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Fuchsteufelswild

Fuchsteufelswild

Titel: Fuchsteufelswild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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zu spät.
    Der Angerufene ist sofort losgewieselt, und die beiden Beamten durften hinterherhecheln. Sie haben ihn in ein Haus rennen sehen, und kurz drauf ist in einem Zimmer im dritten Stock das Licht angedreht worden. Endlich vor der Wohnungstür, haben sie erst durchschnaufen müssen, sturmgeläutet, und weil nix drauf passiert ist, hat der Jonny die lumpige Tür auframmeln dürfen. Er hat sich sofort eingebremst – der Sandner dito –, quasi mitten in der Bewegung sind sie erstarrt.
    Vor ihnen im Flur hat sich der Bursch aufgebaut, hin und her schwankend, betrunken oder alternativ umnachtet. Ein Grischberl mit strähnigen Haaren, Tarnhosen und dünnem Windjackerl. Er hat in der Hand eine Leine gehalten. An deren anderen Ende hat sich ein enormer schwarzer Bullterrier aufgehalten, mutmaßlich für die Bärenhatz hergezüchtet.
    Der Sandner hat seinem Kollegen einen finsteren Blick zugeworfen, den der nicht zu deuten wusste.
    Â»Hauts ab, ihr Wichser, sonst könnts was erleben«, hat der Hiasl vor ihnen gejohlt, und der Hund hat die Botschaft knurrend untermalt. Nachdem der Sandner nur stocksteif dagestanden ist, hat der Jonny Initiative ergreifen wollen.
    Â»Spielt der Krambambuli da sonst dei Fünferl-Fanny? Mach bloß kan dummen Fehler«, hat er deeskalierend das Grischberl gewarnt.
    Den Hauptkommissar hat es amüsiert.
    Vom Angesprochenen ist nur ein Zähnefletschen gekommen, frei nach der Theorie, dass Herrchen und Hund sich im Laufe der Zeit mimisch und körperlich angleichen. Da hätte der Milchbubi im Studio allerdings gscheit auftrainieren müssen, inklusive Anabolikakur.
    Sie sind im Gang saublöd herumgestanden, alle vier. Belauert haben sie sich, wie beim Sergio Leone. Den Hund fixiert. Minutenlang. Bis der Sandner auf die Uhr geschaut hat. Rien ne va plus.
    Â»Wenn der das Viech jetzt ned anbindet, schießt du dem Deppen ins Knie«, hat er den Jonny angewiesen. Ganz ruhig.
    Â»Was?«, haben beide Männer verblüfft nachgefragt.
    Â»Schieß ihm ins Knie. Sagst halt, du hast auf den Hund gezielt. Ich zähl bis drei.«
    Das Grischberl ist schlagartig nüchtern geworden.
    Â»Seids ihr komplett deppert, ihr zwei!«
    Â»Eins.«
    Der Jonny hat die Waffe herausgerissen und entspannte Schusshaltung eingenommen, inklusive vorgerecktem Kinn.
    Â»Zwei.«
    Das Zielobjekt hat hektisch von einem Polizisten zum anderen geschaut. Komplett überfordert, Achterbahn im Kopf.
    Â»Des dürft ihr fei ned, des ...«
    Â»Und ...«
    Er ist mit dem Hund rückwärts zur offenen Küche getorkelt, hat an der Leine gezerrt und sie hektisch um ein Tischbein geschlungen. Kurzes, heiseres Aufbellen vom Tier. Das war’s.
    Â»Peng«, hat der Sandner dazu bemerkt.
    Kein Mucks mehr vom Hund. Schlau war er. Intellektuell und bezüglich Sozialkompetenz seinem Herrchen weit überlegen. Dagegen ist der auf Geißeltierchen-Niveau dahergeschwommen. Wahrscheinlich hat der Zerberus noch an der Börse spekuliert. Vor dem Tisch hat er anstandslos gekauert, die Beamten im Blick.
    Ohne Widerstand hat sich der verstörte Hundehalter verhaften lassen. In die Hosen hatte er sich gebieselt, schwache Blase offensichtlich.
    Wie sie grad mit ihm rauswollten, ist ein Bub an ihnen vorbeigestürzt, in die Wohnung rein und hat das Tier umhalst. Seine Mutter hat derweil die Nachbarwohnung aufgesperrt.
    Â»Des is der Django«, hat der Kleine den Schwarzen vorgestellt, während er ihm das Fell zerzaust hat.
    Seine Mutter hat ums Eck gelugt, was da los wär.
    Â»Können Sie sich um den lieben Django kümmern, bis das Herrchen wieder da ist, dauert ein wenig.« Der Hauptkommissar hat mit dem Polizeiausweis gewedelt.
    Â»Ja, freilich«, hat die Frau verdattert retourniert, »aber was ...«
    Mehr hat der Jonny nicht mehr gehört, sie sind schon mit ihrer Beute auf dem Weg nach draußen gewesen. Der Sandner musste die traurige Gestalt noch ein wenig rupfen.
    Â»Du feiges Würschterl, hätt ma den Django derschießen sollen, oder was?«
    Einen dicken Fisch haben sie sich nicht geangelt. Sein besoffener Trinkkumpan hat den Asphalt küssen müssen, Resultat Platzwunde, und das Freunderl sich verzupfen wollen, wegen einem Brieferl Kokain im Tascherl.
    Â»Aber des nächste Mal, Jonny, brüllst ned wie ein Jochgeier. Bequem hinhatschen hätten wir können! Musst ned so prahlen mit deinen strammen

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