Fünf Wochen im Ballon
ist.
Im Monat August kehrt er nach Kuka zurück, durchreist sodann Mandara, Barghimi, Kanem und erreicht als äußerste Grenze gegen Osten die Stadt Masena, unter 17°20’ westlicher Länge gelegen. 1
Nach dem Tode Overweg’s, seines letzten Begleiters, schlägt er sich am 25. November 1852 nach Westen, besucht Sockoto, überschreitet den Niger und kommt endlich in Timbuctu an, wo er in der schlechtesten Behandlung und in großem Elend acht lange Monate, unter den Quälereien des Scheiks, schmachten muß. Aber die Anwesenheit eines Christen in der Stadt wird nicht länger geduldet; die Fullannes drohen mit einer Belagerung. Der Doctor verläßt also Timbuctu am 17. März 1854, flüchtet an die Grenze, wo er dreiunddreißig Tage in der vollständigsten Hilflosigkeit zu verweilen gezwungen ist, kehrt im November nach Kano zurück und begiebt sich wieder nach Kuka, von wo er nach einer viermonatlichen Rast die Straße Denham’s weiter verfolgt. Gegen Ende August 1855 sieht er Tripoli wieder und erscheint, der einzige von der Expedition Uebriggebliebene, am 6. September in London.
Dies war die kühne Reise Barth’s, in Bezug auf welche Doctor Fergusson sich sorgfältigst notirte, daß er über den 4.° nördl. Breite und den 17.° westlicher Länge nicht hinausgekommen sei.
Vergegenwärtigen wir uns nunmehr, was die Lieutenants Burton und Speke in Ostafrika ausrichteten.
Die verschiedenen Expeditionen, welche am Nil aufwärts gegangen waren, hatten niemals vermocht, bis an die geheimnißvollen Quellen des Flusses zu gelangen. Nach dem Bericht des deutschen Arztes Ferdinand Werne machte die im Jahre 1840 unter den Auspicien Mehemet-Ali’s unternommene Expedition in Gondokoro zwischen dem 4. und 5.° nördl. Parallelkreise Halt.
Im Jahre 1855 brach Brun-Rollet, aus Savoyen gebürtig (zum Consul von Sardinien im östlichen Sudan ernannt, um Vaudey, der dort seinen Tod gefunden hatte, zu ersetzen), von Chartum auf, gelangte mit Gummi und Elfenbein handelnd, nach Belenia bis über den 4. Grad hinaus, und kehrte krank von da nach Chartum zurück, wo er im Jahre 1857 starb.
Weder
Dr.
Peney, Chef des Medicinal-Wesens in Aegypten, welcher auf einem kleinen Dampfboot einen Grad unterhalb Gondokoro erreichte und nach seiner Rückkehr vor Erschöpfung in Chartum starb, – noch der Venetianer Miani, der, um die unterhalb Gondokoro gelegenen Katarakten biegend, den zweiten Parallelkreis erreichte, – noch auch der Malteser Kaufmann Andrea Debono, welcher seine Excursion an dem Nil noch weiter fortsetzte, – konnten über diese bisher unüberschrittene Grenze hinauskommen.
Im Jahre 1859 begab sich Herr Guillaume Lejean im Auftrage der französischen Regierung über das Rothe Meer nach Chartum und schiffte sich mit einundzwanzig Mann Schiffsvolk und zwanzig Soldaten auf dem Nil ein; aber er konnte nicht über Gondokoro hinauskommen und hatte die größten Gefahren inmitten der aufrührerischen Negerhorden zu bestehen. Die von Herrn d’Escayrac von Lauture geleitete Expedition suchte gleichfalls vergeblich, an die berüchtigten Quellen zu gelangen.
Aber vor diesem verhängnißvollen Ziel machten die Reisenden noch immer Halt; die Abgesandten Nero’s hatten vor Zeiten den 9. Breitegrad erreicht; man kam also in achtzehn Jahrhunderten nur um 5 oder 7 Grade, d.h. um fünfundsiebenzig bis einhundertfünf geographische Meilen weiter.
Mehrere Reisenden versuchten zu den Nilquellen zu gelangen, indem sie von einem Punkte auf der Ostküste Afrikas ihre Reise antraten.
In den Jahren 1768 bis 1772 reiste der Schotte Bruce von Massua, dem Hafen Abessiniens, ab, durchzog Tigre, besuchte die Ruinen von Axum, glaubte irrthümlich die Nilquellen gefunden zu haben, und brachte kein nennenswerthes Ergebniß von seiner Reise mit.
Im Jahre 1844 gründete der Doctor Krapf, Missionär der anglicanischen Kirche, eine Niederlassung zu Mombas auf der Küste von Zanzibar und entdeckte, in Gesellschaft des Geistlichen Rebmann, dreihundert Meilen weit von der Küste zwei Berge, den Kilimandscharo und den Kenia, welche die Herren von Heuglin und Thornton kürzlich theilweise erstiegen haben.
Im Jahre 1845 stieg der Franzose Maizan in Bagamayo, Zanzibar gegenüber, an’s Land und gelangte nach Deje-la-Mhora, wo ein Häuptling ihn unter den grausamsten Martern hinrichten ließ.
Im Monat August des Jahres 1859 erreichte der jugendliche Reisende Roscher aus Hamburg, der sich mit einer Karawane arabischer Kaufleute auf den Weg gemacht hatte, den
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