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Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde

Titel: Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zwanzigtausend Jahre«, sagte
Trevize geduldig. »Ich habe diesen Zeitraum genannt, weil das
die längste Periode ist, seit der es möglicherweise keine
menschlichen Wesen mehr auf diesem Planeten gibt, weil die
comporellianischen Legenden berichten, daß diese Welt damals in
Blüte stand. Aber ebensogut könnte es sein, daß die
letzten Menschen erst vor tausend Jahren gestorben oder verschwunden
oder geflohen sind.«
    Sie erreichten die andere Seite der nächtlichen Halbkugel,
und die Morgendämmerung kam und hellte sich fast sofort zu
Sonnenschein auf.
    Die Far Star sank in die Tiefe und verlangsamte ihren Flug,
bis die Einzelheiten der Landoberfläche unter ihnen sichtbar
wurden. Jetzt konnte man deutlich die kleinen Inseln erkennen, die
wie Tupfer die Küsten der Kontinente säumten. Die meisten
waren von dichtem Grün bedeckt.
    Trevize meinte: »Ich glaube, wir sollten die
beschädigten Bereiche ganz besonders genau studieren. Mir
scheint, daß jene Stellen, wo sich die Menschen am dichtesten
konzentrierten, vermutlich auch diejenigen sind, wo das
ökologische Gleichgewicht am meisten gestört war. Jene
Bereiche könnten die Kernzonen der sich ausbreitenden
Entterraformung sein. Was meinen Sie, Wonne?«
    »Das ist möglich. Da wir nichts Genaues wissen, sollten
wir jedenfalls dort nachsehen, wo man am leichtesten etwas erkennen
kann. Die Grasflächen und der Wald haben sicherlich die meisten
Spuren menschlicher Anwesenheit getilgt, so daß es
Zeitvergeudung sein könnte, dort nachzusehen.«
    »Mir scheint«, meinte Pelorat, »daß eine Welt
zu guter Letzt mit dem, was sie hat, ein Gleichgewicht herstellen
könnte; daß sich neue Spezies entwickeln könnten und
daß die kranken Zonen auf einer neuen Grundlage neu kolonisiert
werden könnten.«
    »Mag sein, Pel«, sagte Wonne. »Es hängt davon
ab, wie sehr das Gleichgewicht ursprünglich gestört war,
und daß eine Welt sich selbst heilen und auf dem Wege der
Evolution ein neues Gleichgewicht herstellen könnte, würde
viel länger als zwanzigtausend Jahre dauern. Wohl eher
Jahrmillionen.«
    Die Far Star hatte inzwischen aufgehört, die Welt zu
umkreisen. Sie schwebte langsam über einem fünfhundert
Kilometer breiten Streifen, der mit verstreutem Heidekraut und
Stechginster bedeckt war, mit vereinzelten kleinen Baumbeständen
dazwischen.
    »Was halten Sie davon?« sagte Trevize plötzlich und
deutete nach unten. Das Schiff kam zum Stillstand und schwebte auf
der Stelle. Ein leises, anhaltendes Summen war zu hören, als die
gravitischen Motoren hochschalteten und das planetarische
Schwerkraftfeld fast völlig neutralisierten.
    Dort, wo Trevize hindeutete, war nicht viel zu sehen. Nur ein paar
Hügel, mit Erde und spärlichem Gras bedeckt.
    »Mir schaut das nach nicht viel aus«, sagte Pelorat.
    »Das Zeug ist gradlinig angeordnet. Parallele Linien, und ein
paar sogar im rechten Winkel. Sehen Sie’s? Sehen Sie’s? In
einer natürlichen Formation ist so etwas unmöglich. Das ist
menschliche Architektur, das sind Fundamente und Mauern, und zwar
ebenso deutlich, als stünden sie jetzt noch da.«
    »Und wenn schon«, sagte Pelorat. »Das ist nur eine
Ruine. Wenn wir archäologische Forschungen anstellen wollen,
müssen wir graben und graben. Fachleute würden Jahre
brauchen, um es richtig zu machen.«
    »Ja, aber wir haben nicht die Zeit, es richtig zu machen. Das
sind vielleicht die vagen Umrisse einer uralten Stadt, vielleicht
steht noch ein Teil davon. Wir wollen diesen Linien folgen und sehen,
wo sie uns hinführen.«
    Und dann erreichten sie am einen Ende der Fläche eine Stelle,
wo die Bäume sich etwas dichter aneinanderdrängten, zu
Mauern, die noch standen – wenigstens teilweise.
    »Das reicht für den Anfang«, meinte Trevize.
»Wir landen!«

9. DAS RUDEL
     
     
35
     
    Die Far Star kam neben einer leichten Bodenerhebung zum
Stillstand, einem Hügel in der sonst flachen Landschaft. Ohne
nachzudenken, war es Trevize wie selbstverständlich vorgekommen,
daß es für sie am besten sein würde, wenn sie nicht
in jeder Richtung meilenweit zu sehen waren.
    »Die Temperatur draußen beträgt vierundzwanzig
Grad«, sagte er. »Der Wind weht mit etwa elf Kilometern pro
Stunde aus dem Westen, und es ist schwach bewölkt. Der Computer
weiß nicht genug über die allgemeine Luftzirkulation, um
das Wetter vorhersagen zu können. Aber nachdem die Feuchtigkeit
etwa vierzig Prozent ausmacht, ist es recht unwahrscheinlich,
daß es regnen wird. Insgesamt betrachtet,

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