Freunde mit gewissen Vorzuegen
führte die Frau weg zu den bequemen Stühlen, in der Nähe des hinteren Teils des Ladens; dort war es immer einfacher, herauszufinden, was sie wollten, und es war auch halbprivat.
*
Als Ryan ihn schließlich konfrontierte, war Matt beim Auspacken vom Rest der Bestellung, die gerade angekommen war. Er drehte sich um und Ryan stand da und lächelte, ohne zu wissen, wie sehr das Lächeln Matt lähmte. Er schluckte und dachte daran, wie Ryan genauso in der Mitte ihres Liebesspiels gelächelt hatte.
“Matt, warum hast du mich nicht geweckt heute Morgen?” Ryans Lächeln verblasste ein wenig. “Wir sollten reden.”
“Über was?” Matt fühlte, wie sein Herz hämmerte. “Schau, es tut mir leid dass ich in deinem Bett ohnmächtig wurde.”
Er fühlte, wie eine Hand in seine Brust griff und sein Herz drückte, als er die Worte herauspresste. Es tat so weh, aber er konnte nicht riskieren, ihre Freundschaft zu ruinieren.
Ryans Ausdruck, der Schmerz, der seine Augen für eine Sekunde füllte, war ein Schlag gegen Matts Brust, eine Axt, die immer wieder gegen sein Herz schlug.
“Du … erinnerst dich nicht … was letzte Nacht passierte?”
Matt schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe, als Ryan die Stirn runzelte.
“Blödsinn, Matt. Wie … kannst Du das sagen? Du erinnerst dich, nicht wahr?” Matt fühlte Schrecken sein Herz ergreifen, als Ryan vortrat.
Matt konnte nicht sprechen. Er wollte nicht sprechen. Er hing auf der Schneide eines Messers. Alles, was er sagen würde, würde ihn hinunterstürzen in den Tod. Er konnte dies tun. Er konnte aus dieser Sache herauskommen. Könnte er nicht? Nein, er musste, er musste für sie beide. Er schüttelte fest seinen Kopf und stand auf. Er musste weg.
“Wie … wie konntest du das vergessen? Matt, Du sagtest mir, dass du nie vergisst, wenn du betrunken bist.” Ryan sah so verwirrt und verloren aus, dass es Matt das Herz zerriss.
Egal wie sehr es schmerzte, wusste er, logisch hatte er die richtige Wahl getroffen. Es gab nichts anderes sonst, er konnte nichts anderes tun. Er musste ihre Freundschaft schützen und pflegen, seine eigenen Gefühle für Ryan waren irrelevant, und sie würden Ryan am Ende nur schaden.
*
Matt Finger erstarrten gegen den Rücken eines Buches, und er schloss seine Augen, als er zusammenzuckte, und schüttelte sich dann. Nein, er tat das Richtige. Ryan war nur verletzt, weil er vorgab zu vergessen, aber wenn sie den Weg des gelegentlichen Sex weitergingen, würde nichts Gutes dabei herauskommen. Später würde ihm Ryan sicherlich für diesen Weg danken. Er biss sich auf die Lippen und nickte, warf einen Blick auf seine Uhr, um zu sehen, wie lange er von seiner Schicht übrig hatte.
Er hatte noch eine Stunde.
Stirnrunzelnd schaute er auf die Bücher vor ihm, schüttelte den Kopf und ging weg vom Bücherregal. Als er sich in der Buchhandlung umschaute, konnte er sehen, dass sie halb leer war, was ihn überraschte. In der Regel an ruhigen Tagen würde Ryan kommen und mit ihm reden. Heute jedoch stand Ryan allein an einem anderen Regal, vermutlich füllte er es auf.
Er entschied sich zu gehen und mit Ryan zu sprechen, bevor er für den Tag Feierabend machte. Lächelnd ging er dorthin, wo Ryan stand. Ryan war heute warm gekleidet, seine breiten Schultern waren in einem dicken schwarzen Mantel versteckt. Matt ertappte sich, wie er unbewusst den angekleideten Ryan mit dem nackten Ryan verglich, und bemerkte, wie er seinen schlanken Körper unter Schichten von Kleidung versteckte.
“Hey,” Matt widerstand dem Drang, Ryans Schulter zu berühren, lächelte und wartete darauf, dass Ryan sich umdrehte. “Ähm, Ryan?” Matt runzelte die Stirn, vielleicht hörte sein Freund Musik, obwohl sie das nicht durften. Er stieß schließlich Ryan am Arm und bewegte sich, um neben ihm zu stehen.
“Was?” Ryan wendete kaum den Blick vom Bücherregal. “Ich bin beschäftigt. Geh weg.”
Matt blinzelte und trat einen Schritt zurück nach den Worten, die Ryan an ihn gerichtet hatte. Er atmete tief ein, bevor er nickte und wegging. Er ertappte sich, wie er zu Ryan hinüber blickte, aber der rührte sich nicht von seinem Platz.
Zwanzig Minuten vor dem Ende seiner Schicht ging er hin und versuchte es erneut. Ryan machte sich nicht einmal die Mühe zu antworten, und er schluckte, als er realisierte, dass Ryan wirklich wütend auf ihn war. Er kaute auf seiner Unterlippe, als er seine Tasche packte und überlegte, was er tun sollte wegen Ryan.
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