Fremde
Zurück bleibt der Vater mit den Babys.
Dennoch ist Strangers kein Abklatsch von The Lovers, sondern ein eigenständiges Werk. Denn wenn es Farmer vor allem um den Konflikt des Protagonisten mit den Mächtigen seiner Welt ging – die nicht nur ihn unterdrücken, sondern auch die intelligente Spezies eines anderen Planeten ausrotten wollen –, so nimmt Dozois diesen Konflikt seines Protagonisten mit der Ursprungskultur schon vorweg. Ihm geht es um das Erfassen von Andersartigkeit, in gewissem Sinne auch ein wenig um Utopie: Denn die Cian sind den Terranern zwar technisch überlegen, haben sich aber nicht wie die Menschen in eine Abhängigkeit von der Technik begeben. Andererseits haben die Cian nichts gegen das schreckliche Schicksal unternommen, das ihre Frauen erwartet, obwohl sie inzwischen wohl etwas dagegen tun könnten. Dozois zeigt auf, daß verkrustete Gesellschaftsstrukturen die Ursache dafür sind, daß diese Reform bislang verhindert wurde. Die Vielschichtigkeit, die facettenreiche Schilderung einer fremden Kultur und die packende Schilderung »zwischenhumanoider« Beziehungen vor dem Hintergrund einer originellen SF-Idee machen Strangers zu einem Werk das, wie zu hoffen bleibt, vielen Lesern etwas zu geben hat.
Hans Joachim Alpers
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