Fünf Freunde Beim Wanderzirkus
aufblinken.
»Schau, da ist der See! Der Hügelsee!«, rief sie. »Lass Dobby schneller laufen, Ju! Ich möchte den See ganz sehen!«
Bald endete die Landstraße und ging in einen ausge fahrenen Feldweg über, der durch Heideland führte. Das Gelände fiel sanft ab bis zum Ufer eines großen Sees, der glitzernd im Sonnenschein lag.
»Ich hab’s ja gesagt! Der ideale See zum Ferienmachen!«, rief Dick, der Dobby mit einem kräftigen Ruck an den Zügeln halten ließ. »Kommt mit runter ans Ufer! Los, ihr Mädchen!«
»Puh, ist mir heiß, ich klebe richtig«, stöhnte Anne und sprang vom Führersitz des roten Wagens. »Los, nichts wie rein ins Wasser!«
Eilig verschwanden sie in den Wohnwagen und schlüpften in ihre Badesachen. Dann rannten sie ans Seeufer und stürzten sich in die blauen Fluten. Am Rand war das Wasser recht warm, aber weiter vom Ufer entfernt, wo der See tiefer wurde, war es erfrischend und kühl. Alle Kinder konnten ausgezeichnet schwimmen. Sie tauchten und bespritzten einander und hatten einen Mordsspaß. Dann legten sie sich zum Trocknen in den warmen Ufersand, und wenn ihnen zu heiß wurde, sprangen sie wieder ins Wasser.
»Das wird prima, wenn wir hier jeden Tag baden!«, prustete Dick. »Weg, Tim, wenn ich gerade auf dem Rücken schwimme. Schau, Georg, Tim macht das Schwimmen genauso viel Spaß!«
»Ich glaub, Trotter und Dobby wollen auch ins Wasser!«, rief Julian. »Wenn wir nichts unternehmen, gehen sie mitsamt unseren Wagen baden.«
Sie beschlossen, am Seeufer ein Picknick zu machen und die Pferde auszuschirren, damit auch sie baden konnten. Die wollten aber nur im knietiefen Wasser stehen und mit ihren Schweifen die Fliegen vertreiben, die sie den ganzen Tag ärgerten.
»Wo ist eigentlich das Zirkuslager?«, fragte Georg, während sie an einer Schinkensemmel kaute. »Ich kann es nicht sehen.«
Die Kinder suchten mit den Augen das ganze Seeufer ab, so weit sie es übersehen konnten. Schließlich entdeckten Georgs scharfe Augen eine kle ine Rauchsäule, die sich in einer Entfernung von etwa einem Kilometer in die Luft kräuselte.
»Das Lager muss in einer Senke dort drüben liegen«, sagte sie. »Wahrscheinlich führt der Weg dorthin. Wir fahren einfach mal los und schauen, dass wir noch ein bisschen höher hinauf-kommen, okay?«
»Ja«, pflichtete Julian ihr bei. »Wir haben dann Zeit genug, bei Nobby vorbeizuschauen und noch vor Einbruch der Nacht einen guten Lagerplatz zu finden und außerdem einen Bauernhof, wo wir was zum Essen kaufen können. Nobby wird Augen machen, wenn er uns sieht!«
Sie räumten alles zusammen, spannten die Pferde wieder an, und auf ging’s in Richtung Zirkuslager.
Der Zirkus und Nobby
Es dauerte nicht sehr lange, bis sie den Zirkus sehen konnten.
Wie Georg vermutet hatte, befand sich das Lager in einer kleinen Mulde am Fuße der Hügels. Der Platz war so weit von jeder Niederlassung entfernt, dass die Tiere ein gehöriges Maß an Freiheit genießen konnten.
Die Wohnwagen bildeten einen großen Kreis. Hier und da war ein Zelt aufgeschlagen. Den Elefanten hatte man mit einem starken Tau an einen dicken Baum gebunden. Überall rannten Hunde umher und eine Gruppe glänzend gestriegelter Pferde wurde gerade auf einer nahe gelegenen Wiese dressiert.
»Da sind sie!«, rief Anne aufgeregt und stellte sich auf den Fahrersitz, um besser sehen zu können. »Du meine Güte, der Schimpanse läuft ja frei rum! Nein, doch nicht, irgendjemand hat ihn an einem Seil. Das ist doch Nobby!«
»Ja, tatsächlich. Das muss Spaß machen, mit einem Schimpansen spazieren zu gehen«, meinte Julian. »Schaut, der Bursche hat eine kleine weiße Turnhose an. Ich wette, sie richten ihn für die Manege ab.«
Die Kinder bestaunten alles, während sich ihre Wagen dem Zirkuslager näherten. Nur ein paar Leute waren zu sehen: Nobby mit dem Schimpansen und zwei Frauen, die an kleinen Feuerstellen kochten.
Die Zirkushunde bellten wie verrückt, als sich der rote und der grüne Wagen näherten. Zwei Männer kamen aus den Zelten. Sie deuteten auf die Wohnwagen der Kinder und schienen sehr erstaunt zu sein.
Nobby, der den Schimpansen an der Hand hielt, kam näher und musterte neugierig die Wohnwagen.
Julian rief ihm zu: »He, Nobby! Da staunst du, was?«
Nobby war verwundert seinen Namen zu hören. Zunächst schien er sich an nichts erinnern zu können. Dann aber stieß er einen Freudenschrei aus.
»Hallo, Leute, ihr seid doch die von neulich an der Straße, oder? Was macht
Weitere Kostenlose Bücher