Frauen kontern besser - so werden Sie richtig schlagfertig
können.
Lernen Sie Nein zu sagen
Nathalie Schneuwly möchte heute Abend endlich in aller Ruhe das Buch zu Ende lesen, das seit Wochen auf ihrem Schreibtisch liegt. Aber kaum kommt sie zur Türe herein,
klingelt das Telefon. Es ist ihre Freundin Brigitte. Brigitte hat sich schon lange nicht mehr gemeldet. »Kommst du mit, heute Abend etwas trinken?«, fragt sie. Nathalie ist
unschlüssig, was sie tun soll. Sie wollte doch unbedingt das Buch fertig lesen. Aber Brigitte hat schon so lange nicht mehr angerufen. Wenn ich ablehne, denkt Nathalie, ist Brigitte bestimmt
enttäuscht oder gar verletzt. Daher sagt Nathalie ihrer Freundin nach langem Zögern schließlich zu, obwohl ihr eigentlich gar nicht nach Ausgehen zumute ist. Vom Ausgehen wieder
nach Hause zurückgekehrt, ärgert sie sich darüber, dass sie alles, was sie sich für den Abend vorgenommen hatte, wieder mal nicht erledigen konnte.
Ein Problem vieler Frauen ist es, nicht Nein sagen zu können. Sie wollen niemanden enttäuschen und dieser Wunsch ist stärker als ihre eigenen Wünsche.
Wenn Sie sich in Zukunft wieder mal nicht trauen, in einer bestimmten Situation Nein zu sagen, dann überlegen Sie: Wie würden Sie entscheiden, wenn Sie ganz alleine auf der Welt
wären und auf niemanden Rücksicht nehmen müssten? Wie immer Ihre Antwort ausfällt, Siesollten sie zu Ihrem Maßstab machen, übrigens im Interesse
aller Beteiligten. Es ist nicht Ihre Aufgabe im Leben, dafür zu sorgen, dass andere nicht enttäuscht sind. Überlegen Sie: Wenn Ihnen jemand Nein sagt, dann sind Sie ja auch nicht
zwingend böse auf den anderen. Und wenn jemand Ihr Nein nicht akzeptiert, ist er Ihrer Freundschaft nicht wert.
Tipp
Bevor Sie Nein sagen, geben Sie Ihrer Wertschätzung Ausdruck. Sie könnten zum Beispiel erwidern: »Ich freue mich, dass du angerufen hast.
Heute ist etwas Wichtiges, das ich schon lange geplant habe. Mir würde es gefallen, wenn wir uns in zwei Wochen treffen könnten.«
R AUS AUS DEM S CHATTENDASEIN
Raus aus dem Schattendasein
Viele Frauen neigen dazu, sich im Gespräch eher zurückzunehmen, auch wenn sie angegriffen werden oder ungerechtfertigten Vorwürfen ausgesetzt sind. Und genau um
die Auflösung dieses Musters wird es gehen, wenn Sie in Zukunft mehr Erfolg in Gesprächen haben wollen. Das gilt für den beruflichen ebenso wie für den privaten Bereich.
Typisch weiblich? – Na prima!
»Typisch Frau!« – diesen Ausruf von Männern haben Sie sicherlich schon mehr als einmal gehört, wenn jemand mit einem Verhalten oder einer
Äußerung von Ihnen nicht zurechtkam. Was geht in einem Mann eigentlich vor, wenn er so etwas sagt?
Der Ausdruck »Typisch Frau!« liegt in einem Grenzbereich zwischen Unverständnis, möglicher Kritik, aber auch persönlicher Wertschätzung. Er ist nicht zwingend
negativ gemeint, hinter diesem Ausspruch kann sich auch eine versteckte Bewunderung verbergen.
Wenn es wieder mal um »Typisch Frau!« geht, dann seien Sie stolz auf sich. Lächeln Sie und sagen Sie strahlend: »Ja, ich finde mich auch toll!« Wetten, dass ein
solcher Satz Ihrem Gegenüber den Wind aus den Segeln nimmt – sofern seine Äußerung überhaupt negativ gemeint war?
Keine Angst vorm Frechsein
Viele Frauen haben ein Verhaltensmuster anerzogen bekommen, das dem Prinzip gehorcht: »Sei ein liebes, braves Mädchen, damit du allen gefällst.« Frechsein
hatte darin keinen Platz, aber Frechsein macht Spaß und Frechsein bringt einen weiter – egal was Ihre Mutter Ihnen beizubringen versucht hat. Frechsein ist eine Grundhaltung, die
trainiert werden kann. Wenn in einer Annonce steht: »Nicht vor 19 Uhr anrufen« – rufen Sie um 18 Uhr an. Parken Sie Ihr Auto so auffällig falsch, dass man schon fast
schmunzeln muss. Die 15 Euro für ein Knöllchen sind eine prima Investition in Ihr Selbstwertgefühl. (Achten Sie allerdings darauf, dass Sie dabei nicht andere
gefährden – und es wird auch richtig teuer, wenn Ihr Wagen abgeschleppt wird.) Das sind Übungen, die Ihr Frechsein trainieren – und mit diesem Training stärken
Sie auch Ihre Schlagfertigkeit.
Stehen Sie für sich ein
Angenommen, Sie lassen immer wieder herablassende Bemerkungen Ihres Chefs über sich ergehen und trösten sich damit, das halte sich im Rahmen. Schließlich
möchten Sie ja Ihren Job behalten, er ist Ihr Vorgesetzter und vielleicht hat er letztlich sogar Recht.
Wenn beispielsweise Ihr Chef Sie anpflaumt: »Na, Frau Huber, Sie haben Ihre
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