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1079 - Dämonen-Domina

1079 - Dämonen-Domina

Titel: 1079 - Dämonen-Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Rauch roch kalt. Das Häufchen Asche lag auf der Rede. Von ihm stieg der Geruch in die Höhe.
    Als hätte die Person, die einmal ein Mensch gewesen war, noch ausgeatmet, um uns einen letzten Gruß zu schicken.
    Suko schaute mich an. Ich erwiderte seinen Blick. Wir zuckten beide mit den Schultern, denn noch immer wußten wir nicht genau, was wir in diesem Zimmer unter dem Dach genau sollten.
    Dick Frazer hatte die Bewegung gesehen. Er stand an der Tür und lutschte ein Pfefferminzbonbon.
    Lässig kam er näher. Ein blondhaariger Mann, der genau wußte, was er wert war. Er brauchte sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.
    Frazer gehörte einer Spezialeinheit der Feuerwehr an. Er war selbst Spezialist für Ursachenforschung. Er lächelte mokant, denn wir wirkten noch immer ratlos.
    »Und?« fragte ich.
    Frazer deutete auf die Reste. »Das ist er gewesen.«
    »Ein Mensch?«
    »Klar.«
    »Der verbrannte«, sagte Suko.
    Frazer ließ sein Bonbon von einer Mundseite in die andere wandern. »Verbrannte«, murmelte er, »ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. Ehrlich nicht.«
    »Die Asche ist doch wohl Spur genug.«
    »Klar, Suko, klar, das ist sie. Ich allerdings behaupte, daß er nicht direkt verbrannt ist.« Frazer senkte seine Stimme. Er wollte es besonders spannend machen. »Er ist verglüht.«
    Genau das war der springende Punkt. Deshalb hatte man uns geholt. Dieses Verglühen war nicht mit rechten Dingen zugegangen, und dafür gab es sogar eine Zeugin, wie wir erfahren hatten.
    »Worin besteht der Unterschied?« fragte ich.
    »Der Mann ist nicht in ein Feuer hineingeraten. Er ist, das wiederhole ich, verglüht. Dieses Glühen beschränkte sich einzig und allein auf seinen Körper. Wenn Sie sich hier umschauen, werden Sie keine weiteren Spuren entdecken. Es gibt nur die Asche, aber nichts, was auf ein normales Feuer hindeutet. Schauen Sie sich um. Die Balken hier unter der Decke. Holz, altes Holz. Morsch, trocken, was weiß ich. Der dünne Teppich hier auf dem Boden, auch eine ideale Nahrung für das Feuer. Aber was ist passiert? Nichts. Abgesehen davon, daß der Mann eben verglühte und nicht durch ein Feuer zerstört wurde.«
    Obwohl Dick Frazer als Spezialist galt, war ich noch etwas skeptisch seinen Aussagen gegenüber.
    Deshalb auch meine Frage. »Wie ist es möglich, daß jemand verglüht? Einfach so. Er geht los, und dann packt es ihn. Die Glut zerstört ihn.«
    »Genau.«
    »Das war keine Antwort auf meine Frage, Mr. Frazer.«
    »Nein, sicherlich nicht. Ich stehe ebenfalls vor einem Phänomen, wenn ich ehrlich bin. Ich bin Realist. Was hier geschehen ist, geht nicht mit rechten Dingen zu.«
    So recht traute ich ihm nicht. »Das haben Sie einfach so angenommen, Mr. Frazer? Nur weil Sie keine normale Erklärung für das Phänomen finden? Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das abnehmen soll.«
    »So einfach ist das nicht«, sagte er. »Ich hätte auch nicht so reagiert, wenn ich nicht innerhalb der Asche etwas gefunden hätte, das nicht verbrannt ist.«
    »Und was?«
    »Ich denke, das ist eher eine Sache, die Ihren Freund und Kollegen Suko angeht.«
    »Bitte.«
    Frazer griff in die Tasche und holte eine kleine und dünne Metallplatte hervor, die er zwischen Daumen und Zeigefinger klemmte. »Das habe ich in der Asche gefunden.« Er schaute Suko an, der ihm die Hand entgegenstreckte, in die Frazer dieses Andenken hineinfallen ließ. »Betrachten Sie es in Ruhe, und sagen Sie mir dann, was Sie davon halten und ob ich sehr verkehrt gelegen habe. Ich weiß, Sie sind Chinese, aber ich denke, daß Sie schon eine Verbindung herstellen können, auch wenn es sich um eine andere Mythologie handelt.«
    Das waren starke Worte gewesen. Wir wunderten uns beide darüber, sie ausgerechnet aus Frazers Mund zu hören, der darauf bedacht war, Realist zu sein.
    Ich stellte mich neben Suko, damit ich dieses Andenken aus der Asche ebenfalls genauer sehen konnte. Die kleine Platte schimmerte dunkel. Schwarz und blau. Auf ihrer Oberseite war eine Fratze eingraviert. Ein rundes Gesicht mit engen Augen und einem weit geöffneten Mund - schon ein Maul-, aus dem Flammen schlugen.
    Mir war klar, daß diese Gravur etwas zu bedeuten hatte, doch mir war rätselhaft, wer oder was dieses Gesicht darstellen sollte.
    Suko sah sich das Souvenir an. Er hatte sich gut unter Kontrolle. An seinem Gesicht konnten wir nicht ablesen, ob ihm das Fundstück etwas sagte oder nicht.
    »Kommen Sie damit zurecht?« fragte Frazer.
    Suko räusperte sich.

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