Fruehlingsherzen
Geste der Unabhängigkeit. Außerdem hatte sie sowieso eine Laufmasche am Fuß entdeckt.
Sofort fühlte sie sich besser. Sie lehnte sich mit einem zufriedenen Seufzer zurück und legte die Beine hoch. Aber als sie an den vergangenen Abend dachte, kam die Frustration zurück. Und die Lust auf Richard.
Nein, dachte sie grimmig. Schluss mit lustig. Sie würde Richard vergessen und nach Hause gehen. Sie sah auf die Uhr. Viertel nach fünf. Mist. Sie schlüpfte hastig in ihre hochhackigen Schuhe und lief den Korridor hinunter zum Besprechungsraum.
„George?“ Es war dunkel, und als die Tür hinter ihr zufiel, stieß sie mit jemandem zusammen. Mit einem großen, breitschultrigen, muskulösen Mann.
Das war nicht George.
Das war Richard.
4. KAPITEL
O h nein!“ Emily wandte sich um, um die Flucht zu ergreifen, doch Richard legte von hinten die Arme um sie, zog sie an sich und begann, kleine Küsse auf ihrem Nacken zu verteilen.
„Diesmal stört uns niemand“, flüsterte er.
Emily war völlig benommen von seiner Nähe, und ihr wurde am ganzen Körper warm. Aber sie kämpfte dagegen an. Was bildete er sich eigentlich ein? Sie holte aus und versetzte ihm einen Tritt.
„Autsch!“, rief er, aber er dachte nicht daran, sie loszulassen.
Emily wollte nein sagen. Sie wusste, dass er sie gehen lassen würde, wenn sie es wirklich wollte. Er würde sie nicht gegen ihren Willen zurückhalten. Aber sein Mund bewegte sich so aufreizend auf ihrer nackten Haut, und er presste sich so hart an sie, dass sie machtlos gegen ihre eigenen Wünsche war. Sie gab den Kampf auf und drehte sich um.
Im Dunkeln fand sie seinen Mund und begann, ihn zu küssen. Das heiße Liebesspiel ihrer Zungen ließ sie erbeben. Er stöhnte auf, und ein Schauder durchlief seinen Körper. Jäh hob er sie hoch, setzte sie auf den Konferenztisch und schob sich zwischen ihre Knie. Sie schlang die Beine um ihn und zog ihn zu sich heran, während er ihre Bluse öffnete. Er streifte ihr den Seidenstoff von den Schultern und betrachtete sie voller Bewunderung und Verlangen. Dann beugte er sich herab und umspielte mit der Zunge ihre Brustspitzen.
Da drangen Stimmen vom Korridor zu ihnen. Die Reinigungstruppe.
„Nicht schon wieder“, stöhnte Emily.
„Diesmal wird uns nichts und niemand in die Quere kommen“, stieß Richard hervor. Er rückte ein wenig von ihr ab und schob die Hand unter ihren Rock, um ihr das Höschen auszuziehen.
„Wenn du jetzt aufhörst, werde ich dir das nie verzeihen“, drohte Emily. Ihre Stimme ließ keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit.
„Wenn es sein muss, liebe ich dich, während die Putzfrauen zuschauen!“, erklärte Richard, und Emily hob die Hüften, um es ihm leichter zu machen.
„Du bist so wunderschön“, sagte er mit unsicherer Stimme. „Ich schaue dich so gern an.“ Er begann, ihre nackten Oberschenkel zu streicheln, ihr mit seinen Berührungen eine süße Qual zu bereiten, und er küsste sie auf Schultern und Hals, bis sie mit den Fingern in seine Haare fuhr und ihre heißen Lippen auf seine Brust presste.
Als er von ihr abrückte, versuchte sie, ihn wieder an sich zu ziehen. Da wurde ihr bewusst, dass er mit einem Kondom kämpfte, und sie lachte, bis er so unvermittelt in sie eindrang, dass sie einen kleinen Schrei ausstieß. Er umfasste ihre Hüften und drang immer wieder ein, bis sie meinte, vor Lust wahnsinnig zu werden. Sie wand sich in seinen Armen, und er bewegte sich immer schneller, bis sie zum Höhepunkt kam, wieder und wieder, und endlich in seinen Armen zusammensank, die Beine immer noch um ihn geschlungen. Ein Zittern durchlief sie.
Es klopfte. „Ist da jemand?“
Richard hob Emily vom Tisch und trug sie durch den Raum, bis er eine Tür im Rücken spürte. Sie ließ sich auf den Boden gleiten, und er öffnete die Tür und zog sie hinter sich her. Im selben Moment, in dem er die Tür wieder schloss, ging im Besprechungsraum das Licht an.
„Wo sind wir?“, erkundigte Emily sich flüsternd. Unter der Tür war ein kleiner Lichtstreifen zuerkennen.
„In einem Schrank“, erwiderte Richard genauso leise. „Ich hoffe nur, es ist nicht der Besenschrank.“
„Heutzutage benützt man keine Besen mehr“, gab Emily zurück. Gleichzeitig begann draußen eine elektrische Kehrmaschine zu surren.
Der Platz reichte nicht, um sich hinzusetzen, und so hielt Richard sie nur fest, und sie schmiegte sich an ihn. „Ich war noch gar nicht fertig“, flüsterte er ihr ins Ohr. Und er hob sie hoch,
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