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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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verlassen, als wäre es eine tickende Zeitbombe.“
    „Mach dir nicht so viele Gedanken. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Immerhin haben wir eine große Welle von Veränderungen losgetreten und irgendetwas wird daraufhin passieren. Wir können uns noch genug Sorgen machen, wenn sich erste Reaktionen abzeichnen.“
    Dewayne nahm eine Hand voll Schnee von einem kahlen Baum. Behutsam schüttelte er die weißen Flocken in den Händen hin und her, und ganz plötzlich entstand daraus ein kleiner Schneespatz, der sich über die Baumkronen erhob und ein Frühlingslied zwitscherte.
    Arrow lachte. Ihr Bruder war oft so unbesorgt und zuversichtlich. Er ging die Dinge praktisch an und verschwendete keine Grübeleien an Dinge, die noch gar nicht eingetroffen waren. Das war ein ganz wundervoller Charakterzug, den sie nur allzu gern von ihm übernommen hätte.
    „Hast du ihre Wächter schon einmal gesehen?“, fragte der Elf.
    Arrow nickte. „Connors Perseide ist ein Falke, und zu Braden gehört ein Luchs. Torras Wächter ist eine Braunbärin. Als ich sie das erste Mal gesehen habe, ist mir sofort das Herz in die Hose gerutscht. Mittlerweile habe ich nicht mehr so große Angst vor ihr, aber ganz unbeschwert kann ich in ihrer Gegenwart auch nicht sein. Torra hat sie auf den Namen Caoimhe getauft. Gelegentlich wird sie auch von einem schwarz gefleckten Hausschwein begleitet. Aber es handelt sich dabei nicht um einen Wächter. Anfangs habe ich gedacht, dass sie die Leute mit dem Schwein verwirren will, doch offenbar ist es ein absolutes Liebhabertier.
    Insgesamt sind die drei aber immer sehr vorsichtig mit ihren Perseiden und zeigen sie nur selten. Was mich allerdings am meisten verblüfft hat, war die Tatsache, dass die Geschwister offenbar eine ganz außergewöhnliche Bindung zueinander haben. Ihre Perseiden scheinen nicht nur mit den dazugehörigen Schützlingen verbunden zu sein, sondern auch mit den jeweils anderen beiden.“
    „Das ist allerdings etwas sehr Besonderes“, erwiderte Dewayne erstaunt.
    „Aber insgesamt bin ich sehr froh, dass sie bei uns aufgetaucht sind. Sie geben einem das Gefühl, nicht allein zu sein. Vor ihnen kannte ich nur drei Nyriden, und das waren Dad, Keylam und du.
    Außerdem sind sie uns im Hinblick auf Zuwanderer eine große Hilfe und kümmern sich um die Neuankömmlinge, wo sie nur können. Ebenso haben sie sich bei den Vorbereitungen für die Herbstgleiche eingebracht.“
    Dewayne nickte. „Von diesem Ereignis habe ich bereits gehört. Immerhin wurde in allen Ecken der Welt von nichts Anderem mehr geredet.“
    Bei diesen Worten strahlte Arrow über das ganze Gesicht. In den Monaten vor der Herbstgleiche hatte diese Welt einen prächtigen Sommer erlebt, wie er schon seit hunderten von Jahren nicht mehr vorgekommen war. Als es höchste Zeit für den Jahreszeitenwechsel wurde, hatte Anne alle Dorfbewohner zusammengetrommelt und mit ihnen, wie auch unter Zusammenarbeit unzähliger weiterer Geschöpfe, eine herbstähnliche Atmosphäre organisiert. Dieses Geschehen hatte nur einen einzigen Tag angedauert, bevor um Mitternacht abermals der Winter Einzug gehalten hatte. Damit mussten sie sich begnügen, denn einen Herbstträger hatte es nicht gegeben.
    So oder so hatte sich die Herbstgleiche als eine regelrechte Herausforderung erwiesen. Schon Monate vor dem Wechsel musste alles genau durchdacht und besprochen werden. Kurz nach Mitternacht hatten die Bäume begonnen, den Blättern ihre Nährstoffe zu entziehen, so dass sie kurz nach Sonnenaufgang damit fertig waren und von einem Moment zum nächsten ihr Laub fallen gelassen hatten. Etliche Bäume hatten diesen starken Belastungen nicht standhalten können, so dass sie sich teilweise selbst entwurzelt hatten und einfach umgefallen waren.
    Trotzdem, berichtete Arrow ihrem Bruder voller Stolz, hatte es eine reiche Ernte gegeben, die sie an jenem Tag eingefahren hatten und die so viele von ihnen über den Winter bringen würde.
    Unvorstellbar riesige Korn- und Heuspeicher waren während des Sommers errichtet worden, in denen rund um die Uhr gewaltige Öfen betrieben wurden, um die Feuchtigkeit zu vertreiben. Teilweise hatten die Zwerge sogar einige ihrer Berghöhlen dafür zur Verfügung gestellt. Zudem hatte das Ganze unzähligen arbeitslosen Wichteln zu neuen Anstellungen verholfen.
    Die Wichtel empfand Arrow als sehr putzige Geschöpfe. Sie waren um einiges kleiner als Zwerge und hatten eine furchtbar niedliche Art an sich. In Haushalten

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