Fruehlingsherzen
presste sie an die Rückwand und drang erneut in sie ein. Wieder schlang sie die Beine um ihn, und er bewegte sich in ihr, langsam und sanft.
Sie biss ihn in die Schulter. „Mehr, Richard. Mehr …“, forderte sie ihn auf, und nun hielt er sich nicht mehr zurück, sondern steigerte ihre Lust mit einem wilden Rhythmus, bis sie aufschrie. Er erstickte ihren Schrei mit seinem Mund und bewegte die Zunge im selben Rhythmus wie seine Hüften. Und Emily versank in einem Strudel der Leidenschaft, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. Diesmal schien der Höhepunkt endlos, heftige Wellen durchliefen ihren Körper, während Richard die Zunge in ihrem Mund spielen ließ. Da hörte sie ihn aufstöhnen und spürte, wie er in ihr erbebte. Dann hielt er sich ganz still.
„Richard“, flüsterte Emily, und er küsste sie.
„Wir müssen das unbedingt im Bett wiederholen“, sagte er rau und berührte ihr Haar. „Da ist es bequemer.“
Sie küssten und streichelten sich wortlos, bis die Putzkolonne den Besprechungsraum wieder verlassen hatte.
„Komm mit zu mir nach Hause“, bat er.
„Das geht nicht.“ Emily legte ihm die Hände auf die Brust. „Ich habe nichts zum Umziehen und kein Waschzeug dabei.“
Außerdem musste sie über diese neue Entwicklung nachdenken. Damit hatte sie nicht gerechnet. Es war mehr, als sie sich je erträumt hatte.
Unten auf der Straße hielt Richard ein Taxi an, stieg neben Emily ein und gab dem Fahrer seine Adresse. Es schien, als könnte er die Finger nicht von ihr lassen, als müsste er sich so vergewissern, dass sie noch da war. Er sah sie an, als wäre sie ein Wunder, berührte ihre Wange, strich über ihr Haar, hielt ihre Hand. In seinen Augen las sie mehr als nur Erregung und Lust. Emily fühlte sich geliebt und begehrt. Und sie spürte seinen Besitzanspruch. Das beunruhigte sie.
„Richard …“, begann sie, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen.
„Ich möchte dich die ganze Nacht lang lieben.“ Er küsste sie verlangend, und sie fühlte sich benommen, wie jedes Mal, wenn er das tat.
„Nein, hör zu“, begann sie, und er lachte und küsste sie wieder.
Er war ein wunderbarer Liebhaber, aber ein lausiger Zuhörer.
Richard stieg vor seiner Wohnung aus und drehte sich um,um Emily aus dem Wagen zu helfen. Aber sie zog schnell die Autotür zu und wies den Fahrer an weiterzufahren. Sie wollte mit Richard schlafen, unbedingt, aber das nächste Mal zu ihren Bedingungen. Denn wenn sie nicht sehr schnell dafür sorgte, dass diese Beziehung gleichberechtigt wurde, würde sie den Rest ihres Lebens herumkommandiert werden. Und das war selbst für Richard ein zu großes Opfer.
Richard. Was für ein Mann. Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen und dachte daran, wie er sie geliebt hatte. Es würde ein hartes Stück Arbeit werden, bis sie ihn so weit hatte, dass er sie ernst nahm, aber er war es wert. Er war jede Anstrengung wert.
„Du bist ja außergewöhnlich gut gelaunt heute Morgen“, stellte Jane fest, als Emily ins Büro kam.
„Danke.“ Emily lächelte selbstzufrieden.
„Ich habe dir deine Unterhose auf den Schreibtisch gelegt.“
„Wie bitte?“
„Die Putzkolonne hat sie gefunden und ans Schwarze Brett gepinnt. Ein lustiges Völkchen.“
„Weiß sonst jemand davon?“
„Mit Sicherheit nicht. Vor mir war niemand hier, und ich habe das gute Stück nur erkannt, weil ich es gekauft habe.“
„Du hast dir eine Gehaltserhöhung verdient.“
„Das finde ich auch. Heraus mit der Sprache: Wer war der Mann?“
„Was für ein Mann?“, gab Emily fröhlich zurück und verschwand in ihrem Büro.
Eine Stunde später meldete sich Jane. „Der Finanzminister möchte dich in seinem Büro sehen. Bald.“
Das glaube ich gern, dachte Emily. Er meint, er bräuchte nur mit dem Finger zu schnippen und schon rase ich zu ihm. Und dann liebt er mich auf seinem Schreibtisch, bis ich den Verstand verliere! Dieser zweite Teil klang zwar nicht übel, aber sie war trotzdem entschlossen, Richards Vorladung nicht zu folgen. Es war an der Zeit, ihm beizubringen, dass er zuzuhören hatte. Wenn sie erst einmal verheiratet waren, war der Zug abgefahren.
Wenn sie verheiratet waren? Emily schluckte und schüttelte den Kopf. Dann hielt sie inne. Warum eigentlich nicht? Verheiratet. Aber zu ihren Bedingungen, nicht zu seinen.
„Du kannst ihm ausrichten, dass ich beschäftigt bin.“
„Gut“, sagte Jane zufrieden.
Emily breitete die Fotos von den Rubinen auf ihrem Schreibtisch aus. Sie waren
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