wegwischen.
    »Sieht wie Moos aus«, sagte er.
    »Das ›Leben ohne Bewußtsein‹, das Sie
erwähnten?«
    »Ich bin nicht ganz sicher, wie weit ohne Bewußtsein.
Wonne würde vermutlich darauf bestehen, daß auch das hier
ein Bewußtsein hat – aber dann würde sie auch
behaupten, daß das für diesen Stein gilt.«
    »Meinen Sie, daß dieses Moos den Stein zum
Zerbröckeln gebracht hat?« sagte Pelorat.
    »Nun, überrascht wäre ich nicht, wenn es mithelfen
würde. Diese Welt hat eine ganze Menge Sonnenlicht und etwas
Wasser auch. Die Hälfte der verbliebenen Atmosphäre ist
Wasserdampf, der Rest sind Stickstoff und Edelgase. Nur eine Spur
Kohlendioxid, was vermuten läßt, daß es kein
pflanzliches Leben gibt – aber es könnte auch sein,
daß der Kohlendioxidgehalt deshalb so niedrig ist, weil
praktisch das ganze CO 2 in der Felskruste gebunden ist.
Falls dieser Felsen Karbonate enthält, dann könnte es
durchaus sein, daß dieses Moos Säure absondert und dann
das auf diese Weite erzeugte Kohlendioxid nutzt. Es könnte sein,
daß das hier die dominierende Lebensform ist, die auf dem
Planeten verblieben ist.«
    »Faszinierend«, meinte Pelorat.
    »Ohne Zweifel«, sagte Trevize, »aber nur in
begrenzter Weise. Die Koordinaten der Spacerwelt sind wesentlich
interessanter, aber was wir in Wirklichkeit haben wollen, sind die
Koordinaten der Erde. Wenn die nicht hier sind, könnte es
sein, daß sie anderswo in dem Gebäude sind - oder in einem
anderen Gebäude. Kommen Sie, Janov!«
    »Aber Sie wissen…«, begann Pelorat.
    »Nein, nein«, sagte Trevize ungeduldig. »Reden
können wir später. Zuerst müssen wir sehen, was uns
dieses Gebäude noch liefern kann. Es wird bereits
wärmer.« Er blickte auf die kleine Temperaturanzeige auf
der Rückseite seines linken Handschuhs. »Kommen Sie,
Janov!«
    Sie eilten durch die Räume, wobei sie so sachte wie
möglich auftraten, nicht weil sie Geräusche im
gewöhnlichen Sinne erzeugten oder weil da jemand gewesen
wäre, der sie hörte, sondern weil sie Angst hatten, durch
weitere Erschütterungen Schaden anzurichten.
    Ihre Schritte wirbelten Staub auf, der sich in der dünnen
Luft schnell wieder zu Boden senkte; und sie hinterließen
Fußspuren.
    Gelegentlich entdeckten sie in irgendeiner düsteren Ecke
weitere Spuren von dem Moos. Die Anwesenheit von Leben, wenn auch
Leben niedrigster Art, ließ doch eine Andeutung von Behagen
entstehen, etwas, das ihnen das tödliche, erstickende
Gefühl nahm, sich auf einer toten Welt zu bewegen, ganz
besonders einer, auf der künstlich erzeugte Gegenstände
ringsum darauf hindeuteten, daß sie vor langer, langer Zeit
einmal üppiges Leben getragen hatte.
    »Ich glaube, das könnte eine Bibliothek sein«,
sagte Pelorat plötzlich.
    Trevize sah sich neugierig um. Er konnte Regale erkennen, und als
er die Augen etwas zusammenkniff, erkannte er das, was er beim
flüchtigen Hinsehen für Ornamente gehalten hatte, als
Buchfilmkassetten. Vorsichtig griff er nach einer. Sie war dick und
klobig, und dann begriff er, daß es sich um einen
Schutzbehälter handelte. Er öffnete einen davon mühsam
mit seinen dicken, behandschuhten Fingern und sah darin ein paar
Scheiben. Sie waren ebenfalls dick und schienen ihm zerbrechlich,
obwohl er das nicht untersuchte.
    »Unglaublich primitiv«, meinte er.
    »Zwanzigtausend Jahre alt«, sagte Pelorat Nachsicht
heischend, als wollte er die alten Melpomenianer vor dem Vorwurf
rückständiger Technik schützen.
    Trevize deutete auf den Rücken des Behälters, wo schwach
sichtbar noch Reste der Beschriftung zu erkennen waren. »Ist das
der Titel? Was heißt das?«
    Pelorat studierte die Aufschrift. »Ganz sicher kann ich das
nicht sagen, alter Junge. Ich glaube, eines der Worte bezieht sich
auf mikroskopisches Leben, vielleicht soll das Wort
›Mikroorganismus‹ bedeuten. Ich vermute, es handelt sich um
mikrobiologische Fachausdrücke, die ich selbst auf

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