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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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war.
    Zum ersten Mal überhaupt bekam Arrow hautnah mit, dass auch ein Zwerg über ganz außergewöhnliche Zauberkräfte verfügte.
    Völlig überrascht schaute sie Bon an. „Ihr habt nie erwähnt, dass ihr zaubern könnt.“
    „Für uns ist das auch nicht unbedingt von Bedeutung“, winkte der Riese ab. „Zaubern ist nicht mit einem schönen Faustkampf – Mann gegen Mann – zu vergleichen. Es ist, als würde man seine Arbeit von anderen erledigen lassen …“
    Einen Moment später wandte Bon sich an Dewayne und Smitt. „Hey!“, herrschte er die beiden an. „Das reicht jetzt! Ein neuer Tag wird bald beginnen. Es wird Zeit, dass wir uns in den Untergrund zurückziehen.“
    Sichtlich verärgert über die Anweisung des Zwergenoberhauptes, brach Smitt die Prügelei ab. Dewayne funkelte ihn belustigt an. Zwar war auch er über dieses unbefriedigende Ende nicht gerade glücklich, doch er wusste, dass sich der Zwerg über seinen hochnäsigen Blick ärgern würde. Damit wurde seinem Elfenstolz Genüge getan – vorerst.

    Während Arrow die Ereignisse und die Unterhaltungen der Nacht immer wieder in ihren Gedanken durchging, war Keylam sofort eingeschlafen. Sie bewunderte ihn für seine Ausgeglichenheit und die Ruhe, die er unentwegt ausstrahlte. Arrow selbst fühlte sich hingegen ständig rastlos. Schon allein deshalb war es eine Wohltat, Keylam beim Schlafen zuzusehen.
    Dewaynes Worte wollten ihr einfach nicht aus dem Sinn. Als er gesagt hatte, dass er nie zu den Beseelten gehört habe, es nie sei würde und glücklich darüber sei, hatte es Arrow einen Schlag versetzt. Es war, als würde er sich von ihr abgrenzen. Nach allem, was sie zusammen durchgestanden hatten, war es ein schmerzlicher Gedanke, dass sie ihn am Ende vielleicht doch verlieren würde. Dabei bedeutete er ihr noch immer so viel wie seinerzeit in jener Welt, als Arrow von dieser Welt noch nicht die geringste Ahnung gehabt hatte.
    Soweit sie wusste, war Dewayne der einzige noch lebende Elf, der zur Hälfte auch Nyride war. Und obwohl diese eine Hälfte Nyride ausreichte, um ihm den Ur-Frühling anzuvertrauen, war er doch zu viel Elf, um ihm eine Seele zuzugestehen. Trotzdem musste auch er von einem Perseiden bewacht werden, der annähernd genauso mächtig war wie der von Keylam.
    Über all diese Gedanken schlief Arrow dann doch endlich ein.

Die Ereignisse der vergangenen Monate

    Als Arrow gegen Mittag das kleine Turmzimmer verließ, war Keylam noch immer nicht aufgewacht. Sie beneidete ihn wirklich sehr darum, dass er scheinbar ständig mit allem im Einklang war. Doch so schön er auch in jeglicher Situation anzuschauen war, ergriff die unausweichliche Unruhe abermals Besitz von ihr. Dies machte es ihr unmöglich, noch länger neben Keylam verweilen zu können.
    Winzige Blumenfeen umschwirrten Arrow, als sie Treppe hinunterging. Dass die Feen nicht wieder in den Winterschlaf gefallen waren, schrieb Arrow erleichtert der Tatsache zu, dass Dewayne über den Streit der letzten Nacht nicht abgereist war.
    Inmitten von riesigen Blumenkübeln zwischen Narzissen und Krokussen fand Arrow den Elfen, der sie zu erwarten schien.
    „Hallo Schwesterchen“, begrüßte er sie liebevoll.
    Erfreut über den netten Gruß und doch verwirrt, antwortete Arrow zögerlich: „Hallo mein Bruder.“ Dem letzten Wort fügte sie eine besondere Betonung bei und strich ihm mit den Fingerkuppen zart über eines seiner spitzen Ohren.
    Dewayne bot ihr seinen Arm an. „Wollen wir?“, fragte er.
    Arrow runzelte die Stirn.
    „Der Tag gehört uns“, erklärte er. „Nachdem wir uns so lange nicht gesehen haben, freue ich mich darauf, dich einmal ganz für mich allein zu haben.“
    „Und was ist mit Row und deiner Frau?“
    „Neve ist in bester Gesellschaft, und Row hat sich heute Morgen schon sehr früh wieder auf den Weg in das Elfenreich gemacht. Offenbar gibt es Probleme in seiner Familie, die seine Anwesenheit erfordern. Also was ist nun?“
    Lächelnd nahm Arrow den ihr angebotenen Arm. „So wie früher?“, fragte sie.
    Dewayne nickte. „So wie früher.“
    Gerade, als sie sich aufmachen wollten, löste Dewayne sich noch einmal aus Arrows Griff und schnappte mit der Hand nach einem vorbei fliegenden Zitronenfalter. Sanft hielt er ihn in seinen Händen, die er zu einer Schale geformt hatte, und flüsterte ihm etwas zu. Dann entließ er ihn wieder und schaute ihm nach.
    Einen Raum weiter saß Neve zwischen all der schönen Blumenpracht auf einer Gartenbank. Adam,

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