Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

Titel: STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Stevens
Vom Netzwerk:
Kapitel 1

    Aus ihrem Büro im Hauptquartier des britischen Geheimdienstes MI 6 blickte Helen Highwater hinaus auf die Themse, während sie sich mit ihrem ledernen Bürostuhl von einer Seite zur anderen drehte und ihre Vorgehensweise für das bevorstehende Meeting überdachte. Neben ihr stand – wie immer im Tweedanzug, die Spinnenarme über Kreuz – ihr Spezialist für technische Fragen, Holden Grey.
    Â»Ich weiß nicht, worüber du dir Sorgen machst«, sagte er und strich mit Daumen und Zeigefinger über seinen schmalen weißen Schnurrbart. »Du arbeitest seit Jahren mit Agenten im Außendienst.«
    Â» Das waren Erwachsene«, konterte Highwater, wobei sie mit einem silbernen Schreiber gegen ihre Zähne klopfte. »Muss ich dich daran erinnern, dass Agentin X-Ray erst vierzehn Jahre alt ist?«
    Â»Wir gehen das gelassen an«, erwiderte Grey. »Oder sogar mit einer gewissen Coolness.« Er öffnete seinen obersten Hemdknopf und löste seinen Schlips.
    Â»Ich weiß nicht, ob das eine gute …« Highwater wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Ihr sonst so strenger Pagenschnitt lockerte sich, als sie sich mit dem Bürostuhl nochmals drehte und »Herein« rief.
    Holden Grey fuhr sich schnell mit der Hand durch die Haare und krempelte die Ärmel seines Jacketts hoch. »Vertrau mir«, raunte er, während er sich das Hemd aus der Hose zog. »Es ist an der Zeit, Agentin X-Ray zu zeigen, dass wir es mit der Jugend von heute noch aufnehmen können.« Die Tür ging auf und ein Mädchen näherte sich dem Schreibtisch aus Rauchglas.
    Â»Guten Tag, X-Ray«, sagte Highwater.
    Â»Was geht, Schwester?«, fügte Grey hinzu, und hob die Faust zum Gruß.
    Â»Schwester?« Die junge Agentin lachte. »Sind wir hier im Wilden Westen, oder was?« Als sie Greys zerzaustes Erscheinungsbild bemerkte, ergänzte sie: »Mein Gott, Mr Grey, sind Sie überfallen worden oder was?«
    Â»Nein, nein, nichts dergleichen.« Der ältere Herr versuchte, X-Rays Bemerkung mit einem gestellten Lachen abzutun. »Ich bin eben so – lässig, groovy , einfach ich!«
    Â» Groovy ?«, wiederholte Agentin X-Ray stirnrunzelnd, ganz wie beim Lesen eines schwer verständlichen Shakespeare-Stückes.
    Â»Setz dich, X-Ray«, sagte Highwater streng.
    Â»Genau«, fügte Grey hinzu. »Einfach ein bisschen aus-chillen.«
    Â»Ã„hm, ich glaube, Sie meinen ab chillen«, murmelte die Agentin, während sie sich in den ledernen Bürostuhl fallen ließ, der vor dem Schreibtisch stand.
    Â»Ach, na ja.« Grey räusperte sich. »Jacke wie Hose …«
    Highwater starrte ihren Kollegen an.
    Die Uhr auf dem Schreibtisch tickte.
    Agentin X-Ray sah sich abwesend im Büro um und ließ den vornehmen schwarzen Teppich, das lederne Ecksofa und die seidig glänzenden, mit farblich abgestimmten abstrakten Gemälden geschmückten grauen Wände auf sich wirken. Der Raum war mit unterschiedlichen Keramikvasen dekoriert. Die Lamellenvorhänge waren zur Seite geschoben, sodass der atemberaubende Blick über London voll zur Geltung kam.
    Â»Unsere erste Mission steht an«, verkündete Highwater schließlich, wobei sie sich merkbar bemühte, bestimmt aufzutreten. »Es handelt sich um einen Vermisstenfall. Ein junger Mann ist in Norwegen aus seinem Bett verschwunden. Die örtliche Polizei hat ihn als Ausreißer eingestuft, aber wir haben Informationen, die darauf hindeuten, dass er entführt wurde.«
    Agentin X-Ray kniff die Augen zusammen. »Gibt es irgendeine Verbindung zu …?«
    Â»Das kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen«, unterbrach Highwater.
    Â»Stimmt«, bestätigte Grey. »Aber wir haben für unsere Ermittlungen grünes Licht bekommen.«
    Â»Haben wir irgendwelche Spuren?«, fragte X-Ray.
    Â»Positiv«, erwiderte Highwater.
    Holden Grey griff sich einen Stuhl und schwang sich rittlings auf ihn, wobei er leicht zu zittern begann, als er seinen alternden Körper auf die Sitzfläche niederließ. »Wir haben soeben eine codierte Nachricht im Internet entschlüsselt, die die jüngste Entführung bereits vorhergesagt hat, bevor diese stattfand … Sinnvollerweise! Unser mysteriöser Entführer glaubte offenbar, dass wir nicht schlau genug sein würden, um seinen Code zu knacken. Aber da hat er sich geschnitten!«
    Â»Ich

Weitere Kostenlose Bücher