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Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Titel: Frau an Bord (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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„Nein!“ Seine Stimme schrillte durchdringend und warnend und Suse verschluckte ihren Einwand sofort wieder. „Nein, sag jetzt bloß nichts. Mach es nicht noch schlimmer. Und verschone mich mit irgendwelchen intimen Details. Matt’n hat mir ausführlich von seinem Talent und Geschick berichtet, wenn es darum ging, Frauen glücklich zu machen. Es ist auch so … furchtbar genug.“
    Noch während er das sprach, stieg in ihm der leise Verdacht auf, Suse könnte in der vergangenen Nacht möglicherweise nur deshalb zu Clausing gegangen sein, um mit ihm über seine Entscheidung zu reden. Er selber hatte sich ja ziemlich blöd mit seinen gestammelten Erklärungen, aus welchem Grund er absteigen sollte, angestellt. Vielleicht hatte sie ihm lediglich helfen wollen und war dann aus Versehen auf die ausgefeilten Verführungskünste von Matt’n hereingefallen.
    Adrian raufte sich die Haare und wanderte unruhig auf und ab. Warum versuchte er sich etwas einzureden? Das war zu einfach. Suse gehörte nicht zu den Frauen, die etwas aus Versehen oder gegen ihre Überzeugung taten. Und Matt’n war erst recht nicht der Typ, der eine Frau gegen ihren Willen in sein Bett zerrte. Denn das hatte er gar nicht nötig. Vielmehr war es so, dass ihm seine Verehrerinnen freiwillig und in Scharen hinterherliefen und er es sich deshalb leisten konnte, wählerisch zu sein. Er verabscheute Gewalt und hatte seine Frauen stets mit Respekt und Feingefühl behandelt, s ogar in dem Moment, als er sie fallenließ.
    „Was glaubst du, wie furchtbar ich mich fühle“, hörte er sie flüstern.
    Amüsiert hob er die Augenbrauen. „Furchtbar? Wie das? Mir gegenüber hat Matt’n immer damit geprahlt, was für ein toller Hecht er im Bett sei und wie begeistert alle Frauen nach einer Nacht mit ihm wären. Als wüsste ich nicht, dass er gerne übertreibt.“
    „Mach dich nicht lustig über mich“, murmelte sie mit dünnem Stimmchen.
    Gleich darauf fühlte sie zwei starke Arme, die sich um ihren Oberkörper schlangen und sie vom Boden hoben, um sie auf die Füße zu stellen. Die ungestüme Umarmung nahm ihr den Atem, so fest presste Adrian sie an sich.
    Er schien nicht zu merken, wie sie nach Luft schnappte, sondern raunte ihr heiser zu: „Ich werde mit dir absteigen, Susanni. Sofort und wenn es sein muss, für immer. Lass uns ein für alle Mal dieses unselige Kapitel Seefahrt beenden. Wir suchen uns eine Wohnung und Arbeit an Land. Köche werden überall gebraucht und vielleicht kommst du ja wieder in der Nachrichtenzentrale unter. Wir werden es schaffen, nicht wahr? Gemeinsam.“
    Sie wollte etwas sagen, allerdings fiel ihr nicht mehr ein als ein gepiepstes „Ja“, welches Adrian vermutlich nicht einmal gehört hatte.
    „Ich halte es keinen Tag länger aus. Nicht auf See. Nicht in Clausings Nähe. Seit ich dir begegnet bin, verfolgt mich das Unglück auf Schritt und Tritt. Ich muss dem ein Ende bereiten, bevor es zu spät ist. Es ist gerade so, als hätte ich das Glück mit dir gegen das meiner Freunde eingetauscht.“
    Erschrocken blickte Suse in sein aschfahles Gesicht. „Was meinst du damit?“
    „Ich traf dich und habe Simone verloren. Dann warst du selber verschwunden. Und als du genauso unverhofft wieder aufgetaucht bist, erzählst du mir von unserem Baby, das nicht überlebt hat. Jetzt bin ich drauf und dran, meinen besten Freund zu verlieren. Und ich habe längst schon die Kontrolle über mich verloren. Wer sagt mir, welches Leben ich gewollt oder ungewollt als Nächstes riskiere?“
    „Ich bitte dich, was habe ich denn …“
    „Du hast doch keinen blassen Schimmer, wozu ich fähig bin!“, schrie er wutentbrannt und sein Gesicht lief rot an. „Oder hättest du mir zugetraut, dass ich in meiner blinden Eifersucht den armen Ronny fast tot geprügelt hätte?“
    „Du …“
    „Nun sieh mich bloß nicht mit diesem lammfrommen Unschuldsblick an! Ja, ich war es und nicht Locke, der den Decksi krankenhausreif geschlagen hat. Ich! Blind und rasend vor Zorn. Aus Eifersucht oder Besitzgier oder wie immer du es nennen magst. Ich hatte vollkommen den Verstand verloren, als ich Ronald in eurem Bad stehen sah. Ich habe das Blut an seinen Händen gesehen – dein Blut, davon war ich überzeugt – und ihn nicht einmal zu Wort kommen lassen für eine Erklärung, bevor ich auf ihn eingedroschen habe. Ohne Sinn und Verstand. Niemand hätte mich aufhalten können, wenn ich ihn hätte umbringen wollen.“
    „Du? Du willst das gewesen sein?“ Ihr

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