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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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du das besser verstehst, wie heißt du?«
    »Schan«, sagte der Junge.
    »Schan? Das ist ein komischer Name.«
    »Er meint sicher Jan«, erklärte Georg.
    Der Junge nickte: »Jo, Schan.«
    »Ich nehme an, jo soll ja heißen«, lachte Anne. »Na, lauf, Jan.«
    »Ich bleibe«, sagte der Junge feierlich, »jo.«
    Und er blieb. Wie ein Schatten folgte er ihnen überallhin, sah ihnen bei allem, was sie taten, neugierig zu, und es schien, als habe er niemals zuvor Kinder gekannt.
    »Er fällt mir langsam auf die Nerven«, stöhnte Dick. »He, Jan!«
    »Jo.«
    »Geh nach Hause, verstanden? Lauf, hopp, hopp, verschwinde!« Jan starrte ihn an.
    Frau Wigand, die gerade aus dem Hause trat, hörte Dicks letzte Worte. »Stört er euch? Er ist neugierig wie ein Äffchen.
    Geh nach Hause«, wandte sie sich freundlich an den Jungen.
    »Nimm das mit für deinen Großvater, und hier ist auch etwas für dich.«
    Jan griff eifrig nach dem Päckchen und nach einem dicken Stück Kuchen. Ohne ein Wort zu sagen, war er in Sekundenschnelle lautlos verschwunden.
    »Nanu, wo ist er denn geblieben?« fragte Georg. »So eine ulkige Vogelscheuche.«
    »Er ist ein armer, kleiner Kerl«, erklärte die Gutsherrin, »und er hat niemanden außer seinem alten Großvater, unseren Schafhirten. Seht ihr dort drüben den Hügel? Dahinter steht die Hütte, in der er mi/t dem Jungen wohnt.«
    »Aber er geht doch zur Schule?« fragte Julian. Frau Wigand schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht. Aber er hat immer etwas vor. Ihr müßt einmal seinen Großvater besuchen und euch von ihm erzählen lassen. Sein Vater war einer der berüchtigten Strandräuber, und der alte Mann kennt viele seltsame Geschichten aus diesen finsteren Zeiten.«
    »Klar, das machen wir!« rief Dick. »Ich hatte ganz vergessen, daß die Küste von Cornwall das Jagdgebiet der Strandräuber war. Sie gaben Leuchtsignale, die die Schiffe auf die Riffe lockten, damit sie zerschellten, nicht wahr?«
    »Ja, und dann räuberten sie das Wrack aus, ohne sich um die Ertrinkenden zu kümmern. Das waren schlimme Tage.«
    »Wie lange fährt man eigentlich mit dem Rad ans Meer?« fragte Georg. »Ich kann es vom Schlafzimmerfenster aus sehen.«
    »Ungefähr zehn Minuten«, antwortete Frau Wigand. »Aber ihr fahrt wohl besser morgen. Ihr seht müde aus. Ich schlage vor, ihr macht noch einen kurzen Spaziergang und geht dann zu Bett. Vorher habe ich noch einen kleinen Imbiß für euch.«
    »Oh, vielen Dank, wir können unmöglich schon wieder etwas essen«, sagte Dick schnell.
    Die Gutsfrau ging davo n, und Dick sah die andern entgeistert an. »Stellt euch vor, essen!« Er schüttelte den Kopf und stöhnte: »Ich hätte nie gedacht, daß ein Mensch allein so satt sein kann. Aber ich wette, Herr Wigand hat nichts gegen den kleinen Imbiß einzuwenden. Na, kommt, sehen wir uns jetzt die Schuppen dahinten an.«
    Sie gingen weiter, und Tim begleitete sie wie immer. Es war ein friedlicher Abend, und eine kühle Brise kam von den Hügeln. Die Kinder schlenderten hierhin und dorthin und freuten sich über alles. Über die Enten auf dem Teich, die gackernden Hühner und die Schafe, die verstreut auf den Hügeln weideten. Die Kühe standen unbeweglich. Ein altes Pferd kam langsam an das Gatter und sah sie an. Einer nach dem anderen strich ihm vorsichtig über die samtene Nase. Es senkte den Kopf, beschnupperte Tim, und Tim schnupperte interessiert zurück.
    Sie gingen weiter in die Scheunen. Sie waren dunkel und warm, und es roch wunderbar nach frischem Heu. In der größten würden wohl die Scheuner ihre Vorstellung geben.
    »Sie sind wahrscheinlich nicht besonders«, überlegte Dick.
    »Doch das ist schließlich auch egal. Es wird trotzdem ein Heidenspaß. Es muß fabelhaft sein, so durch die Gegend zu ziehen, immer woanders aufzutreten und sich bewundern zu lassen. Was meint ihr, wie die Leute überall Mund und Augen aufsperren. Da mitzumachen, das wäre etwas für mich. Ein paar Zaubertricks kann ich auch.«
    Anne nickte. »Ja, das wäre prima. Wir müßten alle etwas einstudieren. Ob die Scheuner uns wohl erlaubten, einmal mit ihnen aufzutreten?«
    »Bestimmt nicht«, grinste Dick, »wir sind doch keine Cornwaller. Nanu, was ist denn dahinten in der Ecke los? Was hat Tim denn da zu schnuppern und zu bellen?«
    »Es ist wieder dieser Nichtsnutz, dieser Schmutzfink«, sagte Julian ärgerlich und zog Jan hinter einem Kartoffelsack hervor.
    »Warum läufst du uns dauernd nach, du kleiner Lümmel? Wir mögen das

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