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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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halten sie hier für das nächste beste nach San Francisco!«
    »Ich bin nie dort gewesen«,
sagte er in wegwerfendem Ton. »Wenn Sie beide mich entschuldigen wollen, ich
glaube, ich werde mir einen etwas kühleren Ort irgendwo im Haus suchen.«
    Er ging mit langsamen
Schritten, ohne jede Hast, die Terrasse entlang, wie ein Traktor im ersten
Gang. Courtney zündete sich eine Zigarette an, wobei er ein schmales
vergoldetes Feuerzeug benutzte.
    »Er erinnert mich an ein
australisches Schnabeltier«, sagte er lässig. »Einer der wenigen Überlebenden
einer beinahe ausgestorbenen Spezies. Der typische Teutone, wissen Sie?«
    »Die alte Garde mit allem Drum
und Dran?« fragte ich.
    »Einer der Aristokraten, die
dachten, Hitler würde ihnen gegen die Gewerkschaften helfen«, sagte er
nachdenklich. »Die meiste Zeit des Krieges verbrachte er bei einer
Panzerdivision an der Ostfront und wurde Anfang fünfundvierzig von den Russen
gefangengenommen, in dem Augenblick, als die ganze Sache auseinanderzufallen
begann. Dann, ein halbes Jahr später, schaffte er es irgendwie, nach Berlin
zurückgeschickt zu werden; und dort hat er aktiv mit den Alliierten
zusammengearbeitet. Er ließ unserem Intelligence Service sogar eine Menge nützlicher Informationen über die Roten zukommen, und
sie waren ihm dafür in angemessener Weise dankbar, das können Sie mir glauben.
Es ging ein Gerücht um, er sei vor dem Krieg ein aktiver Nazi gewesen, aber das
konnte nie bewiesen werden. Von Arlsburg hat einen
starken Selbsterhaltungstrieb, verstehen Sie? Der einzige Fehler, den er je
machte, war, daß er Zelda heiratete, und er hat das bei seiner zweiten Ehe mit
Martha Bruhl wiedergutgemacht.«
    »Ist sie irgendwie mit Fritz
Bruhl, dem Großindustriellen, verwandt?« fragte ich.
    »Seine Tochter und das einzige
Kind — .« Courtney seufzte leise. »Als Hugo sie heiratete, erheiratete er sich
damit zugleich den Industriekonzern des alten Herrn. Eine hübsche Leistung,
wenn einem so etwas gelingt, Holman . Und sie sieht
nicht einmal schlecht aus.«
    »Warum ist er im Augenblick
hier in den Staaten?«
    »Es hat irgendwas mit Bruhl und
Kugellagern zu tun — heutzutage spricht Hugo lediglich in hübschen runden
Zahlen, vorzugsweise in Millionenziffern. Ich finde es alles sehr eindrucksvoll
und sehr langweilig. Was für einen Beruf haben Sie, alter Junge?«
    »Ich verarbeite anderer Leute
Indiskretionen«, sagte ich leichthin.
    Er richtete sich in seinem
Stuhl kerzengerade aufrecht und starrte mich mit kaltem Blick an. »Ah, daher
weht der Wind! Ich dachte mir doch schon, dieser ganze verdammte Plan sei ein bißchen
allzu anspruchsvoll für Zelda, als daß sie ihn allein bewältigen könnte.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie
reden«, sagte ich ehrlich.
    »Bitte!« Er stand auf und
blickte mit eisigem Widerwillen auf mich herab. »Die Unschuldsmasche steht
Ihnen nicht, Holman . Sie ist völlig abwegig bei einem
Mann von Ihren offensichtlichen — Talenten.«
    Er schlenderte demonstrativ die
Terrasse entlang und ließ mich völlig allein, wobei ich mich plötzlich wie
jener Unglückliche fühlte, der die ganzen Jahre über das falsche Desodorans benutzt hat. Ich lehnte mich in den bequemen
Stuhl zurück, rauchte zwei Zigaretten, und etwa zwanzig Minuten später tauchte
Lee Brogan auf.
    Sein Gang war wesentlich
sicherer als in der Bibliothek, und er trug etwas wie eine Armesündermiene zur
Schau. Als er den Zufluchtsort des Schirmes erreicht hatte, ließ er sich in
einen Stuhl plumpsen und sah mich unsicher an.
    »Zelda unterhält sich drinnen
mit ihren beiden Ex-Männern«, murmelte er. »Ich dachte, frische Luft würde mir
guttun.«
    »Seien Sie mein Gast«, sagte
ich.
    »Hören Sie, das, was passiert
ist, tut mir leid. Tun Sie mir einen Gefallen, und lassen Sie das Ganze
geschehen sein. Ja?«
    »Klar«, versprach ich.
    »Ich muß sogar noch blauer
gewesen sein, als ich gedacht habe«, sagte er in gequältem Ton. »Ich fühle mich
irgendwie albern.«
    »Es hat niemandem geschadet«,
sagte ich. »Also Schwamm drüber!«
    »Ich wollte, ich könnte das
auch so sagen.«
    Seiner Stimme war eine Mischung
aus Bitterkeit und Selbstmitleid zu entnehmen. »Sie wissen nicht, wie das ist —
drei lange Jahre hindurch immer um eine Frau wie Zelda Roxane herum zu sein.
Sie haben keine Ahnung, was für eine ausgemachte Hölle das für einen Mann
bedeuten kann.«
    »Für etwa zehn Millionen Männer
— vorsichtig geschätzt — würde es eher nach einem Himmel auf Erden

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