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Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Titel: Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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müßtet sehen, wie sie funktioniert, um die Sache richtig beurteilen zu können. Hier werdet ihr nichts anderes gewahr, als daß wir eine große Schule haben, die sich der Ausbildung von Priestern widmet, und daß gelegentlich zum Nutzen der Pilger in irgendeinem finsteren Winkel der Stadt eine spezielle Show abgezogen wird - das ist alles: Uns geht das im Grunde überhaupt nichts an. Aber auf Anakreon ...«
    Lemn Tarki glättete mit einem Finger seinen affektierten Van-Dyke-Bart und räusperte sich. »Was für eine Religion ist das? Hardin hat immer behauptet, das sei nichts als ein Hokuspokus, der das Volk dahin bringen soll, unsere Wissenschaft ohne Fragen zu akzeptieren. Du weißt doch, Sermak, als wir bei ihm waren, sagte er zu uns ...«
    »Hardins Erklärungen«, erinnerte Sermak ihn, »haben an der Oberfläche oft nicht viel zu bedeuten. Aber was für eine Religion ist es denn nun, Bort?«
    Bort überlegte. »Vom ethischen Standpunkt aus ist sie in Ordnung. Sie unterscheidet sich kaum von den verschiedenen Philosophien des alten Reiches. Hohe Moralbegriffe und all das. Dagegen ist nichts einzuwenden. Religion ist einer der großen zivilisierenden Einflüsse der Geschichte, und in dieser Hinsicht erfüllt sie ...«
    »Das wissen wir«, unterbrach Sermak ihn ungeduldig. »Komm zum Kern der Sache!«
    »Hier ist er.« Bort war ein wenig beunruhigt, zeigte es aber nicht. »Die Religion die, vergeßt das nicht, von der Foundation eingeführt und gefördert worden ist! baut auf strikten autoritären Prinzipien auf. Die Priester üben die alleinige Kontrolle über die Instrumente der Wissenschaft aus, die wir Anakreon gegeben haben, aber sie haben nur den empirischen Umgang mit diesen Instrumenten gelernt. Sie glauben fest an ihre Religion und an die ... äh ... spirituelle Qualität der Energie, mit der sie umgehen. Zum Beispiel pfuschte vor zwei Monaten ein Idiot an dem Kraftwerk im thessalekischen Tempel herum - einem der großen. Dabei gingen fünf Häuserblocks der Stadt in die Luft. Alle, auch die Priester, sahen darin einen Akt göttlicher Vergeltung.«
    »Ich erinnere mich. Die Zeitungen brachten damals eine entstellte Version der Geschichte. Doch ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst.«
    »Dann hör zu!« erwiderte Bort steif. »Die Priesterschaft bildet eine Hierarchie, an deren Spitze der König steht, der als ein kleinerer Gott gilt. Er ist ein absoluter Monarch von Gottes Gnaden. Das Volk glaubt unerschütterlich daran, und die Priester auch. Einen solchen König kann man nicht stürzen. Verstehst du jetzt?«
    »Mal langsam!« fiel Walto an dieser Stelle ein. »Was meintest du, als du sagtest, das alles habe Hardin bewerkstelligt? Wie kommt er ins Spiel?«
    Bort warf dem Fragesteller einen erbitterten Blick zu. »Die Foundation hat diesen Irrglauben mit Fleiß gefördert. Wir haben den Schwindel mit all unserem wissenschaftlichen Rüstzeug gestützt. Führt der König den Vorsitz bei einem Fest, ist er jedesmal von einer radioaktiven Aura umgeben, die seinen ganzen Körper einhüllt und sich wie eine Krone über seinem Haupt erhebt. Jeder, der ihn berührt, trägt schwere Verbrennungen davon. In entscheidenden Augenblicken bewegt er sich durch die Luft von einem Ort zum anderen, angeblich vom göttlichen Geist inspiriert. Mit einer Geste erfüllt er den Tempel mit einem perlfarbenen inneren Licht. Diese ganz einfachen Tricks, die wir zu seinem Nutzen vollführen, sind ohne Ende. Aber sogar die Priester glauben daran, obwohl sie sie eigenhändig vollführen.«
    »Schlimm!« Sermak biß sich auf die Lippe.
    »Ich könnte wie der Springbrunnen im Rathauspark weinen«, erklärte Bort in allem Ernst, »wenn ich daran denke, welche Chance wir verschleudert haben. Wie war die Situation vor dreißig Jahren, als Hardin die Foundation vor Anakreon rettete? Damals hatte das anakreonische Volk noch keinen rechten Begriff von der Tatsache, daß es mit dem Reich bergab ging. Die Anakreoner hatten sich seit der zeonischen Revolte mehr oder weniger selbst verwaltet, aber auch, als die Kommunikation zusammenbrach und dieser Pirat, Lepolds Großvater, sich selbst zum König ernannte, machten sie sich nicht richtig klar, daß das Imperium in Trümmern lag.
    Wenn der Kaiser die Nerven gehabt hätte, es zu versuchen, wäre es ihm leicht möglich gewesen, die Macht mit zwei Kreuzern und der Hilfe innerer Aufstände denn zu denen wäre es todsicher gekommen - wieder an sich zu reißen. Und wir? Wir hätten das gleiche tun

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