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Friedo Behuetun 02 - Dunkles

Friedo Behuetun 02 - Dunkles

Titel: Friedo Behuetun 02 - Dunkles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommie Goerz
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hin.
    »Hier wird das Fahrrad entsorgt.«
    Und weiter zum Brandort des Autos.
    »Und hier wird das Auto entsorgt.«
    Dick blickte die anderen an. »Und wo ist das Mädchen?«
    »Na, wenn’s nicht auf dem Feldweg lag und auch nicht beim Fahrrad im Bach, dann wahrscheinlich auf dem Stück dazwischen, oder?«
    »Zwischen was?«
    »Zwischen den Fundorten von Fahrrad und Auto.«
    Dick zuckte mit den Schultern.
    »Weiß jemand, wie es da aussieht?«
    »Jep«, meldete sich P. A. zu Wort. »Erst durch Kleingründlach durch, das sind nicht sehr viele Häuser, dann über die Bahnschranken, 100 Meter am Wald entlang, anschließend eine Rechtskurve, 300 Meter zwischen Äckern durch, und dann bist du schon auf der Rampe, die auf der anderen Seite auf die Autobahn führt, und oben auf dem Stummel, wo die Straße ja mal weitergebaut werden soll. Gleich hinter dem Stummel, unten auf einem Feldweg, muss das Auto gebrannt haben. Gleich neben der Autobahn.«
    »Also sollten wir die Gegend mal absuchen lassen?«
    »Anschauen auf jeden Fall, und zwar bald. Noch nicht absuchen lassen, mit großem Aufgebot und so. Wir haben ja bislang nur Vermutungen.«
    »Ich könnte hinfahren, eigentlich gleich«, sagte Peter Dick und sah auf seine Uhr. Dabei hing doch in der Kantine eine große.
    »Gut. Einer kümmert sich um die Befunde. Auto, Fahrrad, Blutfleck. Jaczek?«
    »Ja, ich häng mich ans Telefon.«
    »Nein, fahrt lieber hin, da kriegt man besser Auskunft. Teilt ihr euch das, Jaczek, P. A.?«
    »Alles klar.«
    »Ich fahr jetzt mal nach Steinach, schau mir das Gelände an und suche diesen Moshir. Ist ja da nicht gemeldet, die haben nichts über ihn herausgekriegt bisher. Klingt mir alles ein wenig dubios, was meint ihr?«
    Allgemeines Nicken, allgemeiner Aufbruch und Stühlerücken.
    »Ähm, Peter?« Jaczek hatte das gefragt.
    Dick und P. A. drehten sich um, Behütuns fühlte sich davon nicht angesprochen.
    »Dich meine ich, Dick«, sagte Jaczek. »Wenn du schon rüberfährst zu dem Damm, dann kannst du auch das mit dem Fahrrad machen.«
    »Stimmt«, grummelte Dick. Natürlich hatte Jaczek recht, das lag ja quasi auf dem Weg. Es war ihm nur unangenehm. »Okay, ist gebongt.«
    »Aber bitte sei behutsam mit der Frau«, bat ihn Jaczek, und er meinte es ernst. Er kannte den Peter Dick, der, wenn’s an Gefühle ging, das gern mal laut überspielte. Oder grob. Sehr männlich eben.
    Fünf Minuten später waren alle vier unterwegs.

Er war nicht sehr erfreut, einen Polizisten in seinem Vorgarten zu sehen.
    Martin Suter, Die dunkle Seite des Mondes
    6. Kapitel
    Die Auffahrt »Eltersdorf« der A 73 bei Erlangen ist für den, der sie das erste Mal befährt, vielleicht etwas verwirrend. Man kann sich die Auf- beziehungsweise Ausfahrt – Anschlussstelle heißt das auf Amtsdeutsch, AS – in etwa so vorstellen: Die A 73 mit ihren vier Spuren führt von Fürth aus kommend nördlich in Richtung Erlangen, Forchheim und Bamberg. Vielleicht 500 Meter verläuft parallel dazu im Westen die Verbindung zwischen Fürth und Erlangen, eine Landstraße. Diese beiden Straßen nun sind durch eine Brücken-Damm-Konstruktion miteinander verbunden, über die man von der Landstraße aus auf die Autobahn kommt, und umgekehrt. Die Auf- und Abfahrten der Autobahn liegen mit ihren Schnecken und Tangenten nördlich dieser Verbindungsbrücke.
    So weit, so gut. Das Verwirrende für den, der die Verbindung zwischen beiden Straßen zum ersten Mal befährt, ist das: Kommt man von der Landstraße aus hinauf auf den Damm und will auf die Autobahn, hat man das Gefühl, als fahre man zunächst ins Leere. Denn die Brücke führt scheinbar ins Nichts. Sie ist das Relikt von Planungen, die das gesamte Knoblauchsland, also das Gebiet zwischen den Städten Erlangen, Nürnberg und Fürth, großzügig mit Autobahnen und Zubringern durchschneiden wollten. Jetzt haben Bund und Region kein Geld mehr, und allenthalben stößt man auf die Reste dieser Planungswut. Gut, dass die Behörden klamm sind, denken sich viele. So können sie keinen Blödsinn machen, und es bleibt noch ein wenig Natur erhalten. Diese nämlich sehen Verkehrsplaner immer nur als zu durchquerendes Gebiet, nie als das, was sie ist.
    So kommt es nun, dass sich am Ende dieser Verbindungsbrücke jenseits der Autobahn noch ein Stummel befindet, ein Stummel scheinbar ins Nichts. Ein nutzloses Stück Straße, vielleicht 50 oder 80 Meter lang, das jäh abbricht und dessen Böschung an der Bahnlinie unten endet, den Schienen zwischen

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