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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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unter Appetitlosigkeit, Frau Wigand.«
    »Ach, bis jetzt habe ich noch nie wieder Kinder erlebt, die so futtern konnten wie meine.« Diese Feststellung wurde in geradezu wehmütigem Ton hervorgebracht. »Und ich habe noch nie einen Mann getroffen, der so essen kann wie Herr Wigand.
    Er ist ein starker Esser. Übrigens muß er gleich kommen.«
    »Hoffentlich lassen wir genug für ihn übrig.« Anne warf einen besorgten Blick auf den kleiner gewordenen Schinken und die schon halbleere Salatschüssel. »Jetzt verstehe ich auch, daß der Freund meines Onkels wie eine gemästete Weihnachtsgans von hier zurückkam, Frau Wigand.«
    »Ach, der arme Mann!« rief Frau Wigand mitleidig, während sie die Gläser mit sahniger Milch füllte. »Dünn wie ein alter Rechen war er, nur Haut und Knochen. Wenn ich ihm auftun wollte, sagte er nein danke zu diesem und nein danke zu jenem. Aber darum habe ich mich nicht gekümmert. Und wenn er zu Mittag nicht genug aß, bin ich nach zehn Minuten wieder zu ihm gegangen und habe gesagt: Essenszeit, und wohl bekomm's!
    Und dann fing er von neuem an. Und allmählich hat das angeschlagen.«
    »Und er hat nichts gemerkt?« fragte Julian verwundert.
    »Ach, du liebe Güte! Der war mit seinen Gedanken immer woanders. Manchmal habe ich es dreimal hintereinander so gemacht. Paßt nur auf, daß es euch nicht auch so ergeht.«
    »Das wäre gar nicht schlecht«, grinste Julian. »Kann ich bitte noch etwas Schinken bekommen?«
    Draußen näherten sich Schritte, die Tür wurde geöffnet, und der Gutsherr kam herein. Voller Ehrfurcht und Staunen starrten die Kinder ihn an. Er war der seltsamste Mann, den sie je gesehen hatten. Riesig, breit gebaut und braungebrannt wie ein Indianer. Sein dichtes Haar war lockig und genauso schwarz wie seine Augen.
    »Ach, da bist du ja, Wigand«, sagte seine Frau erfreut. »Das hier sind unsere jungen Gäste.« Ein wenig eingeschüchtert erhoben sich die Kinder von ihren Plätzen.
    Der Gutsherr nickte ihnen zu und schüttelte einem nach dem anderen die Hand mit seinen gewaltigen, schwarzbehaarten Pranken.
    Er sagte kein Wort, sondern begann sofort, sich mit großem Eifer dem Essen zu widmen. Seine Frau reichte ihm die Platte mit dem Schinken. »Nun, Wigand, wie geht es der Kuh?« fragte sie.
    »Ah«, machte der Gutsherr, und die Kinder starrten ihn mit offenem Munde an, als er acht Scheiben Schinken zugleich auf seinen Teller legte. Um Himmels willen!

     
    »Es ist schön, daß mit der Kuh alles in Ordnung ist.« Die Gutsfrau setzte ein paar benutzte Teller zusammen. »Und was macht das Kalb? Wie sieht es aus?«
    »Ah«, sagte Herr Wigand und nickte.
    »Braun und weiß wie die Mutter. Das ist hübsch.«
    Anscheinend verstand es Frau Wigand mit hellseherischer Begabung, die verschiedenen ›Ahs‹ ihres Mannes richtig zu deuten. »Und wie sollen wir es nennen?«
    Alle warteten mit Spannung auf das nächste ›Ah‹. Aber diesmal kam zuerst gar nichts und dann ein kurzes aber bestimmtes »Ock«.
    »Ja, ja, wir nennen es Butterblume. Du hast immer so gute Einfälle, Wigand.«
    Es hörte sich seltsam an, wie die Frau ihren Mann beim Nachnamen nannte. Aber noch seltsamer hatte bei diesem Riesen wohl eine Anrede wie Hans oder Peter geklungen.
    Unter gesenkten Augenlidern beobachteten die vier, wie er sich von Schüssel zu Schüssel durcharbeitete. Und sie staunten über die ungeheuren Mengen, die er vertilgte. Seiner Frau entgingen ihre Blicke nicht.
    »Ein starker Esser, nicht wahr?« sagte sie voller Stolz.
    »Genausoviel haben meine Kinder gegessen. Falls ihr noch hungrig seid, sagt es nur.«
    Alle lachten, und Tim bellte. Auch er war ganz satt nach einer herrlichen Fleischmahlzeit und einem Knochen, dem größten, den er jemals gesehen hatte. Der einzige Kummer, der ihn im Augenblick bedrückte, war der, daß er nicht wußte, wo er den Rest dieses Prachtstückes vor den anderen Hunden verstecken sollte.
    Der Gutsherr gab plötzlich einen unartikulierten Laut von sich und fing an, in seinen Taschen zu kramen. »Oah«, sagte er, brachte endlich ein schmutziges, zusammengefaltetes Stück Papier zum Vorschein und reichte es seiner Frau. Die faltete es auseinander, las und lächelte.
    »Die Scheuner kommen!« rief sie. »Diese Woche noch. Dann wird etwas los sein, und ihr werdet euren Spaß haben.«
    »Die Scheuner?« Georg sah die freudig erregte Frau Wigand erstaunt an.
    »Es sind fahrende Leute«, erklärte sie, »die durch die Gegend ziehen und ihre Vorstellungen in den

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