Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
müssen, wenn irgend etwas passiert. Dafür
werden Sie sorgen müssen, Janov.«
»Ja, Golan«, sagte Pelorat ruhig.
Trevize wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Computer zu.
»Was mich noch beunruhigt, sind die Einreisestationen.
Gewöhnlich sind sie ein sicheres Anzeichen dafür, daß
ein Planet von Menschen mit hochentwickelter Technologie bewohnt ist.
Aber die hier…«
»Stimmt etwas nicht mit ihnen?«
»Einiges. Zu allererst sind sie äußerst archaisch.
Sie könnten Tausende von Jahren alt sein, und dann ist keine
Strahlung festzustellen, nur thermische.«
»Was heißt ›thermische‹?«
»Thermische Strahlung wird von jedem Gegenstand abgegeben,
der wärmer ist als seine Umgebung. Es handelt sich dabei um eine
vertraute Signatur, die von allem abgegeben wird und die aus einem
breiten Strahlungsband bestand, das je nach Temperatur einem festen
Schema folgt. Das ist es, was die Einreisestationen ausstrahlen. Wenn
es an Bord der Stationen in Betrieb befindliche Geräte gibt,
dann müßte auch nichtthermische gerichtete Strahlung
austreten. Da wir aber nur thermische Strahlung feststellen
können, können wir annehmen, daß die Stationen
entweder leer sind und das vielleicht schon seit Jahrtausenden, oder
falls sie besetzt sind, dann von Menschen mit einer in dieser
Richtung hochentwickelten Technologie, daß sie jeden
Strahlungsverlust verhindern können.«
»Vielleicht hat der Planet eine technisch hochentwickelte
Zivilisation«, meinte Pelorat, »aber die Einreisestationen
sind leer, weil der Planet so lange nicht mehr angeflogen worden ist,
daß sie sich keine Gedanken mehr um Besucher machen.«
»Vielleicht – oder das Ganze ist eine Art
Köder.«
Wonne trat ein, und Trevize, der sie aus den Augenwinkeln
entdeckte, sagte mürrisch: »Ja, hier sind wir.«
»Das sehe ich«, sagte Wonne, »und immer noch auf
unverändertem Orbit. So viel kann selbst ich
feststellen.«
Pelorat erklärte hastig: »Golan ist vorsichtig, meine
Liebe. Die Einreisestationen scheinen unbesetzt, und wir sind uns
noch nicht ganz im klaren, was das zu bedeuten hat.«
»Kein Grund zur Sorge«, meinte Wonne
gleichgültig.
»Auf dem Planeten, den wir umkreisen, sind keine
wahrnehmbaren Spuren intelligenten Lebens festzustellen.«
Trevize sah sie verblüfft an. »Wovon reden Sie denn? Sie
haben doch gesagt…«
»Ich sagte, daß es tierisches Leben auf dem Planeten
gibt, und das ist auch der Fall. Aber wo in der ganzen Galaxis hat
man Ihnen beigebracht, daß tierisches Leben notwendigerweise
auch menschliches Leben impliziert?«
»Warum haben Sie das nicht gleich gesagt, als Sie das
tierische Leben entdeckt haben?«
»Weil ich das aus der Distanz nicht erkennen konnte. Ich
konnte gerade noch die unverkennbare Ausstrahlung tierischer
Nervenaktivität feststellen, aber bei der Intensität
wäre es unmöglich, Schmetterlinge von menschlichen Wesen zu
unterscheiden.«
»Und jetzt?«
»Jetzt sind wir viel näher, und Sie haben vielleicht
geglaubt, ich würde schlafen, aber das war nicht der Fall -
wenigstens nur kurz. Ich habe, um ein nicht ganz passendes Wort zu
gebrauchen, gelauscht, und zwar auf jegliches Anzeichen mentaler
Aktivität von hinreichend komplexer Art, um die Anwesenheit von
Intelligenz erkennen zu können.«
»Und die ist nicht vorhanden?«
»Nun, ich würde vermuten«, sagte Wonne
plötzlich vorsichtig, »daß es, wenn ich auf diese
Distanz nichts entdecken kann, unmöglich mehr als ein paar
tausend menschliche Wesen auf dem Planeten geben kann. Wenn wir
näher kommen, kann ich es noch genauer beurteilen.«
»Nun, das ist natürlich etwas anderes«, sagte
Trevize sichtlich verwirrt.
»Ja, das kann ich mir denken«, sagte Wonne, die recht
schläfrig und daher reizbar wirkte. »Sie können jetzt
auf all diese Strahlungsanalysen verzichten und die Vermutungen, die
Sie darauf aufbauen, und wer weiß, was Sie vielleicht noch
alles getan haben. Meine gaianischen Sinne schaffen das wesentlich
wirksamer und verläßlicher. Vielleicht verstehen Sie
jetzt, was ich meine, wenn ich sage, daß es besser ist, ein
Gaianer als ein Isolat zu sein.«
Trevize ließ sich mit der Antwort etwas Zeit und gab sich
sichtlich Mühe, sein Temperament unter Kontrolle zu halten. Als
er schließlich sprach, tat er dies in höflichem, beinahe
formellem Tonfall. »Ich bin Ihnen für die Information
dankbar. Dennoch müssen Sie verstehen, daß – um eine
Analogie zu verwenden – der Gedanke an die Verbesserung meines
Geruchssinns
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