Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
Jetzt bin ich an der Reihe. Kommen Sie, Wonne, lassen Sie uns Freunde sein! Sie dürfen mich weiter auf die Vorteile Galaxias hinweisen, und ich darf weiterhin Ihre Argumente von mir weisen. Trotzdem und auch weil das so ist, wollen wir Freunde sein.« Und er streckte ihr die Hand hin.
»Natürlich, Trevize«, sagte sie, und ihre Hände umfaßten einander kräftig.
42
Trevize grinste. Es war ein inneres Grinsen, denn seine Mundwinkel verzogen sich dabei nicht.
Als er mit dem Computer gearbeitet hatte, um den Stern – falls es einen solchen gab – gemäß dem ersten Koordinatensatz zu finden, hatten Pelorat und Wonne ihm dabei aufmerksam zugesehen und ihm Fragen gestellt. Jetzt blieben sie in ihrem Zimmer und schliefen oder entspannten sich zumindest und überließen die Aufgabe allein Trevize. Es war in gewisser Weise schmeichelhaft, weil Trevize daraus den Eindruck gewann, daß sie jetzt die Tatsache akzeptierten, er wisse, was er tue, und weder Überwachung noch Aufmunterung brauche. Was das betraf, so hatte Trevize aus der ersten Episode genügend Erfahrung gewonnen, um sich noch mehr auf den Computer verlassen zu können. Er hatte das Gefühl, daß er, wenn nicht gar keine, so doch weniger Überwachung brauchte.
Ein weiterer Stern – leuchtend und auf der galaktischen Karte nicht registriert – erschien. Dieser zweite Stern leuchtete heller als der, um den Aurora kreiste, und das ließ die Tatsache, daß er im Computer nicht registriert war, noch bedeutsamer erscheinen.
Trevize staunte über die Eigentümlichkeiten der antiken Tradition. Ganze Jahrhunderte konnte man wie im Teleskop zusammendrängen oder ganz aus dem Bewußtsein verschwinden lassen. Ganze Zivilisationen waren möglicherweise so ins Vergessen verbannt worden. Und doch gab es aus jenen Jahrhunderten, aus jenen Zivilisationen herausgepickte Fakten, vielleicht ein oder zwei, an die man sich unverzerrt erinnerte – wie etwa diese Koordinaten.
Er hatte Pelorat gegenüber eine diesbezügliche Bemerkung gemacht, und Pelorat hatte ihm darauf sofort erwidert, daß es genau dies sei, was das Studium der Mythen und Legenden so reizvoll machte. »Der Trick besteht darin«, hatte Pelorat gesagt, »herauszuarbeiten oder einfach zu entscheiden, welche Teile einer Legende historische Wahrheiten darstellen könnten. Das ist nicht leicht, und wenn sich verschiedene Mythologen damit befassen, dann geraten sie mit hoher Wahrscheinlichkeit an unterschiedliche Komponenten, je nachdem, was ihnen am besten in den Kram paßt.«
»Jedenfalls war der Stern genau da, wo er nach Deniadors Koordinaten – die der Computer für die abgelaufene Zeit korrigiert hatte – hätte sein müssen.«
In diesem Augenblick war Trevize bereit, eine beträchtliche Summe darauf zu wetten, daß auch der dritte Stern an Ort und Stelle sein würde. Und wenn das der Fall war, dann war Trevize bereit, auch jene Legende zu glauben, daß es insgesamt fünfzig Verbotene Welten gab (trotz der verdächtig runden Zahl) und sich dann zu fragen, wo die anderen siebenundvierzig sein mochten.
Eine bewohnbare Welt, Verbotene Welt, fand sich auf einer Kreisbahn um den Stern – und als es soweit war, erzeugte ihre Anwesenheit in Trevizes Bewußtsein nicht einmal einen Hauch von Überraschung. Er war absolut sicher gewesen, daß sie da sein würde. Er lenkte die Far Star in einen hohen Orbit über den Planeten.
Die Wolkenschicht war spärlich genug, daß man die Planetenoberfläche recht gut vom Weltraum aus sehen konnte. Es handelte sich um eine wäßrige Welt, wie es fast alle bewohnbaren Welten waren. Es gab einen durchgehenden tropischen Ozean und zwei durchgehende polare Ozeane. In mittlerer Breite gab es einen mehr oder weniger schlangenförmigen Kontinent, der die ganze Welt umgab und zu beiden Seiten Buchten hatte, so daß auf diese Weise gelegentlich ein schmaler Isthmus entstand. Und auf der anderen Seite des Planeten war die Landoberfläche in drei große Teile zergliedert, und jeder der drei Teile war im Norden ausgedehnter als der gegenüberliegende Kontinent.
Trevize wünschte sich, er verstünde mehr von Klimatologie, um aus dem, was er sah, eine Prognose über die mutmaßlichen Temperaturen und Jahreszeiten abgeben zu können. Einen Augenblick lang spielte er mit dem Gedanken, den Computer an dem Problem arbeiten zu lassen. Aber eigentlich kam es im Augenblick gar nicht auf das Klima an.
Viel wichtiger war, daß der Computer wiederum keinerlei Strahlung wahrnahm,
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